Wiedersehen in Virgin River
wandte sich wieder Liz zu. „Komm. Wir müssen irgendwohin gehen und miteinander reden. Komm mit.“ Den Arm um ihre Taille gelegt, brachte er sie aus der Bar nach draußen, während sie sich tränenüberströmt an ihn lehnte.
Er führte sie hinter die Bar, wo niemand war und sie allein sein konnten, und stellte sich mit ihr unter einen Baum. „Also wirklich“, begann er. „Wie sollen wir denn miteinander reden können, wenn du weinst?“
„Rick“, schluchzte sie, den Kopf an seiner Schulter. „Es tut mir so leid, Rick.“
Mit einem Finger hob er ihr Kinn an und sah, wie rot ihre Augen und wie aufgeraut ihre Wangen waren. Er bemühte sich um eine weiche, mitfühlende Stimme. „Was ist da passiert, Lizzie? Du hattest doch gesagt, alles wäre in Ordnung.“
Sie zuckte die Achseln. „Das hatte ich auch gedacht. Und anscheinend war es das, was du von mir hören wolltest.“
„Aber doch nur, wenn es auch die Wahrheit wäre“, erwiderte er.
„Ich wusste es nicht, das ist alles. Ich habe es einfach nicht gewusst.“
„Ich dachte, du hättest deine Periode bekommen. Hattest du mir das nicht gesagt?“, fragte er sie.
Wieder zuckte sie die Achseln. „Meine Periode hatte ich noch nie besonders häufig. Letztes Jahr vielleicht viermal. Im ganzen Jahr. Du hattest mich jeden Tag danach gefragt, also habe ich dir gesagt, es wäre in Ordnung, damit du damit aufhörst. Und dann hast du mit mir Schluss gemacht. Sofort. In derselben Minute. Am Telefon. Und das war dann auch schon ziemlich bald alles, woran ich noch denken konnte … da blieb nichts anderes mehr. Nur, dass du Schluss gemacht hast. Dass du mich nicht mehr wolltest. Als hätte ich etwas falsch gemacht, etwas Schlimmes getan. Ich habe mich gefühlt wie …“
„Stopp. Du hast nichts falsch gemacht“, unterbrach er sie und schämte sich dafür, dass sie sich seinetwegen so gefühlt hatte.
„So ist es bei mir aber angekommen“, wimmerte sie.
Er brauchte weniger als eine halbe Minute, um sich wieder an diese Details zu erinnern und sich absolut beschissen zu fühlen, weil alles genau zutraf. Bloß zwei Tage nach dem kleinen Ausrutscher, der diese Schwangerschaft verursacht hatte, ging Liz wieder nach Hause zu ihrer Mutter nach Eureka zurück. Ständig hatte er sie dann angerufen und immer wieder gefragt, ob sie okay sei, ob sie ihre Periode bekommen hätte, damit sie nicht mehr fürchten müssten, es könnte sie erwischt haben. Irgendwann hatte sie schließlich Ja gesagt, alles sei in Ordnung. Und im selben Gespräch hatte er ihr tatsächlich gesagt, sie sollten sich lieber runterkühlen, sich nicht mehr treffen. Er hatte ihr erklärt, dass sie ihm viel bedeute, aber lieber Himmel, offensichtlich konnten sie sich nicht kontrollieren. Und dass sie beide viel zu jung für ein Baby seien.
Aber nein, das waren sie wohl doch nicht.
Er nahm sie in die Arme. „Oh Liz, Baby. Ich habe doch nur Schluss gemacht, um dich zu schützen!“ Um mich zu schützen! „Ich wollte nicht noch einmal die Kontrolle verlieren und dich in Schwierigkeiten bringen.“ Mich in Schwierigkeiten bringen! „Du bist so jung! Viel zu jung!“ Ich bin zu jung! „Oh Gott, Lizzie. Du hättest mir sagen müssen, was los ist.“
„Ich wusste es doch nicht“, wiederholte sie und schluchzte sich an seiner Schulter aus.
„Okay, Baby. Weine nicht. Es ist nicht deine Schuld. Es ist meine Schuld. Nun komm schon, hör auf zu weinen.“
Aber es sah ganz danach aus, als würde sie noch eine Weile damit fortfahren. Erstens, weil sie eine solche Angst vor seiner Reaktion gehabt hatte, und zweitens, weil sie so erleichtert war. Er schien sie nun schon eine ganze Ewigkeit so zu halten, aber zumindest gab ihm das die Zeit, darüber nachzudenken, was er als Nächstes sagen könnte. Als der Tränenfluss dann endlich abebbte, fragte er sie: „Können wir eine kleine Fahrt machen? Geht das?“
Sie nickte.
Mit dem Handrücken wischte er ihr die Tränen von den Wangen. „Musst du deiner Tante Connie noch Bescheid sagen?“
„Das ist in Ordnung“, sagte sie. „Sie weiß, dass ich zu dir gegangen bin, um mit dir zu sprechen. Um es dir zu sagen.“
„Also gut. Dann fahren wir also ein Stück, beruhigen uns ein wenig und werden uns dann Connie stellen. Hmm?“
„Musst du nicht Jack fragen?“
Er legte ihr einen Arm um die Schultern und führte sie zu seinem kleinen Truck. Jack hatte ihren Bauch bemerkt und gesehen, wie Rick sie aus der Bar geführt hatte. „Jack weiß genau, was ich
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