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Wie verkuppelt man eine Familie?

Wie verkuppelt man eine Familie?

Titel: Wie verkuppelt man eine Familie? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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ich mit ihm reden sollte?“
    „Nein. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass das Thema zur Sprache gekommen ist. Er und ich haben ganz offen geredet. Es ist nur so … Ich würde nicht wollen, dass jemand über solche Dinge mit meinem Kind redet, ohne mich darüber zu informieren.“
    „Ich weiß die Vorwarnung schätzen.“
    „Da wären noch zwei Dinge.“
    „Sind die auch so interessant?“
    „Nicht unbedingt. Erstens solltest du mal in deinen Wäscheschrank gucken, wenn du gerade Zeit hast.“
    „Warum?“
    „Sagen wir mal so, dass du etwas Unerwartetes darin finden wirst. Zweitens muss ich unseren Burgerwettbewerb leider verschieben. Wills Mutter hat nämlich angerufen. Sie besteht darauf, den Jungen für die ersten zehn Tage im Juli zu sich zu nehmen. Er will überhaupt nicht, aber ihr steht ein gewisser Zeitrahmen in den Sommerferien zu und sie behauptet, dass sie sonst keine freie Zeit hat.“
    „Das ist schon okay“, versicherte Garnet. „Solche Dinge haben Vorrang.“
    „Zumindest dem Gesetz nach. Momentan bereitet mir Will ohne Ende Sorgen. Und noch schlimmer wird es erst sein, wenn er zurückkommt. Die ersten Tage ist er immer furchtbar gereizt, bis er sich wieder entspannt und zu meinem Kind wird.“
    Sie wusste genau, wovon er sprach. Pete kam nach einem Aufenthalt bei seinen Großeltern auch immer total überdreht zu ihr zurück.
    „Jedenfalls muss ich den Termin verschieben. Der dritte Sonntag im Juli ist der erste Tag, an dem ich keine Gruppe hier habe. Passt dir das?“
    „Ist mir recht.“ Sie hatte ihren Terminkalender zwar nicht im Kopf und sonntags war immer viel los im Geschäft, aber sie war entschlossen, es irgendwie einzurichten.
    „Gut. Da ist noch ein kleines Detail, das ich erwähnen sollte. Will hat Ike und Rosemary von der Sache erzählt. Auch wenn du beide kennengelernt hast, ist dir wahrscheinlich noch nicht klar, wie neugierig und aufdringlich sie sein können. Jedenfalls haben sie meine Eltern angerufen und die ganze Familie hat sich selbst zur Jury unseres Burgerwettstreits ernannt.“ Tucker räusperte sich und wartete. „Garnet? Bist du noch dran? Wenn du nicht willst, dass es in einen Familienzirkus ausartet, kann ich denen absagen. Mach dir deswegen keine Sorgen!“
    „Ich bin nicht besorgt.“ Sie dachte nur nach. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, weil er aus einer Dynastie anerkannter Chirurgen stammte und aus betuchten Kreisen, in die sie ganz gewiss nicht gehörte.
    „Ich schlage vor, dass wir die Sache zu mir verlegen und ich für alle Lebensmittel aufkomme, weil die zusätzlichen Esser schließlich von meiner Seite kommen. Wenn es dir allerdings nicht recht ist, dann macht es auch nichts. Es geht ja eigentlich um unsere Jungs, nicht um Außenstehende.“
    „Nein, nein, schon gut.“ Sie schluckte schwer, denn es war ihr überhaupt nicht recht. Vielleicht war die Planänderung dennoch für etwas gut – Tucker würde merken, dass sie nicht zu ihm passte und dass sie in seinem familiären Umfeld eine Außenseiterin war. „Eine großartige Idee.“
    „Sicher?“
    „Absolut.“
    „Du klingst aber nicht so.“
    „Ich bin aber begeistert.“
    „Wo bist du gerade?“
    „Ich sitze im Wohnzimmer vor dem Fernseher.“
    „Ach! Ich höre gar keinen Ton im Hintergrund. Ich dachte eher, ich hätte ein Planschen gehört. Du liegst nicht zufällig in der Badewanne, oder?“
    „Ich lege jetzt auf. Du kannst nicht einfach über Eltern und Pubertätsfragen reden und dann plötzlich Probleme machen.“
    „Du bist also doch in der Wanne. Ohne Licht?“
    „Tucker! Hör auf, mir Flausen in den Kopf zu setzen.“
    „Das tue ich doch gar nicht. Das ist ein furchtbar unfairer Vorwurf. Ich setze mir selbst Flausen in den Kopf, und zwar von dir in einer großen Wanne. Schönes heißes Wasser, etwas parfümiert – nichts Blumiges, nein, irgendein anderer Duft. Du hast bestimmt Kerzen angezündet und das Licht ausgemacht, damit du dich richtig entspannen kannst. Bei einem Bier vielleicht?“
    „Wein“, korrigierte sie automatisch. „Jetzt reicht’s aber. Ich lege sofort auf.“
    „Ich auch, aber ich werde an dich denken. Die ganze Nacht. Lass dein Fenster offen.“
    „Wieso das denn?“
    „Wegen des Berges! Er wird dir heute Nacht was zuflüstern. Das garantiere ich dir.“
    Sie schluckte schwer und legte auf. Dann zog sie den Stöpsel aus der Wanne und stand auf. Sie wickelte sich in ein Handtuch, schaltete die Deckenbeleuchtung ein und löschte die Kerzen. Ihre

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