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Wie man sie zum Schweigen bringt

Wie man sie zum Schweigen bringt

Titel: Wie man sie zum Schweigen bringt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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gezogen. Er hätte den Auftrag bekommen, auf deinem Grundstück eine Bombe zu legen .  «
    »Den Auftrag? Dann war es also nicht seine Idee? «
    Ich spürte, wie der Adrenalinpegel stieg, in meinen Ohren summte es, als bekäme ich Fieber. Ich schluckte, mein Gaumen war merkwürdig trocken.
    »Nach dem, was Salo behauptet, nicht. Ich soll was organisieren, damit die Tussi sich mit was anderem befasst als mit Schwulenmorden, soll Väinölä in der Kneipe zu einem Kumpel gesagt haben, der zu Salos Spezis gehört. An der Stelle kam der Aufseher zurück, und Salo ist abgezogen .  «
    »Bist du sicher, dass Salo von Schwulenmorden gesprochen hat? «
    »Ja. Ist der Fall nicht schon geklärt? So stand es jedenfalls in der Zeitung .  «
    »Die Presse weiß nicht alles .  «
    Ich lehnte mich zurück, schloss die Augen und fuhr mir durch die Haare. Ich hatte mich am falschen Puzzlespiel versucht, man hatte mich absichtlich hinters Licht geführt. Und Väinöläs Auftraggeber war natürlich derselbe, der Marko Seppälä angeheuert hatte. Wie viele Morde würde er noch begehen?
    »Maria«, sagte Mikke, und seine Stimme rüttelte mich auf. »Das ist noch nicht alles. Gestern früh beim Malen saß ich zufällig neben Önnepalu. Er ist einer von Salos Vasallen und schwer drogenabhängig. Für ein paar Tabletten war er bereit, mir zu verraten, dass Salos Informant Jarkola heißt. Ich erinnere mich an ihn, er hat auch hier gesessen, vor gar nicht langer Zeit. Angeblich ist er Väinöläs Kumpel, aber wenn Salo etwas wissen will, redet er. Du hättest Önnepalus Gesicht sehen sollen. Er ist überglücklich, seit ihn der Knastkönig unter seine Fittiche genommen hat .  «
    Ich riss die Augen auf und starrte Mikke an. Es war völlig unmöglich, dass er die ganze Geschichte erfunden hatte. Die Puzzleteile fielen auseinander, ich musste sie noch einmal zusammensetzen und hoffte, dabei nicht wieder neue Teile zu finden. Ich nahm mein Handy und tippte Koivus Nummer ein.
    »Maria hier«, nuschelte ich. »Ich bin noch beim Zahnarzt, aber mir ist gerade etwas eingefallen. Lass Väinölä sofort aufs Präsidium holen. Haftbefehl. Als Zeuge für die Ermittlungen über den Sprengstoffanschlag auf mein Haus. Ja, ich informiere Muukkonen. Mach Dampf dahinter, damit uns der Kerl nicht entwischt! Nein, ruf mich nicht an, eigentlich darf man das Handy hier gar nicht benutzen .  «
    Mikke hatte sich zurückgelehnt und sah mich neugierig an.
    »Beim Zahnarzt? «
    Ich hüstelte verlegen und schaltete das Handy aus. »Du kennst diesen Väinölä also? «
    »Wir haben ihn schon zweimal vernommen, und jetzt sieht es so aus, als hätte er beide Male die Wahrheit gesagt. Er ist offenbar erst durch den Bombenanschlag in den Fall verwickelt. Himmeldonnerwetter, wenn das alles stimmt, haben wir eine Geschichte am Hals, die…«
    Ich stand auf und ging ans Fenster. Es war so hoch angebracht, dass ich nur ein Stück aquamarinblauen Himmel und ein unerreichbar dahinziehendes Flugzeug sehen konnte.
    »Du hast am Telefon gesagt, du willst nicht als Spitzel entlarvt werden. Aber du hast mir gerade den Schlüssel geliefert, mit dem ich einen komplizierten Fall aufklären kann, mehrere schwere Verbrechen, die miteinander zusammenhängen .  «
    Ich lehnte mich an die Wand, denn ich brauchte dringend eine Stütze.
    »Wenn wir Väinölä zu einem Geständnis bringen, brauche ich dich nicht hineinzuziehen. Ich bin nicht verpflichtet, meine Informanten zu nennen, nicht einmal gegenüber dem Kriminalamt. Aber was, wenn Väinölä alles abstreitet? Wärst du dann bereit zu sprechen? Ich kann dir vorläufig keinen Schutz vor Salo und seinen Kumpanen versprechen .  «
    »Ich bin froh, wenigstens noch irgendwie nützlich zu sein«, sagte Mikke müde, und ich erinnerte mich, wie er ausgesehen hatte, als er sein Boot und sich selbst in die Luft jagen wollte. »Mit Edelmut hat das nichts zu tun, ich versuche nur, mir Vergebung zu erkaufen .  «
    Ich bemühte mich, meine Gedanken zu ordnen, doch sie sprangen wild durcheinander wie von einem Bären aufgeschreckte Schafe. Wie hatte Rahnasto schon vor einer Woche wissen können, dass ich ihn in Verdacht hatte? Wer hatte ihn über die Ermittlungen informiert? Wem konnte ich mich überhaupt noch anvertrauen? Mit irgendjemandem musste ich sprechen, denn auf eigene Faust würde ich es nicht schaffen, den Drahtzieher im Hintergrund zu überführen.
    »Maria«, sagte Mikke verwundert. »Bist du okay? «
    »Einigermaßen. Und du?

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