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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Den Tag hatten sie damit verbracht, teilweise sogar sehr hitzig, ihre
    weitere Vorgehensweise zu erörtern. Huwe war tot, diese Bedrohung war also
    nicht mehr da, und Niall konnte in seiner Aufmerksamkeit ein wenig nachlassen.
    Jetzt war genau der richtige Moment für ihn zu gehen. Da sich Grace an die
    Heftigkeit der ganzen Prozedur erinnerte, sah sie dem Ganzen nicht sehr freudig
    entgegen. »Wie willst du denn an die Elektrizität kommen? «
    »Elektrizität? « Langsam wiederholte er das Wort. »Was ist das? «
    »Eine Form von Energie. Eine Kraft.«
    »Kraft.« Er lachte humorlos auf. »Wir benutzen Gottes Kraft. Die Prozedur ist
    dazu bestimmt, wieder zurückzukehren.«
    Er setzte seine Schritte sicher, als ob er die Kerze überhaupt nicht brauchen
    würde. Grace war weniger sicher. Sie fühlte um sich herum ein großes Nichts,
    eine Leere, als ob Creag Dhu bereits in der Auflösung befindlich sei. Ihr Herz
    schlug wild in ihrem Hals. Sie schluckte, um die unbegründete Angst zu
    bändigen. Sie hatte es schon einmal gewagt und dabei weniger Befürchtungen
    gehabt. Jetzt aber wusste sie Bescheid. Sie spürte die Brise auf ihrer Haut. Niall
    führte sie immer weiter hinunter in die tiefe Dunkelheit hinter den Stufen. Er ließ
    die Kerze draußen stehen und trat in die undurchdringliche Finsternis. Er hatte
    den Arm fest um sie geschlungen, damit sie ihm nicht verloren ging.

    Der Schatz lag in den schwarzen Tiefen versteckt, verströmte jedoch eine
    lautlose Energie. Die Luft hätte sich eigentlich tot und leer anfühlen müssen. Das
    war aber nicht der Fall. Obwohl kalt und dunkel, vibrierte die Kammer mit all den
    Geheimnissen, die dort verborgen lagen. Schätze. Dinge. Und doch war der
    wahre Schatz nicht das, was dort lag, sondern das, was er repräsentierte.
    »Wir haben das Wasser getrunken und das Salz gegessen«, sagte Niall mit fester
    Stimme. »Nun nimm uns.«
    Der Blitz nahm ihr die Sicht, eine Kraft wie ein enormer Windstoß riss ihr die
    Beine weg. Eine Weile lag sie taub und blind und ohne jeden Gedanken da. Als
    der Nebel sich lichtete, stöhnte sie auf und versuchte, sich umzudrehen.
    »Lass mich dir behilflich sein, mein Schatz«, raunte eine süßliche Stimme. Sie
    wurde auf die Beine gezogen und von starken Armen gehalten. Graces Kopf fiel
    zurück. Sie versuchte, sich zu konzentrieren. Als sie die Augen öffnete, blickte sie
    direkt in Parrishs grinsendes Gesicht. »Du kannst dir sicher meine Überraschung
    vorstellen, als meine Arbeiter dich hier auf den Steinen liegend gefunden
    haben«, fuhr er fort. »Bis auf ein paar Vertrauensleute habe ich sie alle
    weggeschickt. Conrad kennst du, glaube ich, schon und Paglione möglicherweise
    auch.«
    Benommen starrte Grace in die kalten, ausdruckslosen Augen des Mannes, den
    sie auf dem Mcdonald’s Parkplatz angeschossen hatte. Er zuckte nicht einmal mit
    der Wimper. Der andere Mann, Paglione, kam ihr ebenfalls bekannt vor, wenn sie
    sich auch nicht mehr daran erinnern konnte, welcher der Angreifer er gewesen
    war.
    Eine kühle Brise fuhr durch ihr Haar, und sie wandte ihr ihr Gesicht entgegen. Es
    war ein Meereswind, der über den Ort blies, wo Creag Dhu einst gestanden
    hatte. Nur noch ein paar Steinwände waren übrig geblieben, daneben die
    Ausgrabungen der Arbeiter. Wo war Niall? Hatten sie ihn bereits gefunden? Hatte
    er die Reise überstanden?
    »Du wolltest also selbst mal nach dem Gold suchen, nicht wahr? « fragte Parrish.
    Er quetschte ihre Brüste und tat ihr weh. Grace unterdrückte einen Schrei,
    obwohl ihr die Tränen in die Augen schossen. Sie wollte ihm jedoch nicht die
    Befriedigung verschaffen, sie jammern zu hören. »Es gibt kein Gold«, brachte sie
    hervor. Er richtete sich auf, und seine Augen wurden schmal. »Wie bitte? «
    »Der Schatz besteht nicht aus Gold. Es sind Gebrauchsgegenstände. Es gibt kein
    Gold! «

    »Du lügst«, herrschte er sie an und schlug ihr ins Gesicht. Sein Schlag hätte sie
    niedergestreckt, wenn er sie nicht festgehalten hätte. Er holte nochmals aus,
    diesmal allerdings mit geballter Faust.
    »Doch, es gibt Gold.«
    Die leise gesprochenen Worte ließen sie herumfahren.
    Parrish riss Grace hoch und verrenkte ihr den Arm. Sie leckte sich über die Lippe,
    die von Parrishs Schlag blutete. Niall stand vollkommen entspannt da, der Wind
    fuhr ihm durch die Haare und hob den Saum seines Schottenrocks an. Ein leises
    Lächeln spielte auf seinen Lippen. Er stützte sich gemütlich auf sein Schwert, das
    er

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