Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln
Stattdessen beschäftigte ich mich mit diesem und mit jenem Hobby. Ich verplante jede freie Minute, sodass ich keine Zeit hatte, mir zu überlegen, ob ich Steve nicht doch mal anrufen sollte.
Wollen Sie dem Mann Ihrer Träume begegnen? Dann hören Sie auf, nach ihm zu suchen. In dem Moment, wo Sie ganz Sie selbst sind und keinen Mann brauchen, in dem Moment tritt er in Ihr Leben…
3. Kapitel
Gefunden:
der Märchenprin z !
» Heirate nie einen Mann,
von dem du nicht geschieden werden willst.«
Nora Ephron
B is zum März 1996 war mein Leben ausgefüllt mit Freunden, Hobbys, Sport, Yoga, Selbstverwirklichung, positivem Denken und fettarmer, ballaststoffreicher Ernährung. Ich hatte fünf Kilo abgenommen, mir eine neue Garderobe zugelegt und fühlte mich so glücklich wie seit Jahren nicht.
Trotzdem konnte ich es nicht lassen und fuhr drei Stunden nach Delaware, nur um ein Wochenende mit Steve zu verbringen – eine Sucht der übelsten Sorte. In den ersten dreißig Minuten unseres Wiedersehens war ich jedes Mal der festen Überzeugung, dass wir eine ernsthafte Beziehung führen könnten. Den Rest der Zeit fühlte ich mich dann hundsmiserabel, weil Steve emotional auf Abstand war, Bindungsprobleme hatte und außerdem locker mein Vater hätte sein können.
Eines Freitagabends musste ich mich besonders am Riemen reißen, um ihn nicht anzurufen, und eine Verabredung zum Sex klarzumachen. Ich wusste, dass ich den ganzen Abend lang das Telefon anstarren würde und mich zwingen musste, nicht seine Nummer zu wählen– ein Kampf, den ich für gewöhnlich verlor. Am besten war es also, zwischen dem Telefon und mir einen Sicherheitsabstand zu schaffen. Und das bedeutete, dass ich den Abend auf keinen Fall in meiner Wohnung zubringen konnte. Ich hatte keine Pläne, und ich erwartete auch keine Anrufe. Also musste ich ausgehen. Allein.
Ich ging ins Farmhouse, ein Restaurant mit einer Bar, in dem viele meiner Kollegen sich nach Feierabend zur Happy Hour trafen. Ich entdeckte gleich vier Kolleginnen. Dann fiel mir ein großer, blonder Mann auf. Er stand in der Ecke.
» Ich glaube, wir kennen uns«, sagte er. » Vom Fahrradrennen voriges Jahr?«
Er kam mir absolut nicht bekannt vor.
» Nein, ich glaube nicht«, sagte ich.
Er grinste und berührte mich sacht an der Schulter. » Doch, wir sind uns dort begegnet. Ich habe dir auf dem Parkplatz die Hand geschüttelt«, sagte er.
» Du musst mich verwechseln«, sagte ich.
Er grinste noch immer. » Warst du nun voriges Jahr beim Fahrradrennen oder nicht?«
» Ja, schon.«
» Du hattest eine Latzhose an, stimmt’s?«
» Ja«, sagte ich. Er wusste noch, was ich anhatte?
» Siehst du.«
Er streckte mir die Hand entgegen. » Mark«, sagte er.
» Alisa«, sagte ich und gab ihm die Hand.
Ich drehte meinen Barhocker etwas, sodass ich ihm in die Augen sehen konnte, während er sich ein wenig zu mir neigte. Dass wir beide einen ähnlichen Nachnamen hatten, brachte uns zum Lachen. Ich erzählte ihm von meinem kleinen Bruder, der ebenfalls Mark hieß und auch auf der University of Florida war. Unheimlich geradezu. Als hätte das Schicksal uns zusammengeführt.
Als ich später den Ausgang ansteuerte, weil ich nach Hause wollte, rief er mir nach: » Ich bin jeden Freitag hier!«
Es gefiel mir, dass er mich nach einem Jahr noch wiedererkannt hatte. Es gefiel mir, wie er mich zum Lachen brachte. Es gefiel mir, dass er nur vier Jahre älter war als ich, ein Studium abgeschlossen und einen guten Job hatte. Und, es gefiel mir, dass ich ihm offenbar zu gefallen schien. Aber ich konnte es mir nicht eingestehen, immerhin hatte ich mir ja gerade geschworen, nie mehr einen festen Freund zu brauchen!
Eine Woche später ging ich wieder ins Farmhouse. Nicht um Mark zu sehen, wie ich mir einredete– nein, natürlich nicht–, obgleich ich wusste, dass er da sein würde. Und natürlich traf ich ihn.
Es lief so weit auch alles gut, bis ich mein zweites Bier intus hatte und anfing, endlos über mich und meine verflossenen Beziehungen zu reden. Und Mark und ich redeten und redeten, bis die Kneipe leer war.
Mark rief an. Wir telefonierten eine Stunde lang, vielleicht auch zwei. Dann fragte er, ob wir zusammen ausgehen wollen. Ich war geschmeichelt. Hatte er etwa ein ernsthaftes Interesse an mir, obwohl ich ihm bereits alles Mögliche über mich erzählt hatte? Zugleich war ich wirklich nicht sicher, ob ich so weit war, es mit ihm zu versuchen. » Ich habe eigentlich gar keine Zeit«, sagte
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