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Wie verführt man einen Prinzen?

Wie verführt man einen Prinzen?

Titel: Wie verführt man einen Prinzen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hyatt
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Schweigen. Schließlich setzte Danni ihren Kakaobecher ab.
    „Leckst du ihn nicht aus?“, fragte Adam in neckendem Tonfall.
    „Glaub mir, ich habe darüber nachgedacht. Aber es passt nichts mehr in mich hinein. Ich muss ein paar Minuten warten, bevor ich mich an den Rest mache.“ Sie stand auf, ging zu einem der hohen Fenster hinüber und schaute hinaus.
    Eine Schneeflocke flog vorbei. In unmittelbarer Nähe des Palastes war das große Grundstück hell erleuchtet. Etwas weiter weg ging das Licht in Schatten über. Nur hier und da gab es kleine Lichtinseln, entweder aus Sicherheitsgründen oder zur Dekoration. Scheinwerfer beleuchteten ausgewählte Statuen und Bäume. In einiger Entfernung entdeckte Danni ein Gebäude. „Ich glaube, ich kann das Torhaus sehen.“
    „Hinter den Bäumen im Westen?“
    „Ja. Ich wusste nicht, dass man es von der Bibliothek aus sehen kann.“
    Er hob die Schultern. „Es ist eine Weile her, seit du das letzte Mal hier warst. Du bist inzwischen ein Stück gewachsen.“
    „Wahrscheinlich ist das der Grund. Das Licht brennt noch.“ Sie spähte forschend in die Dunkelheit. „Vater ist wahrscheinlich vor dem Fernseher eingeschlafen.“
    „Kannst du dich an unser erstes Treffen in der Bibliothek erinnern?“
    „Ich versuche, es zu vergessen.“ Seit er von „gewachsen“ gesprochen hatte, versuchte sie, dem Gespräch eine andere Richtung zu geben. Sie betrachtete sein Spiegelbild in der Fensterscheibe. Er runzelte die Stirn. „Ich schäme mich immer noch deswegen. Ich weiß noch genau, was ich damals gesagt habe.“
    Sein Stirnrunzeln verwandelte sich in ein Lächeln: „Die Tatsache, dass ich größer war als du und an die Bücher in den oberen Regalen kam und außerdem ein Prinz war, hat mich nicht zu einem wertvolleren Menschen gemacht.“
    „Ach das. Danke, dass du mich daran erinnerst.“
    Er lächelte immer noch. „Oh, gern geschehen.“
    „Ich war damals etwas empfindlich.“
    „Wirklich?“
    „Ja. Ich war neu hier und fühlte mich eingeschüchtert und ein bisschen unsicher.“
    „Ich wusste das.“
    Danni drehte sich zu ihm um „Du warst nett zu mir. Du hast mir immer wieder versichert, wie glücklich du darüber warst, dass ich dich wie einen normalen Menschen behandelt habe.“ Danni lachte. „Und dann hast du gesagt, dass deine Größe dich auch zu etwas Besonderem macht.“ Sie zeigte auf ein Regal. „Schau! Der Atlas steht noch an derselben Stelle. Du hast mir Amerika darin gezeigt. Du wolltest wissen, woher ich komme.“ Es war diese Fähigkeit, sich Menschen zuzuwenden, die ihn zu einem so großartigen Thronfolger machte. Deshalb liebten ihn seine Landsleute.
    „Ich will zwar meinen Ruf nicht schmälern, aber ich sollte damals lernen und hatte keine Lust dazu. Du warst sozusagen meine Entschuldigung dafür, mich anderen Dingen zu widmen.“
    Sie konnte sich gut daran erinnern, wie er an einem der großen Tische gesessen hatte, um ihn herum Bücherstapel. Sie war damals fünf Jahre alt gewesen. Dass er zehn war, machte aus ihrer Sicht fast einen Erwachsenen aus ihm. Jedenfalls wurde er damals ihr Beschützer und ihr Held, bis sie schließlich das Gefühl hatte, irgendwie in seiner Schuld zu stehen.
    „Lass uns über deine Verabredung sprechen.“ Deshalb war Danni schließlich hier. Sie war hier, um ihm zu helfen, die richtige Frau zu finden. Sie war nicht hier, um mit ihm gemeinsam in sentimentalen Erinnerungen zu schwelgen. Sie würde sich für all das revanchieren, was er vor vielen Jahren für sie getan hatte.
    Sie spannte ihre Schultern an. Sie sollte jetzt ganz und gar nicht darüber nachdenken, wie es wohl wäre, mit dem Finger über seine Augenbrauen zu streichen oder seine breiten Schultern zu massieren. „Du hast gesagt, diese Verabredung sei schlimmer gewesen als die Letzte. Vom Fahrersitz aus machte das Ganze einen ausgesprochen gelungenen Eindruck.“
    Adam schüttelte den Kopf. „Eindrücke können täuschen. Wir passen überhaupt nicht zusammen. Mir ist aufgefallen, dass ich einen wichtigen Punkt auf meiner Liste vergessen habe.“
    „Und der wäre?“
    „Eine gewisse Zurückhaltung beim Alkoholkonsum.“
    „Vielleicht war Anna nervös. Vielleicht wollte sie auch ihre Schüchternheit überspielen oder ihre Ängste. Du kannst nämlich ziemlich einschüchternd sein.“
    „Aber nicht bei einer Verabredung. Jedenfalls bemühe ich mich.“
    „Sie ist ja ziemlich dünn. Da genügt ein wenig Alkohol. Und wenn sie dazu noch schüchtern ist

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