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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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während
    er von dem einen in das nächste Programm schaltete. »Werden sie denn nicht
    merken, dass du in ihren Unterlagen warst? «
    »Nicht mit diesem Programm hier. Ich gehe nämlich mit einem vollkommen
    legalen Codewort in ihr Programm. Ich ziehe mir sozusagen einen elektronischen
    Schafspelz über. So wissen sie nicht, dass sich ein Wolf in ihrer Gegend
    umgesehen hat. «
    »Wie bist du denn an das Codewort gekommen? «
    »Ich habe herumgeschnüffelt. Ganz gleich, wie kodiert die Information auch ist,
    es gibt doch immer eine Hintertür. Deine Bank hat für ihre Sicherheit nicht
    gerade den besten Computer«, stellte er mit offensichtlichem Missfallen fest.
    »Ich an deiner Stelle würde die Bank wechseln. «
    »Ich werde es mir mal durch den Kopf gehen lassen«, versicherte sie ihm mit
    diesem etwas unglücklichen Lächeln, das ihn immer zum Lachen brachte.

    »Das ist ja nur ein Teil des Programms. Hier ist das Buchhaltungsprogramm. « Er
    holte eine neue Oberfläche hervor und bedeutete Grace, näher heranzurutschen.
    Gehorsam rückte sie ihren Stuhl etwas näher, während er ihr die vielen Aspekte
    seiner digitalen Erfindungen erläuterte. Grace hörte aufmerksam zu, denn sie
    erkannte, dass es tatsächlich ein gutes und vor allen Dingen unglaublich einfach
    zu bedienendes System war. Er hatte es so programmiert, dass man einen
    Neuzugang mit den bereits auf diesem Konto getätigten Eingängen vergleichen
    konnte. Wenn also jemand versehentlich 115 Dollar statt 15 Dollar eintippte,
    dann machte das Programm den Benutzer darauf aufmerksam, dass sich die
    Summe nicht mit der anderen deckte und forderte ihn auf, nachzusehen, ob ihm
    ein Eingabefehler unterlaufen war.
    »Das gefällt mir«, sagte sie nachdenklich. Sie hatte ihre Rechnungen und ihre
    Buchhaltung immer auf ganz altmodische Art und Weise getätigt, nämlich mit
    Papier und Stift. Da sie sich aber mit Computern sehr sicher fühlte, gab es
    eigentlich keinen Grund, weswegen sie nicht ihre Haushaltsfinanzen elektronisch
    abwickeln sollte.
    Kristians Gesicht leuchtete auf. »Das hatte ich mir schon gedacht. « Seine langen
    Finger berührten die Tastatur und luden das Programm auf ihren Computer. »Es
    heißt Gehe zu zahlen. «
    Bei dem lächerlichen Namen stöhnte sie auf, musste aber dann doch lachen. »Tu
    mir einen Gefallen. Wenn sie dich schnappen, weil du dich in die Bankcomputer
    einschleichst, dann verrate ihnen bitte nicht, dass ich auch eine Kopie besitze,
    okay? «
    »Ich habe dir doch gesagt, es ist vollkommen sicher, solange die Banken ihre
    Codewörter nicht ändern. Dann wirst du einfach nicht mehr einsteigen können.
    Ich könnte aber immer noch reinkommen«, brüstete er sich. »Aber den meisten
    würde es dann nicht mehr gelingen. Ich gebe dir auch eine Liste der Codewörter
    mit. «
    »Die will ich gar nicht haben«, wehrte sie eilig ab, aber Kristian beachtete sie gar
    nicht. Er durchwühlte einen Haufen Papiere und zog drei eng bedruckte Seiten
    hervor, die er in ihre Computertasche steckte.
    »Hier. Dann hast du sie wenigstens, falls du sie mal brauchen solltest. « Er hielt
    kurz inne und starrte auf den Monitor, auf dem immer noch das Schachspiel zu
    sehen war. Sein Gegner hatte einen Zug gemacht. Kristian legte den Kopf zur
    Seite und blickte das Schachbrett an, dann frohlockte er. »Ach so! Den Zug

    kenne ich, aber er wird dir nichts bringen! « Zufrieden bewegte er einen Bauern
    und klickte die Maus.
    »Gegen wen spielst du denn? «
    »Keine Ahnung«, erwiderte er abwesend. »Er nennt sich der Fischermann. «
    Grace starrte blinzelnd auf den Bildschirm. Nein, das konnte nicht wahr sein.
    Kristian spielte gegen jemanden, der sich den Namen vermutlich mit einem
    Hintergedanken ausgesucht hatte. Der richtige Bobby Fischer würde nicht auf der
    Suche nach einem Schachpartner durch das Internet surfen. Er konnte überall
    gegen jeden seiner Wahl spielen und dafür auch noch hohe Geldsummen
    erhalten.
    »Wer gewinnt denn normalerweise? «
    »Wir sind ziemlich ausgeglichen. Er ist gut«, gab Kristian zu und schloss derweil
    den zweiten Computer wieder an.
    Grace öffnete ihre Handtasche und zog ihr Scheckheft hervor. »Möchtest du denn
    eine Pizza essen? « fragte sie.
    Er legte den Kopf zur Seite, als er sich von der Cyberwelt zurückzog und den
    Zustand seines Magens begutachtete. »Klar doch, immer«, erklärte er. »Ich bin
    kurz vorm Hungertod. «
    »Dann bestell dir eine, ich lade dich ein. «
    »Wirst du denn noch bleiben

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