Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)
lässt. Den Phasenaufbau der Diät könnte man gewissermaßen als einen systematischen Plan, das Gehirn sukzessive von seiner Glukoseabhängigkeit (Glukosesucht) zu befreien, bezeichnen. Aus diesem Grund wird man die Diät – wenn man beispiel s weise bereits sein Idealgewicht besitzt und dieses lediglich auf Dauer halten möchte – auch nicht einfach mit der Phase 4 beginnen können. Bei einer solchen Vorgehensweise handelte es sich im Grunde um einen Diätfehler.
Die Dukan-Diät ist in den meisten Phasen und an zahlreichen Tagen (den sogenannten Protein-Tagen) sehr proteinreich, gleichzeitig aber sowohl kohlenhydrat- als auch fettarm. Sie ist deshalb an solchen Tagen zwang s läufig unterkalorisch. Hierdurch soll der Körper gezwungen werden, die fehlenden Kalorien für die energetische Versorgung der Körperorgane und des Gehirns aus den Fettdepots zu nehmen. Die Diät soll also ganz gezielt stark übergewichtige Personen ansprechen, die schnell größere Mengen an Körperfett verlieren möchten.
Ein Problem der Diät dürfte die mit ihr einhergehende schlechte Verda u ung sein, wie sie in dieser Form bei fettreichen Low-Carb-Diäten eher selten anzutreffen ist. Aus diesem Grund sind täglich mehrere Löffel Haferkleie einzunehmen, für die viele Personen jedoch nicht die erforderl i chen Verdauungsorgane besitzen (siehe dazu die Ausführungen im Kapitel Expensive-Tissue-Ketosis-Hypothese ). Sie leiden dann be i spielsweise unter regelmäßigen Bauchschmerzen und Blähungen.
Für die Dukan-Diät gelten die gleichen Hinweise bezüglich einer ärztlichen Konsultierung und zu denkbaren anfänglichen Nebenwirkungen wie bei der ketogenen Diät.
Wer 100 kg Körperfett verlieren möchte, für den mag die Dukan-Diät eine interessante und möglicherweise auch sinnvolle Option sein. Wenn Sie hingegen nur einige wenige Kilogramm abnehmen wollen oder ohnehin ein ganz anderes Diätanliegen besitzen, werden Sie die letztlich alles entsche i dende Ketolysefähigkeit des Gehirns auch auf eine andere, sanftere, weniger rigide und gesündere Weise reaktivieren können.
12.9 17-Tage-Diät
Die 17-Tage-Diät [120] ist ein e vom amerikanischen Arzt Mike Moreno entwickelt e Diät zur Gewichtsreduzierung . Sie besteht wie viele andere eher kohlenhydratarme Ernährungsprogramme aus vier Phasen, die – mi t Ausnahme der letzten (lebenslänglichen) – jeweils 17 Tage an dauern.
Es werden die folgenden Diätphasen unterschieden:
Phase 1: Anheizen (17 Tage)
In dieser Phase steht die möglichst rasche Gewichtsabnahme im Vo r dergrund. Erlaubt sind magere Proteine aus Fleisch, Geflüge l, Eiern, Milch und Fisch, Gemüse in beliebigen Mengen und begrenzte Me n gen an kohlenhydratarmen Früchten. Die Kohlenhydratzufuhr soll drastisch eingeschränkt werden. Nach 14 Uhr soll t en nach Möglichkeit keine Kohlenhydrate mehr verzehrt werden. Auf Getreide, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Schokolade, Kekse, süße Desserts und süße Früchte muss verzichtet werden. Ferner soll sich mehr und regelmäßig bewegt werden. Auch wird – wie in allen Phasen – empfohlen, täglich minde s tens zwei Liter Wasser zu trinken.
Ziel der Phase ist es, sowohl die Fettverbrennun g anzukurbeln als auch die weitere Einla gerung von Fett zu unterbinden . Dies geschieht eine r seits durch mehr Bewegung, andererseits durch eine unterkalorische, kohlenhydrat- und fettarme Ernährung. Wird die Phase 1 sehr gewi s senhaft durchgeführt, kann im Grunde von einem Erreichen des Z u stands der Ketose und einer Reaktivierung der Ketolysefähigkeit des Gehirns ausgegangen werden.
Phase 2: Aktivieren (17 Tage)
Während dieser Zeit soll der Stoffwechsel durch wechselnde Ernä h rung (angeblich) umprogrammiert werden. Es sind zwar jetzt insb e sondere mehr Portionen an natürlichen Stärkelieferanten erlaubt (jeden Tag maximal zwei Hand voll ), allerdings nur jeden zweiten Tag, denn an den ungeraden Tagen soll man sich weiterhin wie in Phase 1, an den geraden Tagen gemäß den Regeln der Phase 2 (mit den zusätzlich e r laubten Lebensmitteln ) ernähren .
Angeblich soll es hierdurch zu einer erhöhten Fettverbrennung ko m men. Auch sollen damit Plateauphasen beim Abnehmen vermieden werden. Sollte in Phase 1 die Ketolysefähigkeit des Gehirns aktiviert worden sein, so dürfte sie auch in dieser Phase aufgrund des täglichen Wechsel s zwischen Phase-1- und Phase-2-Ernährung erhalten bleiben .
Phase
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