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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Augenblick schwer festzustellen. Ich will es noch einmal versuchen, nachdem ich mir deinen Muttermund angesehen habe.“ Dann zog sie sich Handschuhe an. „Also gut, Liz, lass mich dich jetzt untersuchen. Die Füße in die Bügel, und rutsch bitte ein Stückchen nach vorne. Ich werde so sanft wie möglich sein. So ist es gut. Ein paarmal langsam und tief durchatmen.“ Vorsichtig schob sie die Hand in den Geburtskanal. Sechs Zentimeter. Keine sieben. Blutige Flüssigkeit.
    „Liz“, sagte sie, „es ist so weit. Du stehst kurz vor der Geburt.“ Noch einmal versuchte es Mel mit dem Dopton, und ihr sank das Herz. Liz war etwas früh dran. Sie hatte noch nicht einmal mit den wöchentlichen Besuchen bei Dr. Stone begonnen, die im letzten Monat anstanden. Wahrscheinlich hatte sie seit der Untersuchung durch Mel anlässlich ihrer Rückkehr nach Virgin River überhaupt keine Vaginaluntersuchung mehr gehabt.
    Mel untersuchte ihren Blutdruck und horchte ihr Herz ab. Unter den Bedingungen normal. Dann legte sie noch einmal das Dopton an. „Hast du diese Kontraktionen schon lange?“, fragte sie Liz.
    „Ich weiß nicht. Den ganzen Tag schon, glaube ich. Aber ich wusste nicht, was es war. Es wurde einfach nur immer schlimmer. Nicht diese Braxton-Dinger. Das war wie ein Messer!“
    „Okay, Liebes. Es ist in Ordnung. Hat sich das Baby viel bewegt?“
    „Nein. Mir hat nur der Rücken wehgetan und jede Menge … Hin und wieder Bauchschmerzen. Blähungen, denke ich. Waren es Blähungen?“
    „Ich weiß nicht, Liebes. Wann hast du zuletzt gemerkt, dass sich das Baby bewegt?“
    „Ich bin mir nicht sicher“, schrie Liz. „Ist alles in Ordnung mit ihm?“
    „Versuch einmal, so zu atmen“, sagte Mel und demonstrierte ihr ein tiefes Einatmen und ein langsames Ausatmen. Aber Liz war schon viel zu weit. Also zeigte sie ihr ein Hecheln, bei dem die Luft in kleinen Stößen ausgeatmet wurde, was etwas besser zu funktionieren schien. „So ist’s gut. Ich will mal sicherstellen, dass deine Tante Connie auch wirklich bei Rick angerufen hat. Okay?“
    „Okay. Aber lass mich nicht allein.“
    „Es dauert nur eine Minute. Versuch’s weiter mit dieser Atmung.“
    Mel ging aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. „Connie, hast du Rick erreicht?“
    „Jack hat ihn nach Garberville geschickt, wo er Fleisch für die Bar holen soll. Er muss wohl bald zurück sein.“
    „Wie bald?“, wollte Mel wissen. Aus dem Bauch heraus hätte sie es Liz am liebsten gleich gesagt – dass da kein Herzschlag war, keine Bewegung. Aber sie war so jung, so verletzlich, so sehr auf Rick angewiesen.
    „Jack sprach von Minuten“, antwortete Connie.
    „Okay, gut. Liz hat Geburtswehen und ist geweitet. Kannst du bitte reingehen und ein paar Minuten bei ihr bleiben? Ich muss Dr. Stone anrufen. Es wird nicht lange dauern.“
    Auf dem Flur begegnete ihr Doc Mullins. „Was ist los?“, fragte er.
    Mel trat nahe an ihn heran und flüsterte. „Ich habe keinen Herzschlag von dem Kind, keine Bewegung. Sieben Zentimeter, und sie kann sich nicht erinnern, wann sie zuletzt gefühlt hat, dass sich das Baby bewegt.“
    Während Mel mit ihm sprach, schoben sich seine weißen Brauen mehr und mehr zusammen. Als sie geendet hatte, fluchte er: „Gottverdammt!“
    „Könnten Sie nicht mal reingehen und es versuchen? Bitte!“
    „Ihre Ohren sind viel besser als meine.“
    „Nehmen Sie das Dopton und versuchen Sie es trotzdem einmal. Bitte!“, bat sie ihn. „Ich will John anrufen. Er hat sie schon untersucht.“
    Doc legte ihr seine alte Hand auf die Schulter. „Sie hätten nichts daran ändern können.“
    „Ich weiß, aber bitte versuchen Sie es, Doc“, wiederholte sie, auch wenn sie wusste, dass er nichts finden würde. Ein Kindstod in utero. Sie könnten versuchen, sie noch ins Valley Hospital zu transportieren, aber so weit, wie Liz in ihren Wehen fortgeschritten war, würde es nicht viel bringen. Dem Baby war nicht zu helfen, und zu dem Zeitpunkt, wenn sie dort eintrafen, würde es für eine Epiduralanästhesie viel zu spät sein, sodass man sie nicht einmal von ihren Schmerzen befreien könnte. Mel wollte sich darauf konzentrieren, Liz durch die Wehen zu helfen und das Baby so schnell wie möglich herauszuholen. Aber erst musste sie mit John sprechen. Gott sei Dank war er gleich am Telefon, und sie erklärte ihm die Situation.
    „Ich habe sie vor zwei Wochen untersucht“, teilte John ihr mit. „Da war alles in Ordnung. Liegt eine Präeklampsie

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