Wiedersehen in Virgin River
will. Dich. Dass du mich liebst und ich dich liebe.“
„Und was machen wir jetzt?“, fragte er sie, während ihre Hand schon an ihm und seine Hände an ihr lagen.
„Jetzt machen wir es noch einmal. Und diesmal langsamer.“
13. KAPITEL
D ie Sonne schien, und trotz der kalten Dezemberluft war es ein heller, sonniger Tag. Als Mel in den Ort kam, sah sie zuerst bei Doc vorbei, um festzustellen, ob etwas anlag. Dann ging sie in die Bar hinüber, um einen Kaffee mit ihrem Mann zu trinken.
Jack war definitiv ein Morgenmensch. Es war seine beste Zeit. Indem er bei fast jedem Wetter Holz spaltete, hielt er sich fit, und er tat es das ganze Jahr über, auch im Sommer, wenn man kein Kaminfeuer brauchte. Er ließ Mel schlafen und schlich sich leise aus dem Haus. Auch war er morgens gern ganz früh in der Bar, ließ sich sagen, was Preacher zu kochen plante, machte eine Bestandsaufnahme seiner Vorräte, erstellte eine Liste von Hausarbeiten, die erledigt werden mussten, und vergewisserte sich, dass alles für den Tag bereitstand.
Mel fand ihn hinter dem Tresen bei einem Becher Kaffee. Christopher saß auf einem Barhocker. Seine Schale Müsli und ein Glas Orangensaft hatte er etwas beiseite geschoben und malte eine Seite in seinem Malbuch aus, die Schachtel mit den Farbstiften griffbereit offen vor ihm.
Mel schwang sich auf einen Hocker neben ihn und sagte: „Morgen, mein Freund. Wie geht es dir?“
„Mmm, gut“, murmelte Christopher, weiter voll auf seine Seite konzentriert.
Jack schenkte ihr einen Becher Kaffee ein. „Christopher, erzähl doch mal Mel, was du mir heute Morgen gesagt hast.“
„Was?“
„Du weißt schon. Dass du so groß wirst.“
„Ja. Ich werde groß.“
„Das stimmt“, bestätigte Mel.
„Und …?“, half ihm Jack auf die Sprünge.
„Und John sagt, dass ich mein eigenes Bett haben muss. Ein eigenes Zimmer. Weil ich doch so groß werde.“
„Nun“, meinte Mel. „Ich schätze, das solltest du auch.“
Paige kam kurz aus der Küche, um einmal in der Bar vorbeizuschauen. „Hi Mel“, grüßte sie strahlend. Die Wangen leicht rosig aufgeraut, blitzten ihre Augen hinter schweren Lidern auf, und ihr Lächeln war einen Hauch verschwörerisch. Vom vielen Küssen während der Nacht waren ihre Lippen rubinrot gefärbt und vielleicht ein wenig geschwollen. Heiter schien sie in den Raum zu schweben, und Mel dachte, dass es schon erstaunlich war, wie man es doch immer erkennen konnte, wenn jemand Sex gehabt hatte. Viel Sex. „Wie weit bist du mit deinem Müsli, mein Kleiner?“, fragte Paige ihren Sohn.
„Hmm“, antwortete er nur, ohne sich beim Malen stören zu lassen.
„Ich glaube, er ist fertig“, sagte Jack. „Seit dem letzten Mal, als du nachgeschaut hast, hat er es nicht mehr angerührt.“
„Also gut“, meinte sie und nahm ihm die Schale weg. „Aber trink bitte deinen Saft“, und damit trug sie die Schale in die Küche.
Mel sah zu ihrem Mann hoch. Jack hob eine Augenbraue und lächelte sie ein wenig schief an. Sie lehnte sich über den Tresen, packte ihn am Hemd, zog ihn zu sich heran und flüsterte: „Was ist denn hier los?“
„Das ist doch wohl ziemlich eindeutig.“
„Ich will, dass du jetzt auf der Stelle mit mir nach Hause fährst und …“
„Das kann ich nicht“, flüsterte Jack zurück.
„Warum nicht?“
„Weil wir Besuch haben. Und du schreist nun mal.“
„Lieber Himmel, das ist lächerlich. Ich bin so eifersüchtig, ich könnte speien.“
„Es ist wirklich nicht lustig, das ist mal sicher.“ Mit einem Blick über die Schulter in Richtung Küche fügte er hinzu: „Nun, wenigstens haben ein paar von uns ihren Spaß. Endlich.“
Ein paar Minuten später tauchte Mike auf. Er wünschte allen einen guten Morgen, zerzauste Christopher das weiche Haar und erhielt von Jack einen Becher mit dampfendem Kaffee. „Wie geht es euch heute Morgen?“, fragte er.
„Ein schöner Vormittag“, antwortete Jack und trank einen Schluck.
„Das auf jeden Fall. Ich hatte eine ziemlich gute Nacht.“ Er lehnte seinen Stock an den Tresen und ging in die Küche, wo er Paige und Preacher, als er den Kopf zur Tür hereinsteckte, bei einem ausgedehnten Zungenspiel beschäftigt fand. Da er sich irgendwie als Urheber für diese heiße Umarmung fühlte, sah er eine Minute lang zu. Paige hatte Preacher die Arme um den Hals gelegt, während er sie, die großen Hände auf ihrem Hintern, fest an sich drückte. Sie bemerkten absolut nichts davon, dass sie beobachtet
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