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Wie ich Brad Pitt entführte

Wie ich Brad Pitt entführte

Titel: Wie ich Brad Pitt entführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Grünig
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verfrachtet man uns in zwei bereitstehende schwarze Limousinen. Ein fürsorglicher Beamter drückt beim Einsteigen meinen Kopf herunter, und mein Blick fällt unwillkürlich auf den übergroßen Mercedes-Stern auf dem Lenkrad. Das erinnert mich an irgendwas. Genau! Die Prophezeiung der Schamanin. Trotz der ganzen Misere muss ich grinsen. Da war er. Der Stern. Mein Stern, der mich retten wird!

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    84.
     
     
     
    N achdem Nicole Frau Mehlmann-Larsen gebeten hatte, sich noch etwas zu gedulden, trat sie aus dem Revier auf die Straße und marschierte schnellen Schrittes in Richtung Heumarkt. Fünfhundert Meter weiter wartete Blitzi in einem Jaguar. Ohne ein Begrüßungslächeln nahm Nicole auf dem Beifahrersitz Platz, und Blitzi fuhr los.
    »Hier drin sind die Beweise, die dich als Einzige auf die richtige Spur geführt haben«, sagte Blitzi trocken und warf Nicole einen brauen DIN-A4-Umschlag in den Schoß.
    Nicole öffnete den Umschlag und blickte hinein. Fotos und ein paar Dokumente. Sie würde sich das später noch einmal genauer anschauen müssen.
    »Und warum habe ich nicht Verstärkung angefordert? Sondern regelwidrig allein gehandelt?«
    »Es bestand Fluchtgefahr … sofortiger Einsatz unumgänglich … bla, bla! Dir wird schon was einfallen!«, erwiderte Blitzi ungerührt.
    »Aha. Und wie erkläre ich denen das Bild von der Leenders im Fernsehen?«
    »Das wirst du gleich schon sehen!«, grinste Blitzi. »Komm, entspann dich! Alles wird gut!«
    Statt einer Antwort blies Nicole einmal ungläubig durch die Nase. Sie betrachtete die am Fenster vorbeiziehenden Häuser und Geschäfte. Blitzi war über die Deutzer Brücke auf die andere Rheinseite gefahren und lenkte den Jaguar jetzt in Richtung Mühlheim. Plötzlich bog er in eine kleine Seitenstraße und hielt ein paar Meter weiter vor einem ziemlich heruntergekommenen Wohnhaus an. Sie stiegen gleichzeitig aus, und Blitzi öffnete mit einem letzten besorgten Blick auf den Jaguar die Haustür, die komplett mit Graffiti beschmiert war. Er hatte offenbar seinen eigenen Schlüssel.
    Im Treppenhaus roch es durchdringend nach Kohl und ranzigem Fett. Wortlos folgte Nicole Blitzi, der die abgewetzten Linoleum-Treppenstufen bis in den zweiten Stock hochstieg. Er klopfte dreimal kurz gegen die Eingangstür einer Wohnung, und ihnen wurde umgehend geöffnet. Eine ältere Frau stand hinter der Tür und führte sie in die ungeheizte dunkle Küche.
    »Hey, Magda«, wurde sie von Blitzi begrüßt. »Hast du alles dabei?«
    Die grauhaarige Magda nickte.
    »Sind die anderen schon da?«, wollte Blitzi wissen.
    »Nur das junge Fräulein.«
    »Okay. Na dann fangen wir mal mit Nicole an.«
    Blitzi drückte Nicole auf einen der Küchenstühle und knipste das Licht an. Nicole blinzelte geblendet in das starke Deckenlicht. Plötzlich trat Magda von hinten an sie heran und band ihr die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen.
    »Hey, was soll das?«, empörte sich Nicole.
    »Sei still. Wir polieren dich nur ein wenig für die Fotos auf!«, erwiderte Blitzi.
    »Ich dachte, das sei ein Witz!«
    »War’s aber nicht.«
    Blitzi hatte es sich auf dem Stuhl gegenüber von Nicole bequem gemacht und beobachtete, wie Magda ihr fachmännisch Make-up, Puder, Eyeliner und Lippenstift auftrug.
    »Wie lange wird denn das Ganze hier dauern?«
    Blitzi zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    Plötzlich klingelte jemand an der Tür. Blitzi stand auf und kehrte kurze Zeit später tatsächlich mit dem Nicole nur von »Boulevard«-Fotos bekannten Schauspieler Tom Schneider und einem kleinwüchsigen, übergewichtigen Mann im Schlepptau zurück.
    Nicole traute ihren Augen nicht. Dann hatte Blitzi also offenbar doch nicht zu viel versprochen!
    »Tom, darf ich dich mit deiner ganz persönlichen Retterin bekannt machen? Nicole Kramer!«
    Nicoles Herz schlug gegen ihren Willen ein wenig schneller, als Schneider ihre Hand mit einem strahlenden Zahnpasta-Reklame-Lächeln drückte.
    »Hi Nicole. Wie geht’s?« Wow, Schneiders Stimme klang ganz schön sexy.
    »Danke. Gut.« Sie traute sich nicht zu fragen, wer der andere Typ war, der jetzt gerade mit Blitzi sprach. Mist, wenn einer von denen später über die ganze Sache hier quatschte, war sie erledigt.
Das hättest du dir vielleicht ein bisschen früher überlegen müssen
, schaltete sich ihr Unterbewusstsein ein. Ach, halt einfach die Klappe, dachte Nicole und konzentrierte sich auf die Unterhaltung zwischen Blitzi und diesem anderen Typen. Sorgen machen

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