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Wie Kinder heute lernen

Titel: Wie Kinder heute lernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Korte
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können. Einige Lehrer sind gegen Abend auch zu telefonischem Kontakt bereit, sodass sich die Eltern nach der Arbeit um die schulischen Belange ihrer Kinder kümmern können. Für Lehrer empfiehlt es sich, den Elternsprechtag nicht im Klassenzimmer abzuhalten, wo die Eltern auf den kleinen Stühlen ihrer Kinder sitzen müssen. Kommunikation unter Erwachsenen und auf Augenhöhe sieht anders aus.
    Auf Elternseite hat es sich bewährt, sich auf das Gespräch mit dem Lehrer vorzubereiten: Schreiben Sie ihre Fragen auf, setzen Sie Prioritäten, und versuchen Sie nicht, alles auf einmal zu besprechen. Eröffnen Sie das Gespräch nicht mit Vorwürfen und angestauter Wut. Bleiben Sie sachlich. Fragen Sie konstruktiv nach Verbesserungen. Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen. Vereinbaren Sie Ziele und wie man weiter miteinander in Kontakt bleibt. Dies sind nur einige Hinweise für eine bessere Eltern-Lehrer-Kommunikation.
    Warum aber ist die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule so immens wichtig? Zunächst einmal weil beide Seiten nur auf diese Weise wichtige Informationen austauschen. Allgemeine Erläuterungen über ihr Kind, wie z. B. Verhaltensweisen oder eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur, seine bisherige schulische
Entwicklung, aber auch Probleme wie Krankheiten, Verhaltensauffälligkeiten oder Familienkrisen, können nur Eltern den Lehrern geben. Gerade über schwierige familiäre Situationen wie eine anstehende Scheidung, eine schwere Krankheit bei einem Elternteil oder einem Geschwisterkind oder vielleicht sogar ein Todesfall müssen Eltern mit den Lehrern sprechen. Kinder erzählen nicht automatisch von solchen belastenden Ereignissen in der Schule, sie kapseln sich eher ab. Ein Lehrer kann ein auffälliges Verhalten eines Kindes aber nur dann richtig einschätzen, wenn er die Sachlage kennt. Eltern wiederum erhalten im Gespräch mit dem Klassen- oder Fachlehrer neben vielen allgemeinen Informationen, z. B. über Unterrichtsinhalte, Bewertungskriterien oder Erziehungsziele, auch spezifische Informationen ihr Kind betreffend: z. B. darüber, wie sich ihr Kind in der Schule verhält, wie sein Leistungsstand ist, welche Defizite es hat und wie man einen besseren Lernerfolg erzielen kann. Eltern sollten deshalb unbedingt die Möglichkeit nutzen, die Sprechstunde des Klassenlehrers oder Fachlehrers aufzusuchen, um die Kommunikation zwischen beiden Seiten überhaupt zu starten. Der gut organisierte Elternsprechtag bietet Eltern ebenfalls Gelegenheit, mit verschiedenen Lehrern über die schulische Entwicklung ihres Kindes zu reden.
    Größere Probleme sollten jedoch nicht an einem Elternsprechtag besprochen werden. Hier ist, da der ganze Sprechtag durchorganisiert ist, die Zeit für einzelne Eltern mit gut zehn Minuten eher knapp bemessen. Die Einzelsprechstunde ist deshalb der bessere Zeitpunkt, um Problempunkte ausführlich zu thematisieren.
    Wie man darüber hinaus die Partnerschaft zwischen Eltern und Lehrern gestalten kann, hat der Bildungsforscher Werner Sacher in seinem Buch Elternarbeit. Gestaltungsmöglichkeiten und Grundlagen für alle Schulen detailliert dargelegt.

Optimale Schulbedingungen
    Wie die Rahmenbedingungen beschaffen sein müssen, um bestmöglichen Unterricht und stressfreies Lernen zu ermöglichen, ist ein Thema, über das bereits viele Bücher geschrieben worden sind. Es ist ein komplexes und diffiziles Feld, vor allem aber ist es abhängig von politischen Ansichten und Forschungsergebnissen, die mitnichten eindeutig sind. So möchte ich hier nur einige Aspekte aufgreifen, die mir wichtig scheinen:
     
    Individuelle Förderung: Warum Doppelstunden und jahrgangsübergreifende Klassen sinnvoll sind
    Viele Schulen ändern den klassischen 45-Minuten-Takt der Unterrichtsstunden. Sie führen 60-, 75- oder 90-Minuten-Stunden ein mit der Folge, dass die Schüler nur noch drei verschiedene Fächer an einem Tag haben. Hausaufgaben von einem auf den anderen Tag gibt es dadurch kaum noch, und die Lehrer rühmen die größeren Gestaltungsmöglichkeiten im Unterricht. Aber es gibt auch Nachteile. Deshalb führen einige Schulen wieder kleinere Intensivlerneinheiten von 30 Minuten ein, in denen der Lernstoff besser nach Bedarf, Fächern und Kapazitäten der Schüler moduliert wird. Und dies scheint dringend nötig, da auch neuesten Umfragen zufolge nur zehn Prozent der Lehrer regelmäßig Gruppenunterricht praktizieren. Gerade für Gruppenunterricht sind Doppelstunden ideal, die eine deutlich

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