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Wie im Film

Wie im Film

Titel: Wie im Film Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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eben doch ganz anders als ein Pornofilm.
    „Hey, Daniel“, hörte er Eric sagen, während er gerade unter die Dusche steigen wollte. Als er sich umdrehte, spürte er auch schon die weichen Lippen Erics auf seinen eigenen. Ihre Zungen berührten sich, tanzten miteinander und stellten klar, dass es keine neuen Berührungsängste geben wurde. Eric sah ihn entschieden an, nachdem sie den Kuss beendet hatten und sagte: „Wenn du einen Engel in mir sehen willst, dann tu das. Ich möchte nur nicht, dass du hinterher enttäuscht bist.“
    „Kann ich mir nicht vorstellen“, erwiderte Daniel glücklich. Eric verschwand mit einem letzten kopfschüttelnden Lächeln aus dem Badezimmer und überließ es nun den warmen Wasserstrahlen, Daniels Körper zu verwöhnen.
    „Ich habe die Kerzen mal angemacht“, sagte Eric, als Daniel mit einem Handtuch um die Hüften das kleine Schlafzimmer betrat. „Ach und das Bettzeug aus der Truhe dort habe ich aufgezogen. Ich hoffe, ich habe das Richtige erwischt.“
    „Ah ja. Ich habe nur dieses, und das, was gerade ein paar Runden in der Waschmaschine dreht. Ab jetzt müssen wir uns also benehmen, sonst muss mein Bett nackt schlafen.“
    Eric lachte über die Bemerkung und rückte etwas zur Seite, damit Daniel sich neben ihn legen konnte.
    Die Flammen der dicken Stumpenkerzen neben dem Bett
    flackerten leicht durch den Luftzug. „Möchtest du etwas essen?“ Eric schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe keinen Hunger.“ „Fernsehen?“
    „Entschuldige, Daniel. Ich bin einfach nur müde. Vielleicht können wir noch ein bisschen reden. Aber wenn du Hunger hast, dann iss ruhig etwas. Du kannst auch den Fernseher anmachen, stört mich nicht."
    Daniel gab ein wohliges Seufzen von sich. „Ich möchte auch am liebsten einfach nur hier neben dir liegen. Ich habe dich gestern ganz schön vermisst.“
    „Ich musste lernen“, sagte Eric abermals. Er klang schläfrig. „Das ist der einzige Vorteil, den der Rausschmiss durch meinen Vater mit sich bringt. Ich habe mehr Zeit, um den Studienstoff zu pauken. Aber ich muss mir unbedingt einen neuen Job suchen.“
    Einen Moment lang überlegte Daniel, ob er Eric in das einweihen sollte, was er mit seinem Chef besprochen hatte. Dann entschied er sich jedoch dagegen, weil er nicht wusste, ob es wirklich klappen würde. Und nichts war schlimmer, als geweckte Hoffnungen enttäuscht zu sehen. Zumindest empfand Daniel es so, und deshalb sagte er nur: „Da wird sich bestimmt was finden lassen.“
    Eric brummte leise. Er drehte sich auf den Rücken, vergrub seinen Hinterkopf in dem weichen Kissen und schloss die Augen. Seine Stimme klang nun schleppend. „Gemütlich bei dir. Warm. Still. Dein Bettzeug riecht gut. Nach Sommer. Und nach ... nach ...“
    Er verstummte plötzlich, und seine Lippen blieben leicht geöffnet.
    Eric war eindeutig in das Reich der Träume hinüber geglitten. Seine Brust hob und senkte sich ruhig. Daniel konnte die blonden Härchen darauf im Schein der Kerzen schimmern sehen. Erics Glied lag nun schlaff, einem schlafenden Tier ähnlich, zwischen seinen Beinen. Eric sah so gelöst und zufrieden aus, dass Daniel unwillkürlich lächeln musste. Ihn freute der Gedanke, dass er einen Tag in seiner Wohnung wie Urlaub empfand und dass er sich wohl bei ihm fühlte.
    Er zog die Decke bis zu Erics Hüfte hoch und legte sich dann
    selbst ebenfalls darunter. Es tat gut, die Wärme eines Körpers zu fühlen und zu wissen, dass der andere auch noch da wäre, wenn er am nächsten Tag von der Arbeit zurückkäme.
    Er berührte nur leicht Erics Arm mit seinem Eigenen, aber es reichte aus, um ihn die Verbindung genießen zu lassen. Es war eindeutig mehr, als er bisher in seinem Leben für jemanden empfunden hatte. Mit diesem wohligen Gefühl ließ auch er das gesteuerte Bewusstsein hinter sich und ergab sich dem Schlaf.
    Als Daniel am Morgen erwachte, weil sein Arm merkwürdig taub war, und er nur schlecht Luft bekam, blinzelte er in das gedämpfte Tageslicht, das in den abgetrennten Wohnungsbereich fiel, den er sein Schlafzimmer nannte. Eric lag halb auf ihm, den Kopf auf seine Brust gebettet. Daniel zog erst einmal seinen Arm vorsichtig unter ihm weg. Der begann wie verrückt zu kribbeln und Daniel schüttelte stumm aber amüsiert den Kopf, als er sah, dass neben Eric massenhaft Platz war. Er war ihm im Schlaf allerdings anscheinend lieber so dicht auf die Pelle gerückt, dass nun eine Wiederbelebung einzelner Körperteile anstand. Erics Augen

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