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Wie Samt auf meiner Haut

Wie Samt auf meiner Haut

Titel: Wie Samt auf meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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krampfte sich ihr Inneres zusammen. O Gott, war Jason etwas zugestoßen?
»Was ... was möchte er?«
    »Ich habe
nicht die leiseste Ahnung, meine Liebe. Du wirst es herausfinden, wenn er
gekommen ist.«
    Was nicht
lange auf sich warten ließ. Sie hatte ihre Schokolade kaum ausgetrunken und
ihre Kekse noch nicht aufgegessen, da sie vor Angst und Aufregung keinen
Bissen hinunterbrachte, als Snead im Speisezimmer erschien.
    »Mylady,
Sie haben Besuch. Lord Litchfield wartet im Salon.«
    »Danke,
Snead.« Sie versuchte sich mit einem tiefen Atemzug zu beruhigen, schob ihren
Stuhl zurück und stand auf. Bitte, Jason darf nichts zugestoßen sein.
    Ihre Hände
zitterten, als sie den Gang entlangging und den Salon betrat, dessen Tür sie
hinter sich schloß. Als der schwarzhaarige Marquis lächelnd auf sie zuging,
empfand sie Erleichterung. »Guten Morgen, Lady Velvet.«
    »Lord
Litchfield.« Der Austausch von Artigkeiten war kurz. Dann übergab der Marquis
ihr einen wachsversiegelten Umschlag, den Velvet sofort erbrach. Ein gefaltetes
Stück Papier flatterte zu Boden. Als sie sich danach bückte, sah sie, daß es
ein Scheck über zehntausend Pfund war.
    »Allmächtiger!«
Als sie das Schriftstück überflog, bestätigte sich ihr Verdacht – das Geld kam
von Jason. Velvet machte ein finsteres Gesicht. »Sie wissen, was der Brief enthält,
Mylord?«
    »Ja.
Hoffentlich wissen Sie, daß Sie mich zu Ihren Freunden zählen können. Ihre
Geheimnisse – und die Jasons – sind bei mir sicher.«
    Sie glaubte
ihm. Das minderte jedoch nicht die Schmach, die sie empfand, weil Jason ihr
Geld geschickt hatte. Sie fragte sich, wieviel Litchfield über ihre Beziehung
wußte und wieviel er sich zusammengereimt hatte.
    »Sie können
unserem gemeinsamen Freund ausrichten, daß er trotz seiner guten Absichten
gewaltig im Irrtum ist, wenn er glaubt, ich würde sein Geld annehmen.« Sie
zerriß das Papier, einmal, zweimal, dreimal, sie konnte gar nicht aufhören,
bis die winzigen Papierfetzen eher wie eine Handvoll Konfetti aussahen als das
Geld, das sie so dringend benötigte. Den Brief faltete sie zusammen und tat die
Papierschnipsel hinein, um sie dem Marquis zu überreichen.
    »Sagen Sie
ihm, daß er sich seine guten Absichten an den Hut stecken kann.«
    Litchfield
verzog amüsiert einen Mundwinkel. »Sonst noch etwas, Mylady?«
    »Sagen Sie
Seiner Durchlaucht, daß er mir nichts schuldet. Was ich gab, das gab ich aus
freien Stücken. Geld war und ist nicht der Grund für das, was zwischen uns geschah.
Sie könnten ihn auch daran erinnern, daß ich eigenes Geld besitze, das bald
meine Probleme lösen wird, so daß ich seine Hilfe nicht mehr brauche.«
    Litchfields
Miene wirkte noch erheiterter. »Ich will es ihm ausrichten, Mylady.« Er wollte
zur Tür.
    »Ach ...
Litchfield.«
    »J a ?«
    »Richten
Sie ihm auch meinen Dank aus. Ich genoß unser letztes ... Zusammensein ...
ungemein.«
    Nun grinste
der Marquis ungeniert. »Ich werde es sicher nicht vergessen, Lady Velvet.« Ein
Wort des Abschieds, und der Marquis war fort.
    Velvet ließ
sich auf das Sofa fallen. Je länger sie darüber nachdachte, was eben geschehen
war, desto wütender wurde sie. Wie konnte er es wagen! Wie konnte er es wagen,
sein schlechtes Gewissen mit Geld zu beschwichtigen! Sie war doch kein Flittchen!
Sie war nicht seine Hure! Nur weil Jason ihr leidenschaftliches Beisammensein
bereute, hieß das noch lange nicht, daß auch sie es bereute. Tatsächlich war
sie dem Schicksal sehr dankbar, daß sie mit einem Mann, den sie liebte, ein
solches Erlebnis gehabt hatte.
    Velvet
sprang vom Sofa auf und lief zur Treppe. Sie wollte Jasons Geld nicht. Und wenn
es ihm einfallen sollte, es ihr noch einmal anzubieten, würde sie ihm raten, er
solle damit zur Hölle fahren!

14
    Jason lief in seinem Schlafzimmer in der
Londoner Residenz seines Freundes ruhelos auf und ab. Kaum hörte er, daß die
Haustür geöffnet wurde und Lucien die Eingangshalle betrat, als er auch schon
hinaus auf den Korridor eilte und die Treppe hinunterlief. Er folgte Lucien in
dessen Arbeitszimmer und schloß rasch die Tür.
    »Nun?«
fragte er ungeduldig wie immer.
    Litchfield
lächelte andeutungsweise. »Halte deine Hand auf.«
    Jason tat,
wie ihm geheißen. Schmunzelnd hielt Litchfield den aufgerissenen Umschlag hoch
und ließ winzige Papierschnipsel auf die Hand seines Freundes rieseln. Jason,
der sofort wußte, was dies zu bedeuten hatte, verbarg seine Betroffenheit und
blieb äußerlich

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