Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln
Unsere.«
» Fühlt sich für mich nicht so an«, sagte ich.
» Dann lass uns etwas zusammen kaufen gehen, was meinst du? Ich wollte schon lange mal ein kleines Zweisitzer-Sofa. Sollen wir uns eins zusammen kaufen?«
Bis wir eines gefunden hatten, das unser beider Geschmack traf, dauerte es eine Weile. Schließlich fanden wir ein grün-rotes bei einem Straßenhändler. Es war nicht perfekt und der Stoff war etwas kratzig, aber es erschien weder zu männlich noch übertrieben weiblich. Und es kostete nur 200 Dollar.
Nach und nach wurde es gemütlich. Wir brachten Rollos an, strichen die Zierleisten in Kontrastfarben, tauschten seine graue Bettwäsche gegen cremefarbene und hängten jede Menge bunte Fotos und Bilder auf. Ich bemalte sogar die Badezimmerwand im Stil von Matisse.
Wollen Sie, dass er Ihnen beim Umzug hilft? Dann sagen Sie ihm das. Wollen Sie, dass Sie Ihren Einzug gemeinsam mit einem romantischen Abendessen feiern? Dann sagen Sie ihm das. Wollen Sie, dass er Sie am allerersten Tag in Ihrem neuen Heim in Empfang nimmt? Dann sagen Sie ihm das.
Während der ersten Monate in meinem neuen Zuhause bei Mark suchte ich immer neue Verstecke für mein Tagebuch,bis ich eines Tages zu ihm sagte: » Sieh mal, hier, mein Tagebuch. Da stehen sehr private Dinge drin, Dinge, von denen ich nicht will, dass du sie liest. Aber das machst du nicht heimlich, oder? Sonst müsste ich es vor dir verstecken.«
» Nein, tue ich nicht«, sagte er. » Ich habe ja auch meine Terminbücher. In die spickst du auch nicht heimlich, oder?«
» Nein, tue ich nicht.«
Als Mark einige Monate später übers Wochenende eine Fahrradtour machte, kriegte ich diese Terminbücher einfach nicht aus dem Kopf. Was stand da drin, das ich nicht wissen sollte? Was wollte er vor mir verheimlichen?
Ich fahndete im Kleiderschrank danach und fand alles Mögliche– Fahrradteile, Autoteile, Medaillen und Pokale, Fotoschachteln, Packlisten und verschiedene Wegbeschreibungen, Finanzunterlagen, Steuerbescheide und Kontoauszüge. Während ich seine Sachen hin und her schob, merkte ich mir ganz genau, wo sie ursprünglich gelegen hatten, damit ich sie auch ja wieder ordentlich zurücklegte.
Es dauerte eine Weile, aber dann hatte ich die Terminbücher gefunden. Einmal kurz hineinzuspähen ist ja kein Verbrechen, dachte ich mir. Schließlich wohnen wir zusammen und da sollten wir keine Geheimnisse voreinander haben. Ich wusste gar nichts von seinen früheren Freundinnen. Er ließ nicht viel verlauten über sein Liebesleben vor meiner Zeit. Ich zögerte. » Das ist privat«, sagte ich mir. » Lass das bleiben.« Doch dann erlag ich der Versuchung und griff mir das aus dem Jahr, in dem wir uns kennen gelernt hatten. In den ersten rund zwanzig Einträgen ging es nur um verschiedene Trainingseinheiten und Mountainbike-Touren.
Dann am 28. Februar folgender Eintrag: » Abendessen mit Eileen im JP O’Mally’s. Sie hat angerufen. Verabredung. Sehr interessanter Abend. Großartige, wunderbare, wunderschöne Frau!«
Waaas?!
Ich las einen weiteren Eintrag, der Eileen betraf, bevor ich dann zum 8. März kam: » Alisa kennen gelernt, im Farmhouse. Interessant.«
Eileen war eine großartige, wunderbare, wunderschöne Frau – und ich lief nur unter » interessant«?
15. März: Alisa im Farmhouse getroffen. Bis elf Uhr nachts geredet. Sehr interessant und intelligent. Prima Unterhaltung.«
Kein wunderschön? Kein großartig? Vielleicht war der Platz im Kalender bloß zu klein, um das Wörtchen » großartig« hinzuschreiben, tröstete ich mich.
3. April: » Erstes Date mit Alisa. Sie hat mich darum gebeten. Waren bei Harry’s. Billard gespielt. Rumgequatscht. Kein Kuss.«
Kein » großartig«?!
25. April: » Alisa und ihre Freundin im Farmhouse getroffen.«
Immer noch kein » großartig«?
3. Mai: » Mit Alisa ins Robata’s. Sie war bei mir (das erste Mal), hat mich abgeholt und ist gefahren. Essen ok. Unterhaltung prima. Kein Kuss… du Schlappschwanz!!«
Na, du machst mir Spaß. Hast du mich etwa noch immer nicht » großartig« gefunden? Immerhin war das unser drittes Date!
10. Mai: Im Kino einen Film angeschaut. Händchen gehalten. Erster Kuss. Magisch. Weich. Wunderbar.«
Na, endlich!
16. Mai: Gemeinsam beim Bach-Konzert. Danach bei mir. Zwei Stunden auf dem Sofa zugange. Alisa hat übernachtet. Wow! Könnte richtig was werden!«
Klingt schon besser.
29. Juni: » NY mit ALISA . GRO ß ARTIG ! Erstes Mal!«
Endlich!
Ich las die restlichen
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