Wie verführt man einen Prinzen?
bereits gesagt hast, du bist eine Frau. Und ich vertraue dir. Übrigens, ich treffe mich mit Anna DuPont. Sie erfüllt all meine Kriterien. Ich bin ihr schon hier und da begegnet. Sie könnte die Richtige sein. Fahr uns! Bitte!“
Sie nickte fast automatisch. „Gut. Ein einziges Mal. Ich fahre dich noch ein einziges Mal.“
3. KAPITEL
Am Freitag parkte Danni den Bentley vor dem Teil des Palasts, in dem Adams Privaträume lagen. Der beeindruckende Sandsteinbau ragte hoch über ihr auf. In seinen Schatten schienen Geheimnisse zu schlummern, über die sie nur wenig wusste. In welche Lage hatte sie sich mit ihrer Zusage bloß gebracht? Ab jetzt galt kein Protokoll mehr. Wer war schon Fahrer, Ratgeber und Freund zugleich? Sie musste sich ab jetzt von ihrem Bauchgefühl leiten lassen. Immerhin hatte die Situation auch etwas Gutes: Sie musste ihre Zunge nicht mehr im Zaum halten.
Sie stieg aus und wartete, während einer seiner Angestellten Adam über ihre Ankunft informierte. Früher war er immer auf die Minute pünktlich gewesen. Heute war es nicht anders. Als die Turmuhr sieben schlug, erschien er.
Danni betrachtete ihn und schüttelte den Kopf.
„Möchtest du etwas sagen?“
„Ja. Du trägst Anzug und Krawatte.“
„Selbstverständlich.“
„Du hast vor, im Riverside Jazz Center zu Abend zu essen.“
„Exakt.“
„Bei einem Jazz Festival trägt niemand Anzug und Krawatte.“
„Doch. Ich.“
„Heute Abend nicht. Es ist kein Staatsbankett.“ Sie streckte die Hand aus. „Gib mir die Krawatte!“ Einen Moment lang glaubte sie, er würde sich weigern. „Du willst doch, dass ich dir helfe.“
Er biss die Zähne zusammen, löste die Krawatte und ließ sie in Dannis Hand fallen. „Zufrieden?“
Sie schloss ihre Hand um die warme Seide. „Nein.“
„Nein?“
„Der oberste Hemdenknopf.“
Adam presste die Lippen aufeinander, gehorchte ihr dann aber und öffnete den obersten Knopf seines Hemdes. Irgendwie stimmten sein Äußeres und seine Ausstrahlung immer noch nicht. Er wirkte noch so steif und formell. Fast ein bisschen grimmig.
„Den nächsten Knopf auch noch.“
Er wollte protestieren, ließ es aber und öffnete langsam auch den zweiten Hemdknopf.
„Viel besser“, urteilte sie. „Du siehst jetzt fast lässig aus. Auf eine gute Art lässig“, fügte sie rasch hinzu, bevor er etwas einwenden konnte. Gern hätte sie seine Frisur ein bisschen zerzaust, aber sie wusste, dass das zu weit ging. Jedenfalls heute. Beim nächsten Mal konnte sie es vielleicht versuchen. Sie griff nach Adams Hemdkragen und zog ihn auseinander. „Frauen mögen es, wenn Männer etwas Haut zeigen.“
„Wirklich?“
„Auf jeden Fall. Du riechst gut. Das ist ein großes Plus.“ Sie stand nahe genug bei ihm, damit sie das beurteilen konnte. Plötzlich hatte sie wieder das Bild von Adam ohne Hemd im Kopf. Es hatte sich seit dieser Sache mit dem verschütteten Kaffee in ihr eingebrannt. Dass sie eine Abkürzung gewählt hatte, das Schlagloch, der Kaffee … Jedenfalls hatte Adam auf dem Rücksitz sein Hemd wechseln müssen. Oh ja! Sie hatte ihn damals ohne Hemd gesehen. Ein kurzer Blick in den Rückspiegel und auf diesen wohlgeformten Oberkörper und seine definierten Bauchmuskeln. Sehr eindrucksvoll. Der Anblick hatte ihr den Atem genommen, sie verwirrt und bis in ihre Träume verfolgt. Dass er sie danach aus seinem Dienst verbannt hatte, war fast eine Erleichterung gewesen.
Als sie ihn jetzt betrachtete, bemerkte sie, dass er sie aufmerksam und irgendwie verlegen musterte. Trotz der nächtlichen Kühle wurde Danni warm unter diesem Blick. Protokoll und Etikette spielten nun keine Rolle mehr. Ihre neue Aufgabe hatte ihre Beziehung verändert. Danni war verunsichert. Vielleicht hätte sie weniger begeistert über die Anziehungskraft seiner Haut und seines Geruchs reden sollen. Aber wenn sie ihm sagen sollte, was er falsch machte, war es nur sinnvoll, ihm auch zu sagen, was er richtig machte.
Sie öffnete die Wagentür, steckte die Krawatte in die Hosentasche und zeigte auf die Limousine. „Na los. Lass uns deine Prinzessin finden!“
Eine Stunde später begann sich Danni zu langweilen. Das war auch ein Grund, warum sie keinen guten Chauffeur abgab, egal, was ihr Vater zu dem Thema sagte.
Sie spielte am Radio herum, korrigierte den Autositz und die Rückspiegel und öffnete dann das Handschuhfach. Zu ihrem Erstaunen fand sie darin einen weißen Karton mit der Aufschrift „Nur für den Fall!“ Seltsam. Danni
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