Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr

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könnte.
    Paige legte eine Hand auf seinen Unterarm und sah bewundernd zu ihm auf. Aber Preacher schien es nicht zu bemerken. Mike fragte sich, ob Preacher auch nur ansatzweise ahnte, was da vor sich ging.
    „Ich will einmal nachsehen, ob Christopher schon wach ist“, sagte Preacher.
    „Danke. Ich bin dann auch gleich in der Küche, um dir zu helfen.“ Und an Mike gewandt: „Der Nächste?“
    Er setzte sich auf den Stuhl, und sie legte ihm das Handtuch um.
    „Ah ja. Damit kann ich arbeiten. Tut das hier noch weh?“, fragte sie und berührte vorsichtig die Narbe.
    „Nein, damit ist alles in Ordnung. Aber das Haar scheint Schwierigkeiten zu haben, dort wieder nachzuwachsen.“
    „Ich krieg das schon hin. Lass es mich sehr viel kürzer schneiden, dann hat es auf dieser Seite hier die Chance, wieder aufzuholen. Ich verspreche dir, es wird nicht schlimm aussehen. Kürzeres Haar wird dir gut stehen.“
    „Ja, das meinten sie beim Marinecorps auch. Sie fanden mich irre süß mit meinem Jarhead. Was immer du tust, es ist in Ordnung. Ich weiß es zu schätzen.“
    „Du musst schreckliche Angst gehabt haben, als das passierte“, bemerkte Paige.
    „Ich kann mich an nichts erinnern. Der totale Blackout.“
    „Das ist auch gut so, nehme ich an.“ Sie schnibbelte ein wenig, und schwarzes Haar fiel auf seine Schultern und den Boden. „Ich glaube, ich muss mich bei dir bedanken. Ich weiß, dass John dich wegen mir angerufen hat … wegen der Situation mit meinem Exmann.“
    „Jetzt Ex?“, fragte er.
    „Ja, das ist erst seit Kurzem der Fall. Ich trage nicht einmal mehr den Namen.“
    „Und ich nehme an, wenn du immer noch hier bist …“
    „Ich liebe es hier. Ich weiß nicht, wann ich mich mehr … keine Ahnung – normal gefühlt habe. Und Christopher ist so glücklich. Er liebt John so sehr.“
    „Und wie Preach … wie John sich fühlt, ist ja ziemlich eindeutig.“
    „Ist es das?“, fragte sie.
    Mike lachte. „Okay, er ist nicht der aufdringliche Typ, aber du kannst darauf wetten, dass ich ihn noch nie so erlebt habe. Es ist ziemlich offensichtlich.“
    Sie nahm den Spiegel vom Tresen und reichte ihn ihm. „Was meinst du?“, fragte sie.
    „Du bist begabt“, sagte er. „Wer aus einem solchen Chaos etwas machen kann, sollte eine eigene Ladenkette haben.“
    „Nicht in Virgin River, glaube ich.“ Sie lachte. „Abgesehen davon, arbeite ich so gern mit John zusammen.“
    Eines Morgens, als er nicht schlafen konnte, hievte Mike sich aus dem Bett, kühlte die Schulter und ging mit seiner 9mm nach draußen. Er stellte sich auf die Veranda, hielt sie mit seinem linken Arm hoch und spähte über das Rohr.
    Jack kam heraus, bereits fertig angekleidet, um in den Ort zu fahren. „Ist das Wild in Gefahr?“, fragte er.
    Mike drehte sich um. „Ich glaube, ich sollte mal damit anfangen, die linke Hand zu trainieren. Für den Fall, dass … du verstehst schon. Für den Fall, dass ich die Rechte nicht wieder gebrauchen kann.“
    Jack zuckte die Achseln. „Es schadet nie, wenn man weiß, was man kann. Aber ich würde den rechten Arm nicht aufgeben. Noch nicht. Es ist noch nicht so lange her, Mike.“
    „Es ist einfach absolut frustrierend, weiter nichts.“ Er steckte die Waffe ins Halfter. „Ist hier irgendwo ein Ort, wo ich schießen kann?“
    „Ungefähr dreißig Minuten von hier gibt es einen Schießstand. Kurz hinter Clear River. Ich werde dir eine Wegbeschreibung geben.“
    „Du fährst ins Dorf?“, fragte Mike.
    „Noch nicht, aber gleich. Ich will jetzt erst einmal Mel aus dem Bett werfen.“
    „Dann sehen wir uns dort“, sagte Mike, während er vorsichtig die Stufen hinunterging und in seinen Geländewagen stieg.
    Jack sah Mike noch nach, bis er die Lichtung verlassen hatte. Dann zog er seine Stiefel aus und ließ sie auf der Veranda stehen. Im Schlafzimmer entledigte er sich seiner Kleidung bis auf die Boxershorts, schlüpfte neben seiner Frau unter die Decke und nahm sie in die Arme. „Hmm“, machte sie und kuschelte sich an ihn. Sie schnupperte. „Du hast schon Kaffee getrunken.“
    „Mel“, flüsterte er. „Wir sind allein.“
    Sie schlug die Augen auf, drehte sich zu ihm um, und sogleich fand sie ihren Mund von einem glühenden Kuss verschlossen. Sie brauchte eine Sekunde, bis sie verstand, was er da gesagt hatte, und als es so weit war, erwiderte sie den Kuss. „Bist du sicher?“, fragte sie.
    „Ich habe gesehen, wie er wegfuhr“, sagte Jack und lächelte sie von oben an. „Du