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Wie im Film

Wie im Film

Titel: Wie im Film Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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öffneten sich plötzlich, sein Blick war desorientiert. Offensichtlich überlegte der Verschlafene, weshalb er schwarzes Brusthaar in Makro sah. Nur eine Sekunde später hob er den Kopf von Daniels Brust und stieß aus: „Entschuldige! Mann. Tut mir leid.“
    „Nichts passiert. Aber meine Karriere als Kopfkissen muss ich nun leider beenden. Ich muss zur Arbeit. Schlaf noch eine Runde für mich mit, okay?“
    Eric murmelte etwas, wälzte sich auf die freie Seite und zerknautschte besitzergreifend das Kissen, um es unter seinen Kopf zu schieben.
    Ein wenig gekränkt, dass er so schnell Ersatz für ihn gefunden hatte, schwang sich Daniel aus dem Futon und sah an sich hinab. Schwarze Haare, wohin er auch blickte. Eric hingegen, der sein Bein nun über das Bettzeug legte und es auf beinahe frivole Art so mit seinem Schoß umschlungen hielt, hatte eine so hellblonde Körperbehaarung, dass sie eigentlich nur im Lichtschein zu sehen war — dann jedoch schimmerte sie verlockend golden und Daniel spürte, wie begeistert seine morgendliche Erektion auf den Gedanken reagierte. Auch der Anblick von Erics hellem Po, den er am Abend zuvor zu seinem sinnlichen Spielzeug hatte machen dürfen, versetzte Daniel in einen Taumel frühmorgendlicher Lust. Sein Blick zur Uhr sagte ihm jedoch, dass diese Empfindungen nun eindeutig fehl am Platz waren.
    Er eilte ins Bad, um sich zu rasieren. Die Temperatur seines Duschwassers wählte er heute kälter als gewöhnlich und er fragte sich, ob man sich im Laufe der Zeit daran gewöhnte, den Menschen, den man begehrte, in so verlockender Position zu sehen, ohne zu unpassender Zeit derart erregt zu werden. Nachdem er sich abgetrocknet hatte, zog Daniel sich eilig an und packte sein nun brav erschlafftes Glied in eine weiße Unterhose. Dann zog er seinen Arbeitsanzug über, ging in die Küche, frühstückte eilig einige Toast mit Butter und trank Orangensaft. Als er die Wohnung verließ, spielte er mit dem Gedanken, nur noch einen kurzen Blick auf seinen schlafenden Engel zu werfen. Er bändigte den Wunsch, indem er sich vorstellte, dass sein Chef ihm sonst womöglich die peinliche Frage stellen würde, welches fette Gartengerät er eigentlich unter seinem Overall versteckt habe.
    Entschieden zog er also die Wohnungstür hinter sich ins Schloss.

6. Kapitel
     
    Der Tag verlief hektisch, da gleich zwei Kollegen wegen Krankheit ausfielen. Daniel hatte bereits die Hoffnung aufgegeben, dass sein Chef an diesem Tag auch nur ein persönliches Wort mit ihm wechseln würde. Als er ihm half, Steine und Stauden zu verladen, nutzte Herr Vogt jedoch die gemeinsame Arbeit, um Daniel mitzuteilen, dass er gute Nachrichten für ihn hätte.
    Daniel konnte es kaum erwarten, mit dieser Neuigkeit zu Eric zurückzukehren.
    Am Nachmittag fühlte er sich völlig erledigt und dennoch hatte es gut getan, sich richtig ins Zeug legen zu können. Ein Einsatz, von dem er das Gefühl hatte, ihn durch das Vertrauen des Chefs auf angenehme Art entlohnt zu bekommen. Natürlich arbeitete
    auch Daniel in erster Linie fürs Geld, doch die Aussicht auf einen festen Job in einem Betrieb, in dem der Chef sich nicht zu schade war, einem Aushilfsarbeiter eine Tasse Kaffee zu reichen, war durchaus in mehr als finanzieller Hinsicht ein Glücksgriff. Daniel stieg die Treppen empor und öffnete mit dem Schlüssel seine Wohnungstür. Als er das Wohnzimmer betrat, fand er Eric auf dem Boden sitzend vor. Eines seiner Fotoalben lag vor dem attraktiven Gast, der gerade bedächtig eine Seite umblätterte. Daniel räusperte sich, worauf Eric schuldbewusst zusammenzuckte. „Du warst als Kind ein hübsches Kerlchen“, sagte Eric. „Ja, als Kind. Damals war ich noch hübsch“, feixte Daniel.
    Eric lächelte schief. „Ich meine, damals warst du hübsch. Heute bist du sexy.“
    Daniel wiegte nachdenklich den Kopf hin und her. „Okay, damit kann ich leben“, befand er schließlich jovial.
    Eric schlug das Album zu, stand auf und stellte es ins Regal zurück. „Ich habe uns etwas zu Essen gemacht“, sagte er leise. Daniel wusste im ersten Moment gar nicht, wie er reagieren sollte. Es war so absolut ungewohnt für ihn, überhaupt jemanden in seiner Wohnung anzutreffen, nachdem er von der Arbeit kam. Dass dieser jemand ihm Komplimente machte und dafür sorgte, dass etwas zu Essen da war, war jedoch geradezu sensationell. Ehe er selbst eine Antwort gefunden hatte, knurrte sein Magen vernehmlich.
    „Hm ... hört sich an, als wärst du nicht total

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