Wie im Film
stecke. Ich verdiene keine einzige Kröte mit dem, was ich mache. Und meinen Job in der Baumschule meines Vaters habe ich gerade erst verloren.“
Langsam fügte sich ein Bild in Daniels Kopf zusammen, und er ahnte fast schon, was er für eine Antwort auf seine nächste Frage erhalten würde. Dennoch musste er sie einfach stellen. „Warum hat er dich rausgeschmissen?“
Eric grinste schief. „Er hat erst vor Kurzem rausbekommen, dass ich auf Kerle stehe. Das heißt, ich habe es ihm gesagt, weil er mittlerweile ohnehin etwas ahnte.“
„Und deshalb hat er dir gekündigt?“
Der Gefragte wiegte den Kopf hin und her. „Na ja, der offizielle Grund war das natürlich nicht. Er hat mich mit der Hand in der Kasse erwischt. War eine Blödheit von mir. Aber ich denke, er ist froh drüber, denn wir hatten, seitdem er wusste, dass ich auf Männer stehe, schon seit Wochen kein persönliches Wort mehr miteinander gewechselt.“
Daniel seufzte theatralisch auf und fragte ironisch: „Dann brauche ich wohl bei deinem Vater nicht nach einer Festanstellung zu fragen, indem ich ins Feld führe, dass ich ein Freund von dir bin?“
„Besser nicht, wenn du einen Job bei ihm haben willst. Wenn er wüsste, wo wir uns über den Weg gelaufen sind, würde er dich am nächsten Baum aufhängen, der die richtige Größe dafür erreicht hat.“
Daniel nickte verstehend und sagte: „Meine Eltern haben es auch nicht sonderlich gut aufgenommen. Aber sie können mich ohnehin nicht wirklich finanziell unterstützen. Bei deinem Vater ist das wohl etwas anderes.“
„Ja, er könnte ... wenn er wollte ... aber er will nicht. Ich kann ihm ja keinen Vorwurf machen, denn ich hätte kein Geld aus der Kasse nehmen dürfen. Mir würde es schon reichen, wenn er wieder mit mir sprechen würde. Aber mit einem Dieb und einer Schwuchtel als Sohn möchte er nichts zu tun haben.“
„Aber er ist dein Vater!“
Eric zuckte mit den Schultern, doch es war offensichtlich, wie schwer er die Ablehnung des Vaters nahm.
Ohne groß darüber nachzudenken, ging Daniel auf ihn zu und streichelte ihm über den Arm. Eric wurde stocksteif bei dieser überraschenden Berührung.
„Ist okay“, versicherte Daniel, dann ließ er seine Hand ruhen und sagte leise: „Du kannst die Menschen nicht ändern ... nicht mal deinen Vater. Aber lass dich von niemandem zwingen, dich selbst zu ändern, nur weil ihnen nicht in den Kram passt, wer und wie du bist. Ich kann verstehen, dass dein alter Herr sauer war, wenn du ihm Geld geklaut hast, aber dass er dich gleich fallen gelassen hat, war trotzdem nicht okay.“
Langsam nahm Daniel seine Hand wieder fort, als Eric sich übers Gesicht wischte und erwiderte: „Hör zu ... das ist alles ziemlich schwach, was ich hier gerade abliefere.“ Er ärgerte sich offensichtlich über sich selbst und fügte an: „Ich werde jetzt nach Hause gehen ... weißt du, ich bin eigentlich nicht so.“
Daniel runzelte die Stirn. „Wie bist du eigentlich nicht?“
Eric machte eine zornige Geste: „Na so ... erbärmlich.“
„Ich finde dich nicht erbärmlich. Im Gegenteil — ich finde es ziemlich stark, wie du deinen Weg gehst. Und das hier ...“, Daniel deutete auf das Castingbüro, „... wäre auch für mich ein Fehler gewesen. Ich bin heilfroh, dass du reingekommen bist, und mich so durcheinandergebracht hast, dass ich den Job geschmissen habe, um dir hinterher zu laufen.“
So viel Geständnis ließ Eric erneut erröten. „Ich habe dich durcheinandergebracht?“, fragte er.
„Ja, verdammt. Du hast Augen, die einem die Schuhe ausziehen!“
Eric lächelte.
Daniel knurrte: „Gott, Kerl, hast du eine Ahnung, wie sexy du bist, wenn du das tust?“
Erics Lächeln wurde breiter.
Daniel schnaubte gequält auf, dann sagte er entschieden: „Ich fahre dich jetzt nach Hause. Wo wohnst du?“
„In der Kölner Innenstadt“, erwiderte Eric.
Daniel nickte. „Ich auch. Sag mir einfach den Weg, wenn wir da sind“, erwiderte er und deutete dann auf seinen alten Golf, damit Eric nicht noch glaubte, ihm würde der Alfa Romeo Spider gehören — ein Klassiker, der bestens gepflegt war und neben dem er geparkt hatte. Der Wagen musste dem Castingdirektor gehören. Daniel ignorierte den schön glänzenden Lack neben ihm und stocherte stattdessen mit dem Autoschlüssel im widerspenstigen Türschloss seines Golf herum, bis der Wagen endlich geöffnet war.
„Kommst du?“, fragte er Eric. Der andere zögerte nicht und schwang sich auf den
Weitere Kostenlose Bücher