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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Preacher weitergereicht wurden. Er studierte gerade ein Rezept – Lammkeule Hestia mit Gurken-Raita – als er ein leises Schlurfen vernahm. Über den Küchentresen hinweg sah er Christopher unten auf der Treppe stehen, splitterfasernackt, unter einem Arm ein Buch geklemmt, unter dem anderen seinen Bären.
    Preacher zog eine buschige Braue nach oben. „Hast du hier was vergessen, Kumpel?“
    Chris patschte sich an die linke Pobacke, hielt Bär aber weiter gut dabei fest. „Liest du mir jetzt was vor?“
    „Hm … Hast du denn schon gebadet?“, fragte Preacher. Der Junge schüttelte den Kopf. „Du siehst auch aus, als ob du gerade dein Bad nehmen wolltest.“ Er hörte, wie oben das Wasser einlief.
    Chris nickte und sagte dann: „Liest du?“
    „Na, komm schon her“, gab Preacher nach, und glücklich lief Chris um den Tresen herum und streckte die Arme aus, um sich hochheben zu lassen.
    „Wart mal ’ne Sekunde“, sagte Preacher. „Auf meinem sauberen Tresen will ich keine Popos von kleinen Jungen. Momentchen.“ Er zog ein sauberes Küchenhandtuch aus der Schublade, breitete es auf dem Tresen aus, hob ihn auf und setzte ihn darauf. Dann sah er sich den kleinen Kerl von oben an, legte die Stirn in Falten und nahm dann noch ein Geschirrtuch aus der Schublade, schüttelte es auseinander und legte es ihm über seinen nackten Schoß. „So. Jetzt ist es besser. Also, was hast du denn da?“
    „Horton“, sagte Chris und hielt das Buch hoch.
    „Gut möglich, dass deine Mutter von der Idee gar nicht begeistert ist“, warnte Preacher, nahm aber das Buch und fing an zu lesen. Weit waren sie noch nicht gekommen, als er hörte, wie oben das Wasser abgedreht wurde, dann schwere Schritte, die im Schlafzimmer herumliefen, und schließlich Paige, die ihren Sohn rief: „Christopher!“
    „Wir sollten unsere Geschichte lieber mal unterbrechen“, sagte Preacher zu ihm.
    „Unsere Geschichte“, wiederholte Chris und zeigte mit dem Finger vor sich auf die Seite.
    Einen Moment lang waren Schritte zu hören, die schnell die Treppe herunterkamen. Als sie unten angelangt war, blieb sie abrupt stehen.
    „Er ist mir weggelaufen, während ich das Wasser einließ.“
    „Ja, er sieht tatsächlich so aus, als ob er nur knapp entkommen konnte.“
    „Es tut mir leid, John. Christopher, komm her. Wir werden lesen, wenn du gebadet hast.“
    Chris fing an zu quengeln und hampelte herum. „Ich will aber John!“
    Ungeduldig kam Paige um den Tresen herum und nahm ihn auf den Arm, wobei er sich zappelnd wehrte.
    „Ich will John!“
    „John hat zu tun, Chris. Benimm dich jetzt.“
    „Hm – Paige? Ich habe überhaupt nichts zu tun. Wenn Sie nur Jack Bescheid sagen, dass ich ein Weilchen nicht hier bin, dann könnte ich ihn baden. Sagen Sie’s Jack, damit er weiß, dass er abschließen muss, wenn alle weg sind.“
    Am Fuß der Treppe drehte sie sich um. „Sie wissen, wie man ein Kind badet?“
    „Eigentlich nicht. Aber ist das denn so schwer? Schwerer als einen Bratrost abzuschrubben?“
    Jetzt musste sie einfach kichern, und dann stellte sie Chris auf die Beine.
    „Vielleicht sollten Sie es doch lieber ein wenig sanfter angehen. Keine Stahlwolle, kein Schrubben. Und wenn möglich, sollte keine Seife in die Augen gelangen.“
    „Das schaffe ich“, sagte Preacher und kam um den Tresen herum. „Und wie oft tauchen Sie ihn ein?“ Sie schnappte nach Luft, und Preacher grinste sie an. „War nur ein Scherz. Ich weiß doch, dass Sie ihn bloß zweimal eintauchen.“
    Sie lachte. „Ich schau mal nach, ob Jack irgendwas braucht, dann komme ich hoch und werde die Aufsicht übernehmen.“
    Als Jack in die Küche kam, war Paige damit beschäftigt, Äpfel zu schälen und in Stücke zu schneiden, während Preacher Kuchenteig ausrollte. „Mel ist vorne“, informierte er sie. „Sie will rüber nach Eureka ins Einkaufszentrum, Paige. Ihre Hosen passen nicht mehr. Sie meint, Sie können gerne mitkommen, falls Sie etwas brauchen.“
    Mit hochgezogenen Brauen sah Paige John fragend an.
    „Nur zu, Paige“, meinte er. „Chris wird in der nächsten Stunde nicht aufwachen, und ich kümmere mich um die Küche. Bestimmt werden Sie alle möglichen Sachen brauchen.“
    „Das ist richtig, danke“, sagte sie, legte den Apfel und das Messer in die Schüssel und zog sich die Schürze aus.
    „Hören Sie“, sagte Preacher und wischte sich die Hände an einem Geschirrtuch ab. „Ich weiß nicht einmal, ob Sie Kreditkarten besitzen, aber damit

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