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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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schon besser. Ich hoffe nur, dass dort, wo immer es sein mag, ein paar große, böse, zornige Kerle wie Jack und ich zur Verfügung stehen, für den Fall, dass dieser Schweinehund Sie jagt und aufstöbert.“
    „Ich habe nicht viele Möglichkeiten“, flüsterte sie. „Ich muss da raus.“
    „Natürlich müssen Sie das“, sagte er. „Aber wissen Sie denn auch, dass es noch einen Weg gibt? Wenn der Vater ein solches Strafregister hat, auch wenn es nicht als Verbrechen gilt, Sie würden überhaupt kein Problem damit haben, das Sorgerecht für Chris zu bekommen, zumindest das vorläufige Sorgerecht. Sie brauchen seine Zustimmung nicht, um sich scheiden zu lassen. Nicht in diesem Staat. Und sie hätten keine Schuld.“ Sie schüttelte den Kopf und schloss wieder die Augen, dabei lief ihr wieder eine Träne über die Wangen. „Es gibt einstweilige Verfügungen, und selbst wenn er das ignorieren würde, Sie hätten das Gesetz auf Ihrer Seite. Haben Sie je über diese Dinge nachgedacht, Paige?“
    „Woher wissen Sie das alles? Hat Ihr Freund Ihnen das erzählt?“
    „Wenn ich etwas wissen will, schlage ich es nach.“
    „Wissen Sie dann auch, dass er mich umbringen wird, während ich all diese Dinge tue? Er ist böse, und er ist verrückt. Er wird mich töten.“
    „Nicht, wenn Sie hierbleiben“, entgegnete Preacher.
    Verblüfft schwieg sie einen Moment. Dann sagte sie: „Ich kann nicht hierbleiben, John. Ich bin schwanger.“
    Jetzt war Preacher an der Reihe, geschockt auszusehen. Schweigsam und finster setzte er sich im Stuhl zurück, während es sich langsam in Augen und Miene abzeichnete. Dann stand er auf. Er ging hinter den Tresen, goss sich einen Schluck ein und kippte ihn hinunter. Als er wieder zu seinem Stuhl ans Feuer zurückkam, fragte er: „Wusste er das? Als er Sie zusammengeschlagen hat, wusste er da, dass Sie schwanger sind?“
    Sie nickte, und mit zusammengepressten Lippen wandte sie den Blick von ihm ab. Vom Kopf her war es ihr zwar klar, dass das alles nicht ihr Fehler war, aber da gab es irgendeine emotionelle Fehlzündung in ihrem Hirn, die sagte: Du hast ihn geheiratet, du hast ein Kind mit ihm gezeugt, du bist nicht rechtzeitig weggegangen, hast es zugelassen, bist völlig verkorkst, und dann wurdest du wieder schwanger. Nie bist du rechtzeitig weggelaufen, und du hast es nie kommen sehen, auch wenn es klar wie Kloßbrühe war.
    „Waren Sie schon einmal in einem Asyl?“, fragte er, und sie nickte.
    „Sie haben jetzt folgende Möglichkeiten“, erklärte Preacher ihr ruhig. „Sie können hierbleiben und versuchen, die Dinge auf die Reihe zu bringen, damit Sie, wenn Sie weggehen, nicht irgendein Gesetz brechen und für den Rest Ihres Leben untertauchen müssen. Es ist okay, wenn Sie bleiben. Gegenüber, auf der anderen Straßenseite, können Sie sich medizinisch versorgen lassen, wenn nötig. Und wenn Sie möchten, können Sie auch in der Küche helfen, damit Sie nicht das Gefühl bekommen, Sie würden jemanden ausnutzen. Falls dieser Schweinehund Ihnen hier über den Weg laufen sollte – wir sind ihm gewachsen. Sehen Sie es als Asyl an, wie irgendein anderes Asyl auch. Manchmal wollen die Menschen auch einfach nur helfen. Oder aber Sie fahren und verfolgen ihren ursprünglichen Plan. Was auch immer. Auf keinen Fall werden Sie aber nachts fahren müssen. Bei Tageslicht ist es sicherer. Hm?“ Er stand auf. „Bleiben Sie eine Minute sitzen und denken Sie darüber nach. Nehmen Sie ruhig noch etwas von dem Brandy. Ein kleiner Schluck Brandy wird dem Baby nicht schaden, und ich kann mir vorstellen, dass Sie ihn brauchen können. Ich werde mich für Sie um diese Kennzeichen kümmern, und dann gehe ich Bär holen. Wie Sie sich auch entscheiden, ohne Bär können Sie hier nicht weg, das wissen Sie.“
    Er verließ sie und ging in sein Apartment. Sie hörte, wie er durch seine Hintertür nach draußen ging. Er musste den Teddy in der Küche gefunden und ihn an einen sichereren Platz gelegt haben. Im Kamin fiel ein Holzscheit, und sie zog die Jacke fester um sich. Dann trank sie noch ein kleines Schlückchen von dem Brandy, der ihr in der Kehle brannte und wunderbarerweise Magen und Nerven beruhigte, wenn auch nur leicht. Vielleicht war es aber auch die Information, dass Wes ihr nicht die Polizei auf den Hals gehetzt hatte, die sie ein wenig ruhiger machte. Kurze Zeit später kam John aus seinem Apartment zurück. Er trug noch die Jacke, die er sich offensichtlich übergeworfen hatte, und

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