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Wie Tau im Wuestensand

Wie Tau im Wuestensand

Titel: Wie Tau im Wuestensand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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fünfzehn Zentimeter. Roger besaß ein sicheres
Gespür für Formen, Material, Farben und für den weiblichen Körper. Abgesehen
davon war er ein Gentleman, und die traf man in der Modewelt nicht gerade
häufig.
    »Alles in
Ordnung?« fragte Roger.
    »Ich gebe
mir jedenfalls Mühe«, gab Holly gepreßt zurück. Roger legte seine Hand auf ihre
Stirn. »Unter der Schminke bist du ganz blaß.«
    »Ach, es
geht schon.«
    »Den
Eindruck vermittelst du aber nicht gerade.«
    Holly
lächelte gequält.
    »Mir ist gar nicht aufgefallen, daß
Jerry mich bereits seit drei Stunden vor der Linse hat«, sagte sie. »Plötzlich
war es mir dann einfach zuviel.«
    »Ist das
wirklich der einzige Grund?«
    »Aber ja
doch!«
    Roger drehte Holly zu sich herum, so
daß ihr Gesicht nicht mehr im Schatten lag.
    »Du bist wirklich überanstrengt.«
Besorgt runzelte er die Stirn.
    Sie zuckte
die Schultern.
    »Ich hätte dir nicht Jerry zuteilen
sollen«, warf sich Roger vor. »Er ist immer schrecklich gemein denen gegenüber,
die nicht mit ihm ins Bett wollen.«
    »Es ist
nicht nur Jerrys Schuld, daß ich so blaß bin.« Roger blieb skeptisch.
    »Stimmt
trotzdem«, sagte Holly.
    Ihrer Meinung nach war nämlich nicht
Jerry, sondern ein Mann namens Lincoln McKenzie an ihrer plötzlichen Schwäche
schuld.
    Aber auch das stimmt nicht, korrigierte Holly sich. Es ist
meine Schuld. Ich habe meinen Erinnerungen und Träumen freien Lauf gelassen.
    Süße
Erinnerungen. Süße Träume.
    Und eine bittere Wirklichkeit.
    Holly konnte sich Lincs Haßgefühle
nicht erklären. Sie wußte lediglich, daß er sie hegte.
    »Ich bin dann immer so in die Arbeit
versunken, daß ich gar nicht merke, wie die Zeit vergeht«, meinte Holly
obenhin.
    »Schon klar. Es ist eine der
Eigenschaften, warum du ein so außergewöhnliches Model abgibst.«
    Roger blinzelte, während er die
feinen Linien der Anspannung um Hollys Mund und Augen maß. Dann strich er ihr
das Haar aus ihrem ebenmäßigen Gesicht.
    »Du siehst wirklich nicht gut aus,
meine Liebe«, beharrte er. »Geh ins Hotel, und leg dich ein wenig an den Pool.
Nicht lange, sonst ...«
    »...sonst bekomme ich Sonnenfalten.
Und damit wäre für mich mehr als die Hälfte deiner Kollektion nicht mehr vorführbar«,
beendete Holly den Satz und lächelte ihn schief an.
    Roger grinste und umarmte sie
flüchtig.
    »Deshalb mag ich dich so gerne«,
sagte er. »Du verstehst mich einfach verdammt gut.«
    »Du magst doch jedes Model, das in
deinen Kleidern eine nette Figur macht.«
    »Stimmt. Aber du siehst am besten
darin aus, und deshalb gefällst du mir auch am besten.«
    Erheitert winkte sie ab. Als
Designer und Freund konnte Holly Roger ernst nehmen, als potentiellen Liebhaber
auf keinen Fall.
    Daran hätte Roger gerne etwas
geändert. Er war jedoch klug genug zu erkennen, daß er sie durch zu große
Hartnäckigkeit seinerseits möglicherweise ganz verlieren würde. Wenn sie sich
jedoch auf eine Freundschaft einigten, dann konnte er auch weiterhin mit
Shannons zauberhafter Ausstrahlung für seine Produkte werben.
    Holly empfand für Roger nicht einen
Deut mehr als für irgendeinen der vielen Männer, denen
sie inzwischen begegnet war. Rogers freundliche Art und sein liebenswürdiger
Witz hatten sie aber dennoch sehr für ihn eingenommen. In dieser kalten,
glatten Umgebung, in der sie sich ständig aufhielt, war sie auf echte Zuneigung
wirklich angewiesen.
    »Tut mir leid, Ihr Liebesgeflüster
zu unterbrechen. Man hat mir gesagt, daß ich Roger Royce hier finde.«
    Holly mußte sich nicht umdrehen, um
sicher zu sein, daß Linc hinter ihr stand. Seine Stimme würde sie ebensowenig
vergessen können wie das Gefühl seiner Haut unter ihrer Hand.
    »Das bin ich«, erwiderte Roger.
    »Lincoln McKenzie«, stellte sich
Linc, ohne die Miene zu verziehen, vor.
    Seiner knappen Vorstellung folgte
weder ein Handschlag noch sonst irgendeine verbindliche Geste.
    Roger betrachtete Linc von seinen
kastanienbraunen Locken bis hin zu den staubigen Cowboystiefeln. Sah aus wie
ein Ansager beim Pferderennen, faßte Roger seinen Eindruck zusammen.
    »Einszweiundneunzig, vielleicht auch
etwas größer«, sagte Roger. »Ausgeprägte Muskeln, nicht zu auffällig ... Ich
kann zwar Cowboykleidung nicht ausstehen, aber Sie werden sie ja ohnehin nicht
tragen, wenn wir Ihnen etwas anbieten sollten.«
    Holly stockte der Atem. Wie würde
Linc darauf reagieren, daß er wie ein Vollblut auf einer Auktion taxiert wurde?
    »Saubere Hände«, fuhr Rogert

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