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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verräterisch schimmern sah.
    »Nein, gracias. Carmen hat mir erzählt, wie prima Sie sich verhalten haben, wie Sie ihr beigestanden haben. Ich habe mit Carmen über alles geredet.« Carmen nickte ihm ermutigend zu. »Und wir haben uns entschlossen, es Ihnen zu sagen.« Er schluckte und schloss kurz die Augen. »Es schien nicht so schlimm zu sein, und wir brauchten Geld, jetzt, wo das Baby kommt. Als Mr Tunney mich gefragt hat, wusste ich zwar, dass es falsch war, aber ich habe an Carmen und das Baby gedacht. Und an mich.«
    Unruhig trat Amy näher und tauschte über das Bett hinweg einen kurzen Blick mit Craig. »Was hat Tunney Sie gefragt?«
    »Wegzusehen, nichts zu merken. Das meiste Kabel, das wir verarbeitet haben, entspricht nicht der Vorschrift.«
    Amys Magen zog sich zusammen. »Tunney hat Ihnen Geld dafür angeboten, Kabel zu verarbeiten, das unter der Norm liegt?«
    »Sí. Nicht überall. Er konnte nicht allen Leuten trauen. Aber die anderen von uns sollten Zwölfer benutzen, und er zahlte dafür jede Woche bar. Ich weiß, ich kann dafür ins Gefängnis kommen – wir wissen es. Aber wir haben uns entschlossen, jetzt alles zu sagen.«
    »David, das ist eine sehr schwere Anschuldigung.« Doch Amy erinnerte sich an die Kabelrollen, die sie selbst entdeckt hatte. »Außerdem sind die Lieferungen immer geprüft worden.«
    »Sí. Aber es war immer derselbe Prüfer, und der ist auch geschmiert worden. Er kam immer, wenn Sie und Mr Johnson beschäftigt waren, damit nichts auffiel.«
    »Wie konnte Tunney …« Amy schloss die Augen. »David, hat Tunney diesbezüglich nur Befehle ausgeführt?«
    Wieder drückte Mendez die Hand seiner Frau. Was jetzt kam, davor fürchtete er sich am meisten. »Sí, er hat Befehle ausgeführt. Von Mr Thornway.« Carmen hob eine Tasse an seine Lippen, die ganz trocken waren. »Es geht um mehr als nur die Kabel. Ich habe so etwas gehört. Ein Teil des Zements, des Stahls, der Nieten. Ein Teil«, wiederholte er, »nicht alles. Thornway hat eine große Firma, mit Einfluss und gutem Ruf. Ich habe mir gedacht, das sei die übliche Art. Als ich es Carmen erzählt habe, hat sie sich geschämt und gemeint, das sei nicht unsere Art.«
    »Wir wollen das Geld zurückgeben«, schaltete sich Carmen ein. Ihr Blick war wie am Tag des Unfalls sehr jung und sehr verängstigt. Doch ihre Stimme war stark.
    »Darüber machen Sie sich jetzt keine Sorgen.« Amy rieb sich die Schläfen. »Über gar nichts. Sie haben das Richtige getan. Mr Johnson und ich werden es jetzt in die Hand nehmen. Vielleicht müssen wir noch einmal mit Ihnen darüber sprechen, vielleicht auch die Polizei.«
    Nervös legte Carmen eine Hand auf ihren gerundeten Leib. »Wir machen, was Sie sagen. Por favor, Señorita Wilson, mein David ist kein schlechter Mensch.«
    »Ich weiß. Keine Sorge.«
    Amy trat mit dem Empfinden aus dem Raum, einen tiefen Fall gemacht zu haben. »Und was nun?«
    »Wir fahren zu Thornway.«
    Sie sprachen nicht während der Fahrt zu Thornways Haus. Amy konnte nur daran denken, was der alte Thornway aufgebaut hatte, Stein für Stein, den guten Ruf, den er sich dadurch verdient hatte, seinen Stolz darauf. Und das alles hatte sein Sohn mit einem Schlag zerstört.
    Kurz darauf warteten sie in Tims weiträumiger Eingangshalle.
    Elegant, im Dinnerjacket, kam Tim die Treppe hinunter. »Amy, Craig. Das ist eine Überraschung. Sie haben uns gerade noch erwischt. Marci und ich wollen ausgehen. Sie zieht sich noch um.«
    »Sie werden später gehen«, entgegnete Craig kurz angebunden. »Das hier kann nicht warten.«
    »Klingt ernst.« Tim warf einen Blick auf die Uhr, bevor er sie in sein Arbeitszimmer geleitete. »Ein paar Minuten werde ich wohl erübrigen können. Marci ist sowieso nie pünktlich.« Er ging zu einem Barschrank aus Ebenholz. »Was kann ich Ihnen anbieten?«
    »Eine Erklärung.« Amy machte einen Schritt auf ihn zu, da sie seine Miene genau sehen wollte. »Darüber, warum Sie minderwertige Materialien beim Barlow-Projekt verarbeiten lassen.«
    Seine Hand zuckte, er verschüttete etwas Whisky, doch dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. Doch es reichte Amy, um die Wahrheit zu erkennen. »Wovon, um alles in der Welt, reden Sie überhaupt?«
    »Ich rede von Materialien, die nicht den erforderlichen Standards entsprechen. Ich spreche von Zahlungen und Anteilen und Bestechung.« Sie griff nach seinem Arm, als er das Glas heben wollte. »Ich spreche von der Zerstörung des Firmenrufs, einer Firma, die das

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