Wiedersehen an der Cote dAzur
sonst auch zu deinem Job? Die Kleider der Models aussuchen?“
„Was glaubst du denn?“ Er lächelte so anzüglich, dass ihr der Atem stockte.
„Ich weiß es wirklich nicht.“
Gleich nimmt er mich in seine Arme und küsst mich!
„Okay, es gehört eigentlich nicht zu meinen Aufgaben. Aber dieser Hauch von Nichts ist so unbeschreiblich weiblich … dir wie auf den Leib geschneidert. Und dieses Blau hat etwas Geheimnisvolles – ich wusste, es würde wunderbar zu deinen roten Haaren passen und deine Augen noch verlockender leuchten lassen.“ Die dunklen Schwingungen seiner Stimme gingen ihr unter die Haut. „Und hatte ich nicht recht? Du siehst doch wirklich umwerfend darin aus.“
Obwohl man ihr schon oft gesagt hatte, wie gut sie aussah, ließen seine Komplimente ihr Herz höher schlagen. Aber es versetzte ihr auch einen Stich, als ihr bewusst wurde, dass sie einzig und allein ihrem Körper galten.
Ihr Herz pochte so wild, dass sie kaum atmen konnte, und sie war wütend über seine Arroganz. „Wenn du willst, dass die Kampagne ein Erfolg wird, dann behandle mich nicht wie eine Ware! Wie einen Gegenstand, den du kaufen kannst. Aber das verstehst du natürlich nicht, weil du Menschen immer so behandelst … so … gefühlskalt!“
Für einen Moment knisterte die Stille vor Spannung. Dann schüttelte er spöttisch lächelnd den Kopf. „Du hältst mich also für gefühlskalt, cara mia ?“ Seine Stimme war trü gerisch sanft, und Suki spürte die Intensität seines Blicks hautnah. „Ich hätte große Lust, dich jetzt zu küssen und vom Gegenteil zu überzeugen!“
Ihre Lippen reagierten mit Prickeln. Unbewusst fuhr sie sich mit der Zunge darüber und starrte wie in Trance auf seinen Mund. Wenn sie sich jetzt zu ihm beugte, würde er sie an sich ziehen, und sie würden sich …
Instinktiv rückte sie von ihm ab, presste die Hände zusammen und wünschte, er wäre ihr nicht so schmerzlich nahe. Wenn er kam, würde sie ihn zurückstoßen. Ganz bestimmt.
Pasquale hatte sie die ganze Zeit amüsiert beobachtet. „Allerdings halte ich es für besser, meine Beweisführung auf später zu verschieben. Denn ich fürchte, ich könnte vergessen, wo wir sind, und dich in einem Zustand abliefern, der …“
Seine Worte reizten und verletzten sie zugleich. „Kannst du eigentlich immer nur an das eine denken?“, fauchte sie.
„Es kommt ganz darauf an.“ Er fesselte sie förmlich mit seinen Blicken.
Einen Moment lang senkte sie die Lider, biss sich auf die Lippe und suchte nach einer schlagfertigen Entgegnung. Als sie wieder aufsah, schien die Spannung zwischen ihnen verschwunden.
„Übrigens habe ich heute Nachmittag deinen Bruder getroffen.“
Suki war zwar erleichtert über den Themenwechsel, der grimmige Tonfall seiner Stimme aber signalisierte ihr nichts Gutes. Besorgt blickte sie ihn an. „Und was machte er für einen Eindruck auf dich?“
Er zog eine Braue hoch. „Er roch nach Alkohol. Und das mitten am Tag.“
Sie schluckte und presste die Lippen zusammen. „Du solltest dich um die Firma kümmern, Pasquale“, sagte sie leise. „Du hast nicht das Recht, dich in Piers’ Privatangelegenheiten zu mischen.“
Er zuckte mit den Achseln. „Ich bin nur realistisch. Und es ist mir ein absolutes Rätsel, wie er die letzten acht Jahre im Geschäft bleiben konnte. Er hat doch von nichts eine Ahnung!“
Obwohl sie ihm insgeheim recht gab, fühlte sie sich verpflichtet, ihren Bruder in Schutz zu nehmen. „Er gibt sich aber große Mühe.“
„Ja, und er erstickt in Arbeit, und alles ist Stress!“
„Du machst dich über ihn lustig.“
„Ganz im Gegenteil. Ich nehme ihn sogar sehr ernst. Allerdings hat er wirklich keinen blassen Schimmer. Er spielt zwar den Geschäftsmann, hat jedoch noch nie etwas von Angebot und Nachfrage gehört. Und dann musste ich ihm auch noch erklären, dass der Cashflow den Überschuss eines Unternehmens bezeichnet!“
„Er konnte ja auch nicht wie du BWL in Harvard studieren! Als mein Vater starb, war er erst zwanzig, hatte gerade erst mit dem Studium angefangen. Meine Mutter hatte keine Ahnung vom Geschäft, und ich ging noch zur Schule!“
„Das weiß ich“, sagte er unerwartet sanft. „Und ich weiß auch, dass letztes Jahr eure Mutter gestorben ist. Das tut mir wirklich alles sehr leid.“
Stumm blickte sie ihn an. Eigentlich war sie darauf gefasst gewesen, dass er ihr vorwerfen würde, warum sie sich nicht auch um die Firma gekümmert habe. Aber nie im Leben
Weitere Kostenlose Bücher