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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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richtig genießen.«
    Ihn so richtig zu genießen dauerte recht lange. Alice brachte ihnen Abends das
    Essen. Sie grinste, als sie Niall auf seinem Stuhl ausgestreckt sah. Er hatte sich
    zwar keusch seinen Rock wieder umgezogen, aber seine schweren Lider verrieten
    seine im Übermaß und bis zur Erschöpfung genossenen sinnlichen Freuden.
    Grace lehnte, lediglich mit seinem Hemd bekleidet, auf seinem Schoss. Wenn
    Niall das Hemd nicht dauernd angehoben hätte, so hätte es ihr bis zu den Knien
    gereicht. Aber offenbar konnte er einfach nicht widerstehen. Wenn er sie nicht
    gerade fütterte oder ihr den Weinkelch an die Lippen setzte, so streichelte er ihre
    Schenkel, und manchmal wanderten seine Hände auch etwas höher.
    Ihr Magen hatte sich jetzt durch das einfache, ungewürzte Essen beruhigt. Noch
    ein einziges Mal hatte sie die Übelkeit überfallen, und zwar nachdem Niall sie in
    die große Halle gezogen hatte und sie dort vor den Augen aller Bewohner von
    Creag Dhu den Eid der Ehe geleistet hatten. Alle hatten ihnen zugeprostet. Der
    zweite Kelch gewürzten Weins war jedoch zuviel gewesen. Danach hatten sie
    dann allerdings noch alle dem Baby zuprosten wollen.
    Jetzt war der Wein schwach und süß, aber nach den aufregenden Geschehnissen
    des Tages war sie erschöpft und müde. Friedlich legte sie ihren Kopf auf seine
    Schulter. Als sich die eine Wand hinter dem Kamin zu bewegen begann, blinzelte
    Grace benommen. Der Wein war offenbar doch stärker gewesen, als sie
    angenommen hatte. Ein Mann kam durch die Öffnung und blieb mit weit
    aufgerissenen Augen erstarrt stehen. »Ich habe dir eine Botschaft schicken
    lassen«, sagte er auf französisch.
    »Ja«, erwiderte Niall schläfrig auf gälisch. »Du brauchst dir allerdings nicht die
    Mühe zu machen und französisch sprechen, denn das spricht sie auch. Lateinisch
    und griechisch ebenfalls. Wenn du mir etwas Privates sagen möchtest, dann am
    besten auf gälisch, das spricht sie noch nicht so gut.«
    »Weswegen ist sie hier? «
    »Nun, weil ich sie geheiratet habe.« Niall lächelte Grace an und fuhr mit dem
    Daumen ihre Unterlippe entlang.
    »Liebling, dies mit mein Bruder Robert. Er ist der König der Schotten. Robert,
    dies ist Grace, meine Frau und die Mutter meiner Kinder.«

    Robert war vollkommen verblüfft und Grace nicht minder. Sie rutschte von Nialls
    Schoss und trat, nur mit dem Hemd ihres Mannes bekleidet, barfuss und mit
    offenem Haar vor den König der Schotten. Sie errötete.
    Robert der Bruce war ein großer, kräftig gebauter Mann, allerdings nicht ganz so
    groß wie Niall. Er war auf seine derbe Art gutaussehend, vielleicht um die
    Fünfzig, und hatte das Gebaren eines Kriegers. Er musterte Grace wohlwollend,
    wobei sein Blick auf ihren Beinen haften blieb. Knurrend sprang Niall auf und
    stellte sich vor sie.
    »Hast du ihr etwa alles erzählt? « fragte Robert misstrauisch.
    »Nein, sie wusste ohnehin schon alles.« Niall griff hinter sich, um sicherzugehen,
    dass Grace immer noch schamhaft hinter ihm stand. »Möchtest du etwas Wein?
    Robert lachte. »Du alter Schlingel«, brachte er mit liebevollem Unglauben hervor.
    »Erst bringst du einen Clanführer um, dann reduzierst du den Clan, bis nur noch
    wenige übrig sind, und dann fragst du mich, ob ich Wein möchte. Der Adel
    verlangt von mir, dass ich mein Heer dazu einsetze, Schottland von den
    Abtrünnigen von Creag Dhu zu befreien.«
    »Huwe hat angegriffen«, erwiderte Niall erbost. »Und ich habe alle Hays
    freigegeben, die die Schlacht überlebt haben.«
    »Ja doch, das weiß ich wohl. Ich bin ja auch nur gekommen, um dich zu fragen,
    um es von dir zu erbitten - ich, ein König! -, dass du in nächster Zeit vielleicht
    nicht mehr ganz soviel Blut vergießt.«
    »Wenn es nach mir geht, so würde ich gerne von heute an ein äußerst friedliches
    Leben führen«, erwiderte Niall. »Wirst du mir dazu deinen Segen geben? «
    »Aber immer doch.« Robert trat einen Schritt vor und umarmte seinen Bruder.
    Den kurzen Blick, den Grace dabei auf sein Gesicht erhaschte, nahm sie für alle
    Zukunft für ihn ein, denn er war voller Liebe und voller Erleichterung. Er
    zwinkerte ihr über Nialls Schulter hinweg zu, und wieder wurde sie rot.
    »Kannst du sprechen, Mädchen? « fragte er.
    »Aber natürlich kann ich das«, erwiderte sie. Zufrieden bemerkte sie, dass sie
    ihre Stimme wieder im Griff hatte. »Ich freue mich...« Sie hielt plötzlich inne.
    Wie sollte sie ihn anreden? Sire? Ihre Hoheit?

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