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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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– ob wir ihnen etwas mitbringen können, denn wir fahren ja bis ganz runter in die Orte an der Küste und in die großen Supermärkte und haben die Trucks. Das wissen sie zu schätzen und kommen dann ein, zwei Mal zum Essen in die Bar. Für besondere Gelegenheiten stellen wir auch einfach nur den Raum zur Verfügung, und die Frauen bringen ihre eigenen Gerichte in Kasserolen mit. Dann verkaufen wir nur die Mixgetränke, aber wir stellen ein Spendenglas für Raum, Sodawasser und Bier auf und haben am Ende mehr eingenommen, als Sie denken würden. Für die Jäger und vielleicht auch die Fliegenfischer, wenn sie hier irgendwelche Wettkämpfe austragen, haben wir gute Spirituosen auf Lager, aber wir berechnen dieselben Preise wie sonst, und sie danken es uns fürstlich. Wirklich nett.“ Als er ihr verdutztes Gesicht sah, fügte er hinzu: „Sie geben uns Trinkgeld, Paige. Die wissen doch, was ein Johnny Walker Black Label kostet, und es gefällt ihnen, wie wir versuchen, ihnen das zu bieten, was sie sich wünschen. Sie haben Geld, und sie lassen es auf dem Tisch oder der Bar liegen.“ Er grinste.
    „Genial“, sagte sie.
    „Nee. Jack und ich, wir waren selbst Jäger und wir angeln. Es ist gut, sich um die Leute zu kümmern, die uns erdulden. Das Wichtigste ist vielleicht, dass man sich an sie erinnert, wenn sie hereinkommen, denn dann haben sie das Gefühl, willkommen zu sein. Darin ist Jack gut. Aber auch das Essen zählt. Wir sind klein und haben nicht sehr viel Erfahrung, doch das Essen hat allmählich schon einen guten Ruf.“ Dabei warf er sich stolz in die Brust.
    „Stimmt“, bestätigte sie. „Man setzt dabei zwar an, aber gut ist es.“
    Paige fühlte sich in dieser winzigen Dorfkneipe wie in einem Kokon, der sie von der Außenwelt abschirmte. Rick und Jack hatten eine gute Art, damit umzugehen, dass sie jetzt da war, und beide übertrugen sie ihr irgendwelche Sachen, die sie erledigen konnte. Sie selbst hatte zwar nicht den Eindruck, als würde ihre geringe Beteiligung viel ausmachen, aber die beiden behandelten sie, als wüssten sie nicht, wie sie es früher ohne sie überhaupt schaffen konnten. Dann waren da noch die Stammgäste, die fast täglich kamen, manchmal sogar zweimal am Tag, und es dauerte gar nicht lange, da kam es ihnen schon so vor, als wäre Paige ewig dort.
    „Auf jeden Fall gibt hier jetzt neuerdings öfter mal einen Keks für uns“, stellte Connie fest. „Da muss schon eine Frau in die Küche, um so etwas hinzukriegen.“
    Paige machte sich nicht die Mühe, zu erklären, dass das allein Preachers Werk war, und zwar für Christopher, nicht für die Gäste in der Bar, die aber inzwischen gerne zu ihrem Kaffee ein Plätzchen serviert bekamen.
    „Was wird er denn heute Abend kochen, Paige?“, fragte Doc.
    „Bouillabaisse“, antwortete sie. „Sie ist köstlich.“
    „Ach, so einen Mist mag ich nicht.“ Doc beugte sich zu ihr vor. „Hat er nicht da hinten noch etwas von der gefüllten Forelle versteckt, die es gestern gab?“
    „Ich werde mal nachsehen“, sagte sie und fühlte sich schon irgendwie ganz zugehörig.
    Mel kam mindestens zweimal am Tag in die Bar, manchmal auch öfter. Wenn es ruhig war und Mel keine Patienten hatte, setzte sie sich zu ihr, und sie unterhielten sich eine Weile. Mel war besser als alle anderen über ihre besonderen Umstände informiert, daher erkundigte sie sich auch nach ihrer Genesung. „Es geht mir besser“, berichtete Paige. „Alles ist besser geworden, und ich habe auch keine Blutungen mehr.“
    „Sieht aus, als hätten Sie da eine richtig gute Idee gehabt“, sagte Mel und meinte damit ihre Arbeit in der Bar, in der sie sich kurz umsah.
    „Das war nicht meine Idee“, erklärte Paige. „John meinte, ich könnte bleiben und hier ein bisschen helfen, wenn ich wollte.“
    „Aber es scheint Ihnen zu gefallen“, stellte Mel fest. „Sie lächeln so oft.“
    Überrascht gab Paige ihr recht: „Das stimmt wirklich. Wer hätte das gedacht? Es war eine schöne …“, sie unterbrach sich und sagte schließlich: „Pause. Ich schätze, ich kann es wenigstens noch eine Weile so laufen lassen. Bis man es mir …“ Wieder unterbrach sie sich, „ansieht.“ Sie sah auf ihren Bauch hinunter.
    „Weiß John Bescheid?“, fragte Mel.
    Paige nickte. „Es war nur fair, es ihm zu sagen, als er mir das Angebot machte.“
    „Nun, auch wenn kaum jemand weiß, welche Umstände Sie hierhergeführt haben, man kann sicherlich sagen, dass jeder hier begreift,

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