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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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angestrengt und blass, seine Augen merkwürdig ausdruckslos.
    Grace trat einen Schritt vor und zählte noch vier weitere Leute.
    Zunächst war da Ford, ebenso blass wie Bryant. Seine Augen aber funkelten vor
    Wut, so wie sie es noch nie bei ihm gesehen hatte. Parrish stand, groß und edel,
    mit seinen teuer gestylten blonden Haaren mit dem Rücken zum Fenster. Der
    Mann, den sie vorhin schon gesehen hatte, stand neben ihm, ein weiterer lehnte
    bewaffnet im Türrahmen. Seine Pistole hatte ebenso wie die von Parrish eine
    Schalldämpfung. Der dritte Mann würde sicherlich genau wie die beiden anderen
    auch bewaffnet sein. Sie konnte sich keinen Reim auf die Situation machen. Aber
    eines war ihr vollkommen klar: Sie musste die Polizei holen. Sie konnte von den
    Siebers aus anrufen. Vorsichtig trat sie einen Schritt zurück.
    »Geht jetzt ins Schlafzimmer, alle beide«, hörte sie Parrish sagen. »Und macht
    keine Dummheiten, beispielsweise uns überrumpeln zu wollen. Ich habe keine
    Ahnung, wie weh es tut, erschossen zu werden. Aber ich werde es demonstrieren
    müssen, falls ihr nicht tut, was wir verlangen. «
    Warum wollte er sie im Schlafzimmer haben? Sie hatte genügend mitbekommen,
    um zu wissen, dass sie eigentlich hinter ihr her waren. Er schien sich wegen der
    Dokumente, die sie dabei hatte, Sorgen zu machen. Wenn Parrish jedoch die
    Dokumente haben wollte, dann brauchte er es ihr lediglich zu sagen. Schließlich
    war er ihr Chef, und sie bearbeitete die Aufgaben, die sie von ihm aufgetragen
    bekam. Es würde ihr das Herz brechen, die geheimnisvollen Dokumente wieder
    abzugeben, aber sie hätte ihn nicht daran hindern können. Warum also hatte er
    sie nicht einfach angerufen und sie aufgefordert, sie am nächsten Morgen
    abzugeben? Warum war er mit einer Pistole bewaffnet zu ihr gekommen und

    hatte auch noch zwei bewaffnete Kerle mit dabei? Darauf konnte sie sich einfach
    keinen Reim machen.
    Sie wollte schnell zu den Siebers rennen, ging aber so um das Haus, dass sie in
    das Schlafzimmer blicken konnte. Sie wartete darauf, dass das Licht anging und
    sie die Stimmen aus dem Schlafzimmer hören konnte. Dann erst merkte sie,
    dass Parrish die beiden zu Bryants Schlafzimmer führte, das auf der anderen
    Hausseite lag. Sie hatten das Haus so geteilt, dass Bryants Schlafzimmer
    zusammen mit der Küche im hinteren Teil des Hauses lag. Parrish musste sie
    also erst den vorderen Flur entlangführen, um zu der Verbindungstür zu Bryants
    Teil zu gelangen. Erst dann konnten sie das Schlafzimmer erreichen.
    So schnell sie konnte, lief Grace zurück, achtete allerdings darauf, vollkommen
    im Schatten zu bleiben. Der Wasserschlauch lag wie eine dünne Schlange
    zusammengerollt unter dem hervorstehenden Wasserhahn. Sie wich ihm aus,
    ebenso einem großen Siebgitter, das einer der Männer gegen die Hauswand
    gelehnt hatte. Dies war ihr Zuhause. Sie kannte alle seine Eigenheiten, die
    kleinen Fallen für den Unaufmerksamen. Sie wusste, welche der Dielen knarrten,
    sie kannte die Risse in der Decke und die Wurzelknollen im Garten.
    Aus Bryants Schlafzimmer schien bereits Licht. Mit an die Wand gepresstem
    Rücken ging sie seitlich weiter, bis sie direkt neben seinem Fenster stand.
    Langsam drehte sie ihren Kopf gerade so weit, dass sie in das Zimmer
    hineinsehen konnte.
    Einer der Männer trat auf das Fenster zu. Grace riss ihren Kopf zurück und blieb
    regungslos stehen. Sie wagte noch nicht einmal Luft zu holen. Er zog die
    Gardinen vor das Fenster, so dass jetzt weniger Licht nach draußen drang. Das
    Blut pulsierte in ihren Ohren, und panische Angst schwächte sie. Sie konnte nicht
    atmen, ihr Herz fühlte sich an, als ob es tatsächlich in ihrem Hals schlagen und
    sie ersticken würde. Wenn der Mann sie gesehen hätte, wäre sie gefangen
    gewesen, denn sie hätte sich unmöglich bewegen können.
    »Setz dich auf das Bett«, hörte sie Parrish durch ihren heftigen Herzschlag
    hindurch.
    Endlich begannen Graces Lungen wieder zu arbeiten. Sie atmete tief ein, um ihre
    Nerven zu beruhigen, dann wechselte sie erneut ihre Haltung.
    Die Gardine war nicht ganz zugezogen. Sie platzierte sich so, dass sie durch den
    Schlitz hindurch Ford und Bryant sehen konnte...

    Parrish hob ganz ruhig seine Pistole und schoss Ford in den Kopf, dann wechselte
    er blitzschnell die Richtung und erschoss Bryant. Ihr Bruder war bereits tot, noch
    bevor der Körper ihres Mannes auf die Seite gefallen war.
    Nein, nein! Vollkommen gelähmt lehnte sie an

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