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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wieder ausbügeln? Eine offizielle Inspektion, und alles war vorbei. »Ich möchte erst mit Marci sprechen. Sie vorbereiten. Geben Sie mir vierundzwanzig Stunden.«
    Craig wollte Einwände erheben, doch Amy berührte seinen Arm. Die Sache ist ins Rollen geraten, dachte sie. Ein weiterer Tag kann sie auch nicht mehr stoppen. »Sie rufen den Leiter der Baubehörde an und machen einen Termin in Ihrem Büro ab? Für uns alle?«
    »Welche Wahl habe ich denn?« Seine Stimmte klang schleppend durch den Alkohol und sein Selbstmitleid. »Ich werde alles verlieren.«
    »Vielleicht bekommen Sie Ihre Selbstachtung zurück.« Craig nahm Amys Hand. »Ich möchte morgen um neun Uhr abends von Ihnen hören. Sonst benachrichtigen wir die Baubehörde.«
    Draußen rieb sich Amy erschöpft die Augen. »Himmel, ist das schrecklich.« Sie gab sich einen Ruck und sah zum Haus zurück, wo im Arbeitszimmer immer noch Licht brannte. »Dies war mein letzter Job für die Firma. Ich hätte nicht erwartet, dass er so endet.«
    Tim hörte draußen den Motor anspringen und lauschte, bis das Motorengeräusch in der Nacht erstarb. Er dachte an seine Frau, an seine schöne, egoistische Frau, die oben war. Er hasste sie, und er vergötterte sie. Er hatte alles nur getan, um sie glücklich zu machen. Sie halten zu können. Wenn sie ihn jetzt verließ …
    Nein, er konnte diesen Gedanken nicht ertragen. Er konnte den Gedanken an den Skandal nicht ertragen. Man würde ihn verurteilen. Er würde seine Firma, sein Haus, seine gesellschaftliche Stellung verlieren. Seine Frau.
    Vielleicht gab es noch eine Chance. Es gab immer noch eine Chance. Leicht schwankend ging er zum Telefon, nahm den Hörer ab und wählte eine Nummer. Er hatte da so eine Idee …

11. K APITEL
    Vielleicht war es der Stress des Abends oder das Unbehagen darüber, die Verzweiflung und Demütigung eines anderen Menschen mit ansehen zu müssen, aber Amy und Craig brauchten einander jetzt. Mit einer ungestümen Heftigkeit warfen sie sich aufs Bett, um sich gegenseitig Vergessen schenken zu können.
    Gemeinsam hatten sie etwas Starkes aufgebaut – sie hatten es wenigstens gedacht. Nun hatten sie erfahren müssen, dass es auf Lüge und Betrug errichtet worden war. Und wenn sie sich jetzt so ungestüm liebten, dann deshalb, um sich zu versichern, dass das, was sie privat aufgebaut hatten, keine Lüge war.
    Das war real, solide, ehrlich. Sie konnte es fühlen, als sein Mund fast gierig auf ihrem lag, ihre Körper sich aneinanderpressten. Wenn er vergessen musste, was außerhalb dieses Raumes, außerhalb dieses Bettes existierte, auch nur für eine Nacht, so konnte sie das verstehen. Sie brauchte es auch. Und so gab sie jetzt alles.
    Craig wusste, wie sehr sich Amy persönlich von dem Vorfall getroffen fühlte. Und jetzt, für ein paar Stunden, wollte er sie durch Leidenschaft vergessen lassen.
    Ihr Duft … Sie hatte ein paar Tropfen Parfüm vor dem Dinner aufgelegt. Jetzt war es gerade noch ein Hauch auf ihrer Haut und darum umso intimer. Craig sog ihn ein, als er seinen Mund ihren Hals hinuntergleiten ließ und tiefer, wo ihre Haut unglaublich weich und unglaublich empfindsam wurde.
    Ihr Haar … Amy hatte es heute ungeduldig gebürstet. Sie war nie ganz mit ihrem Haar zufrieden. Er fand es prächtig. Er genoss die Fülle, als er mit seiner Hand hindurchstrich. Als Amy sich auf ihn rollte, seinen Körper mit ihrem bedeckte, als könne sie nicht genug von ihm bekommen, fiel ihr Haar über ihre Schultern und legte sich auf seine.
    Ihre Lippen … Sie hatte Lippenstift benutzt, ihn wieder abgewischt und schließlich doch erneuert. Jetzt waren ihre Lippen nackt, weich und glatt. Er brauchte sie nur mit seinen zu berühren, und sie öffneten sich, um ihn aufzunehmen, ihm zu geben, was er wollte.
    Amy empfand ein Gefühl von Glück und Erregung, den Mann spüren und ungehemmt erforschen zu können, den sie liebte. Ihn zu berühren, seine durch die Berührung angespannten Muskeln zu spüren. Ihn zu schmecken, ihn aufstöhnen zu hören.
    Von nebenan drang ein Lichtschein herein, und so konnte sie ihn sehen, den schlanken Körper, die festen Muskeln. Und Craigs Augen. Sie waren so dunkel, der Blick so intensiv auf sie gerichtet.
    Amy spürte etwas Neues, war aber nicht in der Lage, es zu verstehen. In einem Augenblick war er ungeduldig, fast brutal in seiner Liebe. Im nächsten hielt und küsste er sie, als wäre sie ganz kostbar und zerbrechlich. Doch wie er sie auch berührte, wie er sie auch

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