Wie zaehmt man einen Herzensbrecher
alle lähmenden Hemmungen ab und lächelte befreit zu ihm auf. „Ja, genau!“
Sein Lachen verriet, dass Jake ihr unerwartet offenes Eingeständnis gefiel. „Du provozierst mich dazu, dich in den gleichen hilflosen Zustand zu treiben“, warnte er übermütig.
„Nun, bislang hast du das nicht schlecht gemacht“, ging sie auf sein Spiel ein.
„Nicht schlecht?“ Seine Augen blitzten entschlossen auf. „Mir scheint, hier ist eine Steigerung vonnöten. Und ich glaube, ich fange mit diesem Gürtel an, der mich schon die ganze Zeit stört.“
Mit wenigen geübten Griffen hatte er den weichen Ledergürtel entfernt und ließ ihn zu Boden gleiten. Merlina hielt den Atem an. Der erste Schritt zum Entkleiden war getan. Denk nicht, ermahnte sie sich, lass es einfach geschehen.
Als Jake jedoch das seitliche Häkchen löste, womit das Seidenkleid gehalten wurde, wünschte sich Merlina, sie hätte anstelle der Nylonstrumpfhose einen Spitzenhüftgürtel und Strapse getragen. Auch der BH aus cremefarbener Seide und das dazu passende Höschen waren nicht gerade aufreizend sexy, aber wenn Jake erotischere Damen-Dessous gewohnt war … sein Pech! Letztendlich lief es doch auf eines hinaus, und wegen ihres Körpers schämte sie sich nicht.
„Mm, seidiges Haar, ein Seidenkleid, ein Seiden-BH“, flüsterte Jake bewundernd, als er die Hände in das offene Kleid schob und ihre vollen Brüste umfasste. Ein ganz und gar sinnliches Lächeln huschte über sein Gesicht. „Was verrät mir das über dich?“
Am liebsten hätte sie die Augen geschlossen und sich nur noch auf das Streicheln seiner Hände konzentriert. Aber hätte sie ihm dadurch nicht zu deutlich gezeigt, wie tief er sie berührte? Es war sicher klüger, das lockere Wortgeplänkel fortzuführen.
„Dass ich eine Seidenraupe bin und du mich mit Maulbeerblättern füttern solltest?“, entgegnete sie deshalb spöttisch.
Er lachte herzlich und zeigte dabei seine unwiderstehlichen Grübchen. „Lieber würde ich dich mit mir füttern.“
Zweideutige Worte, die erregende Bilder beschworen und Merlinas Herz schneller schlagen ließen. Doch noch besaß sie Geistesgegenwart genug, um schlagfertig zu antworten: „Vorsicht, Jake, ich könnte dich Stück für Stück verspeisen.“
„Das würdest du nur tun, wenn ich dir schmecke.“
„Oder wenn du am Stück zu schwer zu verdauen wärst.“
„Ich nehme an, das müssen wir herausfinden.“
Selbstbewusst griff er nach dem Verschluss ihres BHs. Von neuerlicher Panik ergriffen, entschied sich Merlina, ihrerseits die Initiative zu ergreifen.
„Du bist ja noch viel zu bekleidet, als dass man dich probieren könnte“, erklärte sie frech in der Hoffnung, ihn so dazu zu bringen, sich zuerst auszuziehen.
„Habe ich dir je gesagt, dass ich deine Schlagfertigkeit liebe?“, fragte er lächelnd.
Liebe? Das Wort allein rüttelte Merlina so auf, dass es ihr fast die Sprache verschlug. „Nein, das hast du nicht.“
„Du forderst meinen Verstand wie keine andere. Ich muss immer hellwach sein, um mithalten zu können … eine aufregende Erfahrung.“
Nicht aufregend genug, um den Rest seines Lebens mit mir zu verbringen, dachte Merlina und ermahnte sich einmal mehr, nicht in die Liebesfalle zu tappen. Das war zu gefährlich bei Jake. Davon abgesehen hatte ihre Verteidigungstaktik funktioniert, denn anstatt ihren BH zu lösen, griff Jake nach dem Saum seines Shirts und streifte es hoch, um es sich über den Kopf zu ziehen. Merlina trat einen Schritt zurück und beobachtete fasziniert, wie er sich dann auch seiner restlichen Kleidungsstücke entledigte.
Bewundernd glitt ihr Blick über seinen wundervollen, männlich schönen Körper. Seine unübersehbare beeindruckende Erregung galt ihr, ihr allein. Vergiss die Frauen, die er davor hatte, ermahnte sie sich energisch. Jetzt begehrte er sie, und auch wenn die Vernunft ihr riet, die Sache nicht zu ernst zu nehmen, wurde sie von einem besitzergreifenden Gefühl gepackt, das sie drängte, eine unvergessliche unauflösliche Verbindung mit Jake zu schaffen.
Er war ihr Mann. Auf jeden Fall für heute Nacht. Vielleicht würde es auch Monate dauern. Und was dann? Hör auf, darüber nachzudenken! Nimm einfach, so viel du kannst … was dir jetzt angeboten wird. Nimm es …
„Merlina?“
Er bat sie darum. Sie hörte es im Klang seiner Stimme, wie er sie fragte, warum sie ihn nicht berührte, nicht ihre Lippen auf seine nackte Haut presste. Doch sie stand wie erstarrt da, brachte es
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