Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)
erkennt sofort : Zahlreiche Lebensmittel, die unmittelbar als säureha l tig eingeschätzt werden und auch so schmecken, sind gemäß der Liste Basen bildend und umgekehrt. Das Säure bildendste Lebensmittel übe r haupt ist angeblich das alles andere als sauer schmeckende Eigelb (Volk s mund: „das Gelbe vom Ei“ ), wäh rend andere, in reiner Form sogar rege l recht toxisch wirkende Lebensmittel wie der Apfelessig dagegen Basen bildend sind. Darüber hinaus werden verschiedene Genussmittel wie Espresso, diverse alkoholi sche Getränke und brauner Rohrzucker als Basen bildend bezeichnet . Und schließlich wir d auch der Spinat als besonders Basen bildend geführt, während andere Quellen bei ihm aufgrund seines hohen Oxalsäureanteils zu Zurückhal tung mahnen.
12.11.4 Ernährung und Säure-Basen-Haushalt – die „Schaub-Sicht“
Der Naturheilkundler Stefan Schaub zweifelt bereits die wichtigste Grun d annahme der „ klassischen “ – und in diesem Aspekt von Remer und Manz geteilten – Sicht an, nämlich dass organische Säuren im Körper keinen Schaden anrichten und rückstandslos ver brannt werden [132] :
Chemiker und Ernährungsfachleute alter Schule sind der Meinung, Frucht - , Zitrus-, Milch- und Essigsäuren usw. seien organische Säuren, die im Organismus zu Koh lendioxi d und Wasser verbrannt würden und da her keinen Schaden anrichteten.
Der Chemiker Fred Koch erw idert darauf: Dies ist der größ te Irrtum aller Zeiten. Ehe diese Säuren an die Stellen gelangen, wo sie verbrannt werden, haben sie den Schaden durch Entzug von Mineralstoffen aus den Organen bereits angerichtet. Eine Säure wie die Zitronen- oder Milchsäure kann weder in der Mundhöhle noch in der Speiseröhre noch im Magen, Zwölffinger- oder Dünndarm verbrannt werden. Sie kann erst verbrannt werden, wenn sie über den Blutkreislauf in die Zellen gelangt ist. Nur dort findet überhaupt eine Verbrennung statt. Wer etwas von Physi ologie versteht, wird das ohne W eiteres feststel len.
Die unmittelbare Plausibilität der Auffassung erkennt man bereits daran, dass stark säurehaltige Lebensmittel den Zahnschmelz angreifen können. Aus diesem Grund empfehlen Zahnärzte mittlerweile, nach einer Obs t mahlzeit mit dem Zähneputzen zu warten, weil die mechanische Reibung der Zahnbürste dann weiteren Schaden anrichten könnte. Offenkundig hat also die Säure bereits an den Zähnen zu einem Mineralstoffverlust geführt. Es kann deshalb durchaus angenommen werden , dass dies für alle weit e re n, im Rahmen der Verdauung beteiligte n Körperorgane (angefangen von der Speiseröhre) – auch wenn man sie im Vergleich zu den Zähnen nicht so gut b eobachten kann – ebenso gilt.
Aber Stefan Schaub zweifelt darüber hinaus auch noch die Aussagekraft von erhöhten Säureau sscheidungen über die Niere an [133] :
Wenn wir – und das ist der springende Punkt – mit einer Speise irgen d welche Säuren zuführen, zum Beispiel Milch- oder Fruchtsäure, stören wir das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen. Für die Produktion von Magensäure spaltet der Körper Kochsalz in Säuren und Basen. Dabei gewinnt er die Menge an Basen (Natriumbikarbonat), die er im Zwölffinger- und Dünndarm zur Neutralisation des sauren Magenbreis benötigt. Sind diese Basenreserven durch zu viel saure Nahrung aufg e braucht, muss der Organismus auf andere Basenlieferanten zurückgre i fen. Im Körper sind dies Kalzium-, Phosphor- und Magnesiumverbi n dungen, also Mineralstoffe. Zuerst nimmt der Körper diese aus den niederen Geweben (Bindegewebe), später aus den dichteren (Knorpel und Knochen). Konsumiert ein Mensch über lange Jahre reichlich saure Produkte wie Joghurt, Orangensaft oder oxalsäurehaltige Nahrungsmi t tel wie Spinat, Rhabarber, Tomaten, Randen (rote Beete), Spargel und Soja, so greift der Organismus auf die knöchernen Mineralstoffdepots zurück. Bandscheibenzerfall und die Degeneration von Gelenken und Knochen stehen unserer Meinung nach in direktem Zusammenhang damit. Erste Anzeichen ei ner latenten Übersäu erung können Wade n krämpfe, Hexenschuss, aber auch sauer riechende Ausdünstungen (Käsefüße) sein.
(…)
Wie die Untersuchungsergebnisse von Dr. Rumler zeigen, scheidet der Körper bei einer Übersäuerung durch Frucht-, Milch-, Wein- und Essi g säure vermehrt Vitamin C und Kalzium aus. So ist die Zufuhr von Vit a min-C-haltigen, aber sauren Früchten und Säften nicht nur sinnlos, weil der Organismus das Vitamin unter
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