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Wie Samt auf meiner Haut

Wie Samt auf meiner Haut

Titel: Wie Samt auf meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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hervorragender Reiter war. Sitz und Haltung waren untadelig und
eines Edelmannes würdig. Nun erst fiel ihr ein, daß auch seine Sprache die
eines Gentlemans war. Damit drängte sich ihr die Frage auf, woher er kommen
mochte, was ihn vom gesetzestreuen Pfad abgelenkt haben mochte und ihn zum
Verbrecher gemacht hatte.
    Sie fragte
sich auch, was ihr bevorstand, und ob er sich an sein Versprechen halten und
ihr nichts antun würde.
    Was immer
passieren würde, eines stand auf jeden Fall fest. Ihre Hochzeit sollte in
wenigen Tagen stattfinden. Wie ihr Zukünftiger eine Lösegeldforderung aufnehmen
würde und ob er gewillt war zu zahlen, wußte sie nicht. Sie wußte nur, daß die
Trauung unbedingt stattfinden mußte.
    Bei der
ersten sich bietenden Gelegenheit würde sie wieder einen Fluchtversuch
unternehmen.
    Der
große Rappe
strauchelte, und Jason umfaßte das Mädchen vor sich fester. Sie war klein,
aber nicht zart, mit mandelförmigen goldbraunen Augen und einem kleinen, keck
nach oben weisenden Näschen. Ihre Lippen waren voll, ihre Wangen von der Farbe
weicher, reifer Pfirsiche. Ihr gewölbter üppiger Busen drängte aus ihrem
Kleiderausschnitt und streifte mit der Unterseite gelegentlich seinen Arm, mit
dem er die Zügel hielt.
    Bei ihrem
Ringkampf hatte sich ihr Haar gelöst und wallte nun locker über ihre Schultern.
Ein dunkler, rötlicher Ton, dachte er,
obwohl er die Farbe nicht genau hatte unterscheiden können, da eine
Puderschicht die einstmals elegante Frisur bedeckt hatte. Jetzt lockte es sich
ungebändigt den Rücken hinunter und fühlte sich weich und seidig an, wo es
seine Hand berührte.
    Das Pferd
ging nun vorsichtig bergab, wodurch das Mädchen enger an seine Brust gedrückt
wurde. Sein Körper reagierte entsprechend. Litchfield hatte ihn gewarnt – ein
zauberhaftes kleines Ding, hatte er gesagt. Aber diese Beschreibung war der
jungen Dame kaum gerecht geworden. Velvet Moran war das Köstlichste, das ihm je
untergekommen war, feurig und doch weiblich, weich und sinnlich an den
richtigen Stellen – und er war schon zu lange ohne Frau. Insgeheim fluchend,
verschob Jason seinen Sitz im Sattel, um die Härte in seinen Breeches zu
erleichtern.
    Nie hätte
er gedacht, er könnte die Zukünftige seines Bruders begehrenswert finden.
Nichts war ihm ferner gelegen. Und jetzt ertappte er sich bei dem Gedanken, wie
es sein mochte, mit ihr ins Bett zu gehen.
    Natürlich
würde er es nicht tun. Er hatte in den Jahren, seit er England verlassen hatte,
vieles getan, abscheuliche Dinge, nur um am Leben zu bleiben. Doch hatte er
niemals einer Frau etwas zuleide getan, niemals eine gegen ihren Willen genommen,
und er gedachte nicht, mit dieser hier anzufangen.
    Außerdem
war die Befriedigung seines Verlangens unwichtig. Wichtig war nur, daß sein
Erbe wieder in seinen Besitz gelangte, der erste Schritt, der der Gerechtigkeit
zum Sieg verhelfen würde.
    Es war erst
der Anfang des langen schmerzlichen Weges, an dessen Ende hoffentlich seine
Rehabilitierung stehen würde.
    Als er spürte,
wie das Mädchen schauderte, zügelte er sein Pferd und band einen Mantel los,
der hinter seinem Sattel lestgezurrt war. Diesen legte er um ihre Schultern und
ritt weiter. Zuerst war sie von ihm abgerückt, entschlossen, seiner Berührung
auszuweichen, doch die lange Kutschfahrt und die Aufregung hatten sie müde
gemacht, so daß sie nun an seiner Brust lag und ihren Kopf an seine Schulter
schmiegte.
    Sein Anflug
von schlechtem Gewissen verflog sofort wieder. Er würde tun, was er tun mußte.
Das Mädchen war bei ihm sicher, das hatte er versprochen. Er war derjenige, dem
Folterqualen bevorstanden. Sie rührte sich ein wenig, und als ihr seidiges Haar
seine Wange streifte, stieg ihm ihr zartes Fliederparfüm in die Nase. Die vor
ihm liegende Woche würde die reinste Hölle sein, dann aber war alles vorüber.
Im Laufe der Jahre hatte er viel mehr ertragen müssen als ein unwillkommenes
Ausmaß an Verlangen.
    Sie mußten
noch ein ganzes Stück hinter sich bringen, ehe endlich die Jagdhütte
Litchfields vor ihnen auftauchte. Gott sei Dank, stieß er im stillen aus, da er
es kaum erwarten konnte, die Schlafende abzusetzen. Er zügelte vor dem kleinen
einstöckigen Bau aus hellgelbem Stein am Rand einer Wiese sein Pferd. Oben gab
es eine einzige Schlafkammer, unten lag ein großer, als Küche dienender Raum,
bis unters Dach hin offen und mit einer großen gemauerten Feuerstelle
ausgestattet.
    Bennie
Taylor, der Stallbursche, stand schon

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