Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln
und leicht unbeholfen.
Danach ging es dann schneller. Ein paar Wochen später, ich war bei Mark zu Hause, packte uns die Leidenschaft auf dem Sofa in seinem Wohnzimmer. Mit der einen Hand knöpfte er langsam mein Kleid auf, was mir warme, wollüstige Schauer über den Rücken trieb, während er mit den Fingern der anderen Hand durch meine Haare strich. Dabei sah er mir tief in die Augen. » Willst du die Nacht bleiben?«, fragte er.
» Würde ich liebend gerne, aber ich bin noch nicht so weit, und wahrscheinlich noch ganz lange nicht. Wenn dich das nicht stört?«
» Nein, tut es nicht. Ich kann warten, so lange, wie du brauchst«, sagte er.
» Dann kann ich trotzdem bleiben?«
» Würde mich ungemein freuen«, sagte er.
Er nahm mich an der Hand und führte mich hinauf in sein Schlafzimmer, wo wir in seinem Wasserbett kuschelten und redeten. Irgendwann hatte ich einen Satz zu Ende gesprochen und wartete, dass er antworten würde. Ich drehte mich um, um ihn anzusehen. Er war eingeschlafen.
Wenige Wochen später waren wir bei mir und wurden erneut von Leidenschaft gepackt. Mark zog mich aus. » Du bist atemberaubend. Ich will dich so sehr.«
» Ich weiß. Ich dich auch. Aber ich bin noch nicht so weit.«
» Warum nicht?«, wollte er wissen, hielt mit den Händen sanft mein Gesicht und sah mir in die Augen.
» Weil ich will, dass unser erstes Mal etwas ganz Besonderes wird«, sagte ich und fügte nach langem Schweigen hinzu: » Da ist etwas, das ich dir sagen muss.«
Er wartete.
» Als Teenager ist mir etwas passiert, das es mir bis heute schwer macht, mich auf jemanden einzulassen.«
Ich stockte. Ich war nicht sicher, ob ich es ihm erzählen konnte. Oder was er denken würde. Er strich mir durch die Haare. Er wartete.
» Als ich 14 war, war ich mit einem Jungen zusammen. Er war schon 18, und er…«
» Schon gut«, sagte Mark mit warmem Blick, während er noch immer mein Gesicht streichelte. » Du kannst es mir ruhig erzählen.«
» Er hat es immer wieder darauf angelegt, mit mir Sex zu haben. Aber ich wollte bis 18 Jungfrau bleiben. Ich weiß nicht, wie ich gerade auf 18 gekommen bin, aber ist ja auch egal. Er ließ nicht locker, versuchte es immer wieder. Nutzte jede Gelegenheit dazu aus. Er machte den Reißverschluss seiner Hose auf, zog sie aus und versuchte, sich auf mich zu legen, während ich ihn wegdrückte. Ich wolle das nicht, sagte ich. Mehrfach habe ich ihm das gesagt, aber er ließ nicht locker. Eines Tages zögerte ich dann. Aus Neugier vielleicht. Ich weiß nicht, warum ich ihn an jenem Tag nicht zurückgewiesen habe. Ich lag ganz starr, während er in mich eindrang. Es tat höllisch weh. Danach dachte ich bloß noch › Das soll es sein? Wie kann nur irgendwer so etwas wollen? ‹ Tagelang war ich wund. Sogar das Sitzen tat weh. Kurz danach hat er mit mir Schluss gemacht.«
Während ich erzählte, starrte ich die ganze Zeit an die Decke. Ich konnte Mark nicht ansehen.
» So ein Arschloch«, sagte Mark.
Seine Worte waren wie Balsam.
» Und dann hat er auch noch überall herumerzählt, ich sei eine Schlampe«, erzählte ich.
» Du bist doch keine Schlampe. Hast du ihm das etwa auch noch geglaubt! So ein verdammter Mistkerl«, schimpfte Mark.
» Ich war so enttäuscht von mir selbst. Ich wollte das unschuldige, brave kleine Mädchen sein, so wie ich es aus meinen Kinderbüchern kannte. Bis heute wird mir schlecht, wenn ich an diesen Kerl denke. Und seitdem tue ich mich schwer mit Sex. Wenn ich es genieße, fühle ich mich schlecht und verkommen. Oder ich bin zu gehemmt, um es zu genießen.«
» Verstehe«, meinte er.
Wenn Sie jemals sexuell missbraucht oder belästigt worden sind, so sind Entspannung und Spaß beim Sex für Sie wohl kaum vorstellbar. Suchen Sie professionelle Hilfe und machen Sie eine Therapie. Es lohnt sich.
» Normalerweise warte ich nicht so lange und komme schneller zur Sache. Aber mit dir ist das anders. Ich weiß, dir liegt etwas an mir. Du bist nicht nur auf das Eine aus. Nur hat das noch nicht jeder Teil meines Körpers kapiert. Auch ich will mich rundum wohlfühlen mit dir. Das erste Mal soll für uns beide unvergesslich werden. Nichts, was wir nur aus purer Lust tun. Sondern etwas, das wir aus Liebe tun.«
» Ich liebe dich«, sagte er und wischte mir die Tränen von den Wangen.
» Ich weiß«, sagte ich. » Danke.«
So sehr ich es auch genoss, mit Mark zusammen Zeit zu verbringen, ich hielt weiter Abstand. Job, Hobbys und Freunde standen für mich an
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