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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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strolchte durch ihren
    Garten.
    Dann bewegte es sich wieder, diesmal schlich es sich langsam auf ihre Tür zu. Es
    war ein Mann. Sie kniff erstaunt die Augen zusammen und fragte sich, warum
    jemand in ihrem Garten herumschlich und statt der Eingangstür die Hintertür
    benutzte. Ein Raubüberfall? Warum sollte ein Einbrecher, der noch halbwegs bei
    Verstand war, in ein hell erleuchtetes Haus einbrechen, in dem die Bewohner
    ganz offensichtlich zu Hause waren?
    Dann wurde die Hintertür geöffnet. Sie mutmaßte, dass der Mann geklopft haben
    musste, wenn auch nur sehr leise, denn sie hatte nichts gehört. Ein anderer
    Mann stand im Türrahmen, ein Mann, den sie kannte. In seiner Hand hielt er eine
    Pistole mit einem merkwürdig verdickten Lauf.
    »Nichts«, sagte der erste Mann mit leiser Stimme, die aber in der Stille der Nacht
    gut zu hören war.
    »Verflucht noch mal«, murmelte der andere Mann und ließ ersteren eintreten.
    »Jetzt kann ich nicht mehr zurück. Wir müssen die Sache einfach durchziehen. «
    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Grace starrte über den dunklen Garten auf die
    breite Hintertür. Warum war Parrish Sawyer in ihrem Haus, und warum trug er
    eine Pistole? Parrish Sawyer war ihr Chef. Wenn er sein Kommen angekündigt
    hätte, dann hätte Ford sie angerufen und nach Hause gerufen. Sie standen sich
    gut mit Parrish, obwohl sie privat nicht mit ihm verkehrten. Parrish bewegte sich
    eher in der Stratosphäre der Reichen und gut situierten Menschen. Diese
    Qualifikation konnte Graces Familie nicht bieten.

    »Einfach durchziehen«, hatte der Mann gesagt. Was denn durchziehen? Und
    warum konnten sie jetzt nicht mehr zurück? Verwirrt und unsicher trat Grace aus
    dem Schatten des Nachbargartens und durchquerte ihren eigenen Garten. Sie
    wusste nicht, was hier gespielt wurde, aber sie würde es herausfinden.
    Beim Kochen vorhin hatte sie das Fenster geöffnet, um die frische Frühlingsluft
    hereinzulassen. Das Fenster stand auch jetzt noch halb offen. Deutlich hörte sie
    Ford sagen: »Verflucht, Parrish, was soll denn das? « Fords Stimme war rau und
    wütend und hatte einen Unterton, den sie an ihm nicht kannte. Grace erstarrte
    wieder, als sie gerade einen Fuß auf die Treppe setzte.
    »Wo ist sie? « fragte Parrish, Fords Frage ignorierend. Seine Stimme war
    gleichgültig und kalt. Grace bekam eine Gänsehaut.
    »Ich hab' dir doch schon gesagt, in der Bibliothek. «
    Eine Lüge. Ford log ganz bewusst. Grace stand regungslos, starrte das Fenster
    an und versuchte, sich vorzustellen, was hinter der Mauer gerade vor sich ging.
    Sie konnte niemanden sehen, aber sie wusste, dass mindestens vier Menschen in
    der Küche waren. Wo waren Bryant und der Mann, den sie in die Küche hatte
    gehen sehen?
    »Erzähl mir keinen Unsinn. Ihr Wagen steht vor der Tür. «
    »Sie ist mit einer Freundin gefahren. «
    »Wie heißt die Freundin? «
    »Serena, Sabrina oder so ähnlich. Ich habe sie heute Abend zum ersten Mal
    gesehen. «
    Ford war immer schon ein schneller Denker gewesen. Die Namen waren
    außergewöhnlich genug, um seiner Lüge die Glaubwürdigkeit zu verleihen, wie es
    mit einem gewöhnliche Namen wie Sally nicht gelungen wäre. Sie wusste nicht,
    warum Ford log. Aber allein schon die Tatsache, dass er es tat, war ihr Hinweis
    genug. Parrish hatte eine Pistole, und Ford wollte nicht, dass er erfuhr, wo Grace
    war. Irgend etwas stimmte hier überhaupt nicht.
    »Also gut. « Es hörte sich so an, als ob Parrish durch seine geschlossenen Zähne
    hindurch ausatmete. »Wann wird sie zurück sein? «
    »Sie sagte, sie wisse es nicht und dass sie viel zu tun hätten. Ich nehme an,
    wenn die Bibliothek schließt. «
    »Und sie hat alle ihre Dokumente mitgenommen? «
    »Sie waren in ihrer Computertasche. «
    »Weiß denn diese Serena-Sabrina von den Dokumenten? «

    »Keine Ahnung. «
    »Tut auch nichts zur Sache. « Parrish klang jetzt geradezu gelangweilt. »Ich
    kann kein Risiko eingehen. Steht auf, alle beide. «
    Sie hörte die Stühle auf dem Fußboden scharren und trat einen Schritt zur Seite,
    um so durch das Fenster zu blicken, wobei sie auf einen ausreichenden Abstand
    achtete. Sollte jemand aus dem Fenster sehen, so würde sie nicht in dessen
    Lichtkegel stehen.
    Sie sah Bryant mit nacktem Oberkörper und noch feuchten Haaren. Er musste
    eben erst aus der Dusche gekommen sein, was wiederum bedeutete, dass
    Parrish und der andere Mann gerade erst gekommen waren. Das Gesicht ihres
    Bruders war

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