Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)
des Säure-Basen -G leichgewichts, das heißt eine klinisch manifeste Übe r säuerung (Azidose ) ist deshal b gemäß der „klassischen Sicht“ – bei Gesunden – auch langfristig auszuschließen.
12.11.3 Säure-Basen-Haushalt – die „ Remer/Manz -Sicht“
Verschiedene , in s besondere von Thomas Remer und Friedrich Manz publizierte Studien wollen hingegen gezeigt haben , dass die oben erläuterte und in vielen Lehrbüchern wiedergegebene „klassische Sicht“ zum Säure-Basen-Haushalt eine starke Vereinfachung der tatsächlichen Verhältnisse darstellt und in wesentlichen Punkten auch unzutreffend ist. Ein Studie n ergebnis war beispielsweise, dass eine starke Erhöhung der Säureaussche i dung im Urin – wie nicht anderes zu erwarten war – zu keiner pH-Wert-Änderung des Blutp lasmas führt e . Auffallend war allerdings, dass bei Versuchstieren selbst dann noch eine erhöhte Säure ausscheidung über den Urin feststellbar war , wenn eine Säurebelastung durch die Nahrung längst nicht mehr vorlag . Remer und Manz folgerten daraus , dass Säuren zeitwe i lig in Körperber eichen zurückgehalten werden [128] [129] [130] . Dass es sich dabei jedoch um ganz normale Gegensteuerungen mit überschießenden Reakti o nen handeln könnte, wie sie im menschlichen Organismus praktisch an der Tagesordnung sind, schlossen sie als denkbare Ursache hingegen aus.
D ie Säurebelastung einer Mahlzeit wird bei der „ Remer/Manz-Sicht “ über die Säure-Ausscheidung der Niere ermittelt , und zwar für einen Zeitraum von 24 Stunden. Die dabei ermittelten Werte (potenzielle Säurebelastung der Niere : PRAL ) werden auf der Grundlage bestimmter Nahrungse ige n schaften abgeschätzt, und zwar vor allem :
Die chemische Zusammensetzung der Nahrung, insbesondere der Protein-, Chlorid-, Phosphor-, Natrium-, Kalzium- und Magnesiumg e halt.
Die unterschiedliche Absorptionsrate bestimmter Nährstoffe im Darm.
Die Bildung von Sulfat bei der Verstoffwechs e lung von schwefelhalt i gen Aminosäuren.
Der Dissoziationsgrad von Phosphor bei pH 7,4.
Die Ionenwertigkeit von Kalzium und Magnesium.
Die errechnete potenzielle Säurebelastung der Niere (innerhalb eines Zeitraums von 24 S tunden) ergibt dann gemäß Remer und Manz zusa m men mit der über den Tag relativ konstanten Ausscheidungsrate organ i scher Säuren (die bei Gesunden zur Körperoberfläche beziehungsweise zum Körpergewicht proportional ist) über die Nieren die tägl iche Netto-Säureausscheidung .
Die Thesen von Remer und Manz sind entscheidend in die Argumentation und Marketingaktivitäten des Anbieters von „Basica“ – eine Nahrungs mittel ergänzu ng – eingegangen [131] . Das Gleiche kann für die LOGI-Methode (siehe dazu den Abschnitt Niedrigglykämische Diäten ) gesagt werden, deren Aussagen zum Säure-Basen-Verhältnis von Nahrungsmi t teln auf der Remer/Manz-Sicht beruhen.
In der folgenden Liste sind 30 auswählte Lebensmittel mit ihren zugehör i gen Säure- und Basenüberschüssen (in mEq) gemäß den Berechnungen von Remer und Manz für jeweils 100 g Speise beziehungsweise Getränk aufgeführt :
Säureüberschüssige Lebensmittel – Säureüberschuss
Hühnerei – 8,2
Eigelb – 23,4
Vollmilch, pasteurisiert – 0,7
Rumpsteak – 8,8
Lachs – 9,4
Ölsardinen – 13,5
Hartkäse – 19,2
Bitterschokolade – 0,4
Vollmilchschokolade – 2,4
Roggenbrot – 4,1
Basenüberschüssige Lebensmittel – Basenüberschuss
Rotwein – 2,4
Espresso – 2,3
Zitronensaft – 2,5
Brokkoli – 1,2
Feldsalat – 5,0
Essiggurken – 1,6
Spinat – 14,0
Sauerkraut – 3,0
Tomaten – 3,1
Kartoffeln – 4,0
Äpfel – 2,2
Feigen, getrocknet – 18,0
Schwarze Johannisbeeren – 6,5
Weintrauben – 3,9
Zitronen – 2,6
Apfelessig – 2,3
Petersilie – 12,0
Rohrzucker, braun – 1,2
Honig – 0,3
Neutrale Lebensmittel
Zucker – 0,0
Man
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