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Wie verkuppelt man eine Familie?

Wie verkuppelt man eine Familie?

Titel: Wie verkuppelt man eine Familie? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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Entspannung war dahin.
    Sie eilte in den Flur zum Wäscheschrank. Die Tür, die eigentlich geschlossen sein sollte, stand einen Spalt offen. Nicht weiter verwunderlich, da sie ständig vergaß, Schränke und Schubladen zuzumachen.
    Garnet spähte hinein und sah wie gewöhnlich Handtücher, Laken und Bezüge auf den Regalen.
    Auf dem Bodenbrett aber, mitten auf einer taubenblauen Decke, lag die Katze. Sie machte ein Geräusch – kein Schnurren, eher einen Begrüßungsjodler. Vier Kätzchen hingen an ihr und sie blickte hoffnungsvoll auf, als erwartete sie Anerkennung und Anteilnahme an dem Wunder.
    Kopfschüttelnd sank Garnet auf den Fußboden. „Du meinst, dass ich mich für dich freuen soll? Ist das deine Botschaft?“
    Die Katze schloss genüsslich die Augen, als sie rein zufällig zwischen den Ohren gekrault wurde.
    „Wir müssen unbedingt über Geburtenkontrolle reden, bevor das noch mal passieren kann. Und du weißt, dass das meine beste Decke war. Hast du gemerkt, dass ich in der Vergangenheitsform rede?“
    Die Katze hob den Kopf höher, als ein Daumen unbeabsichtigt über ihre Kehle strich. Die Kätzchen sahen aus wie Ratten, waren jedoch regelrecht hübsch gefärbt: silbergrau und weiß, so ganz anders als ihre unscheinbare Frau Mama.
    Das Muttertier erinnerte Garnet ein bisschen an sie selbst, was sie wiederum an ihren eigenen Nachwuchs denken ließ. Sie stand auf, wickelte das Handtuch fester um sich und schlich sich in Petes Zimmer.
    Er schlief in seiner üblichen Position mit angezogenen Knien, die Decke bis zum Hals hochgezogen. Nicht, dass sie voreingenommen war, aber er war vermutlich das niedlichste Kind, das je geboren worden war – sogar wenn er sich gerade nervtötend aufführte.
    Die Ausbeute, die sie in seinem Schrank fand, war besonders ätzend: eine Wasserschüssel und Gourmetkatzenfutter in der einen Ecke und ein Katzenklo in der anderen.
    Pete musste sich mit jemandem verbündet haben, um dieses Zubehör zu besorgen, denn er konnte nicht allein zu einem Geschäft kommen. Sie argwöhnte, wer der Mitverschwörung schuldig war. Ihre beiden Angestellten hätten so ziemlich alles für ihren Sohn getan, aber sie waren keine guten Geheimniskrämer.
    Es musste also Tucker sein, der mit ihrem Sohn gemeinsame Sache machte und sich gegen sie verschworen hatte. Er agierte hinter ihrem Rücken. Es war hart, die Wahrheit zu leugnen, wenn sich doch überall Beweise dafür fanden. Verdammt noch mal, ich liebe diesen Kerl!
    Aber woher sollte sie die Sicherheit nehmen, ob ihnen ein gemeinsames Leben vergönnt war? Eigentlich sah sie dafür keine große Chance.

10. KAPITEL
    Wie sehr graute Garnet vor dem Barbecue! Sie war überzeugt, von Tuckers Angehörigen ebenso gering geschätzt zu werden wie von ihrer eigenen Familie. Er hatte ihr zwar nie einen Hinweis darauf gegeben, dass die MacKinnons Snobs waren, und trotzdem ging sie davon aus, dass ihnen missfallen musste, wer sie war, was sie beruflich tat und wie wenig gebildet sie war.
    Ihre Sorge erwies sich überraschenderweise als völlig unbegründet. Seine Eltern – Walker und June – und seine Geschwister waren sehr umgänglich und boten ihr gleich bei der Begrüßung das Du an. Während des Grillens und des Essens herrschte eine ausgelassene und entspannte Atmosphäre.
    Dann gab die Jury ihr Urteil ab.
    „Für mich sind die Burger von Will und Garnet mit Abstand die besten!“, erklärte Walker. „Da sind interessante Gewürze drin, die ich noch nie …“ Er verstummte, als sein Pager summte.
    Gleichzeitig klingelte Junes Handy.
    Beide standen abrupt auf, entschuldigten sich bedauernd und verabschiedeten sich mit flüchtigen Umarmungen. Und schon waren sie verschwunden, bevor Garnet den überstürzten Aufbruch auch nur hinterfragen konnte.
    Die Beurteilung der Burger lief einfach weiter. Will und Garnet wurden zum Siegerteam erklärt und erhielten als Preis denselben Betrag wie Pete und Tucker für den Gewinn des Kajakrennens.
    Garnet fand das prima, außer dass die Stimmung drastisch umgeschlagen war. Von den Erwachsenen lachte und scherzte niemand mehr. Tuckers Gesicht wirkte hölzern. Energie und Begeisterung waren komplett verflogen.
    Wie um den Stimmungswechsel zu unterstreichen, ertönte plötzlich ein krachender Donnerschlag. Heftige Windböen trieben dicke finstere Wolken heran. Blätter sausten durch die Luft. Die ersten schweren Regentropfen fielen.
    Alle sprangen auf, um so schnell wie möglich den Tisch abzuräumen. Innerhalb von

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