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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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und sie mit mir teilen? «
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht. Ich habe zu Hause noch so viel zu
    erledigen. « Sie konnte gerade noch ein Erröten verhindern. Ford hätte lauthals
    aufgelacht, wenn er sie hätte hören können.
    Sie stellte einen Scheck über fünfzig Dollar aus, dann zog sie einen
    Zwanzigdollarschein hervor, um für die Pizza zu zahlen. »Danke, mein Lieber. Du
    hast mir das Leben gerettet. «
    Kristian nahm den Scheck und das Trinkgeld entgegen und betrachtete beides
    zufrieden. »Das wird eine steile Karriere werden, nicht wahr? « fragte er stolz.
    Grace musste lachen. »Wenn du nicht ins Gefängnis kommst, schon. « Sie stellte
    den Laptop wieder in die Tasche zurück und legte das reparierte Modem auf ihre
    offene Handtasche. Kristian nahm ihr galant die Computertasche ab und trug sie
    ihr die Treppe hinunter. Beide Eltern waren nicht zu sehen, aber das Geräusch
    von Pistolenschüssen aus dem Wohnzimmer verriet ihren Aufenthaltsort. Beide
    Siebers liebten vorbehaltlos alle Actionfilme mit Arnold Schwarzenegger.
    Kristians Zuvorkommendheit hielt nur bis zur Küche vor, wo er sich an die noch

    nicht telefonisch bestellte Pizza erinnerte. Grace nahm ihm die Computertasche
    ab, und Kristian blieb vor dem Wandtelefon stehen. »Danke, Kris«, sagte sie und
    verließ das Haus ebenso, wie sie gekommen war, erst durch den dunklen
    Waschraum und dann durch die Hintertür.
    Sie hielt einen Augenblick inne, damit sich ihre Augen an die Dunkelheit
    gewöhnen konnten. Während sie bei Kristian gewesen war, hatte es sich stark
    bewölkt. Die Sterne waren fast verdeckt, obwohl man hier und da ein Stück
    klaren Himmels erkennen konnte. Heimchen zirpten, und eine kühle, nach Regen
    duftende Brise wehte.
    Das Licht aus ihrem Küchenfenster keine fünfzig Meter vor ihr wirkte auf sie wie
    ein Lockmittel. Ford war da und wartete auf sie. Bei dem Gedanken an ihn wurde
    ihr warm. Vorsichtig ging sie auf ihr Zuhause zu, um in der Dunkelheit nicht über
    eine Unebenheit zu stolpern. Die weiche Grasnarbe federte ihre Bewegungen
    lautlos ab. Sie durchquerte bereits Murchinsons Garten, als sie jemanden in ihrer
    Küche bemerkte, der für kurze Zeit am Fenster aufgetaucht war. Grace blieb
    stehen und legte die Stirn in Falten, denn bei dem Mann handelte es sich weder
    um Ford noch um Bryant.
    Himmel, sie hatten Besuch. Ihre Stirnrunzeln vertieften sich. Vermutlich war es
    jemand, der sich für Archäologie interessierte und etwas mit der Stiftung zu tun
    hatte. Gelegentlich besuchten sie Jugendliche aus der Oberstufe, die sich für
    Archäologie interessierten. Manche von ihnen wollten Grace sprechen, wenn sie
    ein Problem mit einem griechischen oder lateinischen Begriff hatten. Wie auch
    immer, sie wollte jetzt mit niemandem reden, denn sie wollte mit ihrem Mann ins
    Bett gehen.
    Sie zögerte, das Haus zu betreten, obwohl es irgendwann ohnehin nicht länger
    zu umgehen war. Sie konnte unmöglich draußen in der Dunkelheit warten, bis
    wer auch immer wieder ging. Unter Umständen konnte das nämlich Stunden
    dauern. Sie ging etwas nach rechts, um zu sehen, ob sie das Auto des Besuchers
    kannte und hoffte, dass es einem von Bryants Freunden gehörte. Wenn das der
    Fall war, könnte sie ihrem Bruder ein Zeichen geben, dass er seinen Besuch mit
    in seine Hälfte des Hauses hinüber nahm.
    Ihr Buick stand auf dem Parkplatz, daneben parkte Bryants schwarzer Cherokee
    Jeep. Fords zerkratzter und zerdellter Chevrolet Vierradantrieb, den sie für ihre
    Feldarbeit benutzten, stand ein wenig abseits. Ansonsten blockierte kein Auto die
    Auffahrt.

    Das war merkwürdig. Sie wusste, dass sie Besuch hatten, denn der Mann, den
    sie kurz gesichtet hatte, hatte sandblonde Haare gehabt. Ford und Bryant aber
    waren beide dunkelhaarig. Wenn es kein Nachbar war, dann hatte sie keine
    Ahnung, wer es sein könnte. Sie kannte fast alle Nachbarn, und keiner sah so
    aus wie der Mann, den sie eben kurz gesehen hatte.
    Wenn sie aber nicht ins Haus ging, würde sie nie herausfinden, um wen es sich
    handelte. Sie machte einen Schritt auf das Haus zu, hielt jedoch plötzlich inne
    und blinzelte in die Dunkelheit. Etwas zwischen ihr und dem Haus hatte sich
    bewegt, etwas Dunkles und Bedrohliches. Ein Schauer rann ihr über den Rücken.
    Eisiger Alarm schoss durch ihre Venen und ließ sie erstarren. Unglaubliche
    Möglichkeiten fuhren ihr durch den Kopf: ein Gorilla war aus dem Zoo
    ausgebrochen, oder ein wirklich sehr, sehr großer Hund

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