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Wie Tau im Wuestensand

Wie Tau im Wuestensand

Titel: Wie Tau im Wuestensand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Richtung der kahlen, rauhen Gebirgszüge am Horizont.
    »Mit dem Central Park in New York
kann man das da draußen nicht vergleichen«, sagte er. »Das ist richtige Wildnis.«
    »Wäre es der Central Park, müßte ich
eine abgesägte Schrotflinte mitnehmen«, erklärte Holly.
    Roger
verkniff sich ein Lächeln.
    »Dort oben muß ich mich lediglich um
etwas Wasser kümmern. Und das liefern die Quellen in Hülle und Fülle.«
    Mit diesen Worten verschwand sie
wieder in dem Jeep. Sie schüttelte den Zehnliterkanister, um zu sehen, ob er
voll und sicher verstaut war. Jahrelange Erfahrungen mit Mietwagen hatten sie
gelehrt, alles noch einmal gründlich selbst zu überprüfen.
    »Shannon«,
hub Roger an.
    Holly betrachtete ihn nicht. Sie
fischte einen Schraubenzieher aus der Hüfttasche ihrer Jeans und zog die
Schrauben an den Bügeln an, die den Kanister hielten.
    Roger
lüftete die Brauen.
    »Jetzt bist
du also nicht Shannon, oder?« fragte er ruhig. »Nein, zur Zeit bin ich nicht im
Dienst.«
    Roger schüttelte den Kopf und
betrachtete Hollys streng geflochtenes Haar. Sie hatte sich nicht geschminkt.
Ihre Kleidung war locker und strapazierfähig. Und ihre Schuhe konnte man
bestenfalls als solide bezeichnen.
    »Holly Shannon North«, sagte Roger.
»Du bist wirklich ein merkwürdiges Wesen. Wären nicht deine Augen, würde ich
dich, großes Ehrenwort, nicht erkennen. Kein Wunder, daß die Fotografen dich
lieben.«
    »Klar«, fiel Holly ihm ins Wort.
»Ich bin die perfekte leere Leinwand, auf die Männer ihre
Phantasien projizieren können.« Sie schnappte sich einen Karton mit
Lebensmitteln, das Kochgeschirr und verstaute alles
vorne auf dem Beifahrersitz. Roger legte seine Hand auf Hollys Arm.
    »So habe
ich es nicht gemeint«, sagte er.
    »Ich weiß.« Sie seufzte. »Vermutlich
habe ich es auch nicht so gemeint, wie es mir herausgerutscht ist.«
    Mit den
letzten Vorräten wandte sie sich zum Auto. »Laß mich doch mit dir mitkommen«,
bat Roger.
    Holly war so überrascht, daß sie
beinahe den Karton hätte fallen lassen.
    »Du?
Zelten?« Holly schüttelte den Kopf.
    »Ich meine
es ernst«, drängte Roger.
    »Genau wie ich. Zelten ist nicht
dein Fall, das wissen wir beide.«
    »Aber du bist mein Fall.« Er gab
noch nicht auf. »Laß mich dabeisein! Hier ist mein Versprechen, daß ich dir
nicht im Weg stehen werde.«
    Holly
starrte ihn an.
    Seine
blauen Augen musterten sie.
    »Du meinst es anscheinend wirklich«,
räumte sie nach einer Weile ein.
    »Allerdings.«
    Was sie in Rogers Blick entdeckte,
zog ihr den Magen zusammen. Nach dem gestrigen Tag mußte sie indessen über ihre
alten, nunmehr zerbrochenen Träume nachdenken. Sie brauchte die Stille der
bergigen Wüste, ohne daß jemand etwas von ihr erwartete, nicht einmal ein
Lächeln.
    Und ebendieser Frieden war nur in
der Wüste zu finden.
    Ganz sicher aber wollte sie die
nächsten drei Tage nicht damit verbringen, Rogers Annäherungsversuche
abzuwehren, wie behutsam und geschickt sie auch verpackt sein mochten.
    Ihr Chef war weder unsensibel noch
begriffsstutzig. Er konnte Hollys Ablehnung von ihren zusammengepreßten Lippen
ablesen.
    »Ist es so schlimm?« fragte er
trocken. »Ich dachte mir schon ... was dieser Cowboy gesagt hat, hat dich
furchtbar aufgeregt. Deswegen habe ich mir Sorgen gemacht. Geht es dir jetzt
besser?«
    »Aber ja.«
    »Dein Verhalten weist eher auf ein
Tief hin.«
    Holly erwiderte nichts und kümmerte
sich weiter ums Einpacken.
    Roger sprach mit der Stimme eines
Mannes, der feindliches Gebiet erkundet. Sein Ton war vorsichtig und jederzeit
zum Rückzug bereit.
    »Zwischen dir und Lincoln McKenzie
ist doch etwas, nicht wahr?« bohrte er weiter.
    »Nein«, erwiderte Holly knapp.
    Jedenfalls nicht mehr, dachte sie. Vermutlich ist auch
nie etwas gewesen. Nur ein Traum, mehr nicht.
    Jetzt wuchs es sich allerdings zu
einem Alptraum aus. »Shannon?«
fragte Roger leise.
    Widerstrebend erhob sich Holly von
der Ladefläche. Sie war ihm mehr als die kühle, unverbindliche Fassade des Models
Shannon schuldig. Denn Roger bot ihr nicht nur seine Freundschaft, sondern hatte auch
buchstäblich Millionen in ihre Karriere investiert.
    Aber Holly konnte dem versierten
Gentleman Roger Royce nichts von ihren kindlichen Liebesträumen und Lincoln
McKenzie auftischen. Also erzählte sie ihm den Rest der Wahrheit, den Teil, bei
dem sie sich nicht wie ein pubertierendes Dummchen vorkam.
    »Seit dem Tod meiner Eltern bin ich
zum allerersten Mal wieder hier«, sagte

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