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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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vor?
    „Nein. Ihr Blutdruck ist in Ordnung, und es würde nicht viel bringen, bei diesen Blutungen ihren Urin zu untersuchen. Einen Katheter will ich jetzt nicht anlegen, wo so viel geschieht. Aber ich sage mal Nein. Ich sehe keine Ödeme. Sie hatte Bauchschmerzen und kann sich an die letzte fötale Regung nicht erinnern. Ihre Wehen kommen sehr stark. Ihr Uterus arbeitet mächtig. Vor ein paar Minuten war sie auf sieben.“
    „Du kannst nichts weiter tun, als dieses Baby herauszuholen“, meinte John. „Willst du, dass ich hochkomme?“
    „Was könntest du tun?“, fragte Mel.
    „Ich könnte die Entbindung für dich übernehmen, Mel. Ich hasse die Vorstellung, dass du das durchfichst, während du selbst schwanger bist. Es ist traumatisch für dich.“
    „Ich werde sie da schon durchbringen“, beruhigte sie ihn. „Aber verdammt!“
    „Ja, verdammt“, sagte John leise.
    „Wenigstens scheint es sehr schnell zu gehen“, meinte sie noch, bevor sie auflegte. Anschließend rief sie gleich bei Jack an. „Ich brauche hier etwas Hilfe. Liz steht kurz vor der Geburt, und ich kann sie nicht nach oben bringen.“
    „Schon unterwegs“, sagte er nur.
    Doc kam gerade aus dem Untersuchungszimmer, als Mel dort hinein wollte. Traurig schüttelte er den Kopf. Mel hatte nur noch einen Gedanken: Oh Gott, konnte es für diese Kids eigentlich noch schlimmer kommen? Es war doch schon schwierig genug, ein Baby zu bekommen, wenn man zu jung war, aber es war einfach entsetzlich, ein Baby zu bekommen, das nicht mehr lebte.
    Reiß dich zusammen, sagte sie sich. Es wird eine Menge Tränen geben. Reiß dich zusammen. Einer muss stark bleiben. Einer muss sie da durchführen.
    „Jack ist unterwegs hierher“, informierte sie Doc. „Er kann sie für uns die Treppe hinauftragen. Schicken Sie ihn gleich rein, okay?“ Dann ging sie wieder ins Untersuchungszimmer. „Liz, ich muss offen mit dir reden. Es wird jetzt sehr schnell gehen. Wir haben keine Zeit mehr, dich ins Krankenhaus zu transportieren. Wir werden dich nach oben ins Bett bringen. Ich stehe das mit dir durch.“
    „Was ist denn mit der Spritze gegen die Schmerzen?“, fragte Liz, die schon mächtig schwitzte.
    „Ich will nicht, dass du langsamer wirst oder mir abdriftest, Liebes. Ich kann dir etwas geben, wenn wir oben sind … Aber lass uns damit weiterkommen. Ich werde dir helfen, richtig zu atmen. Und Rick wird auch gleich hier sein.“
    Jack betrat den Raum. Er war einfühlsamer, als ihm guttat. Seinem Gesicht war anzusehen, dass ihm klar war, dass irgendetwas nicht stimmte, auch wenn er nicht genau wusste, was es war. Mel gab den Untersuchungstisch frei, und Jack beugte sich über Liz. „Komm schon, Liebchen“, sagte er weich. „Ich werde dich nach oben tragen.“ Als er sie in seine Arme hob, rutschte das Laken weg, mit dem sie bedeckt war, und gab ihren nackten Unterleib frei, aber das war Jacks geringste Sorge. „Auf geht’s. Immer hübsch vorsichtig und langsam.“
    Er trug sie über die Treppe nach oben in das Zimmer, wo Mel ihre erste Entbindung in diesem Ort durchgeführt hatte. Liz krümmte sich und weinte, während er sie behutsam auf den sauberen weißen Laken absetzte. Als er seine Arme unter ihr wegzog, war einer seiner Hemdärmel feucht von blutiger Flüssigkeit. „Rick?“, fragte sie.
    „Er ist unterwegs hierher, Liz. Er muss jeden Augenblick da sein.“
    „Ich brauche ihn bei mir“, heulte sie.
    „Er kommt ja gleich, Liebes“, versicherte ihr Jack.
    Mel versuchte es noch einmal mit dem Dopton und betete dabei um ein Wunder, aber da war nichts. Nichts als heftige Wehen und kein Leben darin.
    „Doc, können Sie bitte einen Moment bei Liz bleiben?“
    „Natürlich“, antwortete Doc, ging zu ihr, nahm ihre Hand in seine und begann, mit ihr zu trainieren. „Lass uns mal ein bisschen diese Hechelatmung üben, Lizzie“, sagte er.
    Mel ging mit Jack und Connie raus auf den Flur, und Jack rollte sich gerade seinen verschmutzten Ärmel auf, als die Tür zu Does Praxis aufschlug und Rick laut schrie: „Liz? Mel?“
    Mel legte Jack eine Hand auf den Arm und bedeutete ihm, er solle bleiben. „Hier oben, Rick“, rief sie. Mit Sorgenfalten in seinem jungen Gesicht kam er die Treppe heraufgesprungen. Er war völlig überdreht und hatte offensichtlich Angst.
    „Ist es zu früh gekommen?“, fragte er.
    Mel nahm Connie an eine und Rick an die andere Hand und sagte: „Rick, ich muss dir etwas sagen, und du musst stärker sein als jemals zuvor. Für

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