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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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jetzt mache.“ Das Einzige, was ich überhaupt machen kann, dachte er. Was ich besser mal gemacht hätte, bevor das hier passieren konnte. Einmal zu versuchen, wie ein Erwachsener zu handeln. Etwas zu spät …
    „Wo fahren wir hin?“
    „Lass uns zum Fluss runterfahren. Wir setzen uns auf einen Felsen und reden über das, was jetzt auf uns zukommt. Was meinst du?“
    „Du hältst zu mir?“, fragte sie ihn.
    „Natürlich tue ich das, Liz.“
    „Liebst du mich, Rick?“, fragte sie weiter.
    Er sah auf ihren runden Bauch. Das hatte er dort hineingelegt. Verdammte Scheiße, dachte er. Liebe? Das war etwas weit hergeholt. Er wollte damit nichts zu tun haben. Also zwang er sich, an Preach und Jack zu denken, wie sie sich Frauen gegenüber verhielten, und gab ihr einen zarten Kuss auf die Schläfe. „Natürlich tue ich das. Ich wünschte, du würdest jetzt damit aufhören, solche Angst zu haben. Alles wird gut werden. Vielleicht nicht so ohne Weiteres, aber es wird okay sein.“
    Normalerweise hätte Jack die Bar verlassen, sobald die Zeit des Abendessens vorüber war. Aber Preacher war mit klein Christopher und Paige beschäftigt, und er hatte das Gefühl, dass Rick noch einmal zurückkommen könnte. Vermutlich glaubte er, eine Erklärung abgeben zu müssen, auch wenn es allzu viel gar nicht mehr zu erklären gab. Allein durch ihre Gegenwart hatte Lizzie das Ganze ziemlich deutlich gemacht. Aber dennoch. Rick hatte Jack immer wie einen Vater angesehen, und darüber war Jack nie unglücklich gewesen. Nicht einmal jetzt.
    Mit Mel hatte Jack kurz geredet, bevor sie über Nacht nach Hause fuhr. „Wir haben da ein Problem, und ich glaube, dass du alles darüber weißt.“
    „Ich kann nicht darüber sprechen, Liebling“, sagte sie. „Es tut mir leid.“
    „Ich will doch nur helfen“, wandte er ein.
    „Das weiß ich doch, Jack. Und trotzdem darf ich nicht über eine Patientin reden.“
    „Kannst du mir nicht irgendeinen Rat geben?“, fragte er sie.
    Sie beugte sich zu ihm, gab ihm einen Kuss und sagte: „Du brauchst keinen Rat. Du wirst genau wissen, was zu tun ist.“ Sie sah nach unten auf seine geschwollene Hand und dann nach oben zu seinem blauen Auge. „Du siehst schrecklich aus. Versuch einmal heute Abend nicht in einen Kampf zu geraten.“ Und mit dem süßesten Lächeln fügte sie hinzu: „Folge einfach deinem Gefühl, wenn du mit Rick sprichst. Es ist ja nicht so, als wäre dir so etwas noch nie passiert.“
    Sie hat recht, dachte er. Es ist mir passiert. Er war sich sicher, dass ihr Baby beim ersten Mal, als sie zusammengekommen waren, gezeugt wurde. In unzähligen Jahren war es das einzige Mal gewesen, dass er ungeschützt Sex hatte.
    Nun war es fast halb neun, und er stand kurz davor aufzugeben. Preacher hatte Christopher gebadet und zu seiner Mutter ins Bett gelegt. Dann war er wieder nach unten gekommen und schenkte gerade für sie beide einen kleinen Whiskey ein, als Rick eintrat. Er war groß, schon mehr als ein Meter achtzig. Die harte Arbeit in der Bar hatte seine Arme und Schultern geformt und gestärkt. Er war jetzt siebzehn, und dies war sein letztes Jahr an der Highschool. Mit seinen hohen Wangenknochen, dem kräftigen Kinn und den dichten ausdrucksstarken Brauen war er ein attraktiver junger Mann. Als er aber jetzt mit hängendem Kopf, die Hände in die Jackentaschen geschoben, die Bar betrat, schien er Falten bekommen zu haben. Er sah aus, als wäre er innerhalb der letzten wenigen Stunden um zehn Jahre gealtert.
    Außer Jack und Preacher war niemand sonst in der Bar, also setzte sich Rick auf einen der Barhocker vor sie. Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und sah die beiden Männer an, die ihn seit seinem dreizehnten Lebensjahr beraten, wenn nicht erzogen hatten. „Also, das meiste werdet ihr euch bereits denken können. Richtig?“
    „Wie es aussieht, ist Liz schwanger“, stellte Jack fest.
    „Ja. Dieser kleine Ausrutscher letzten Frühling. Ein Volltreffer. Das Baby wird voraussichtlich im Februar kommen, soweit sie weiß. Soweit Mel das weiß. Sie ist sehr schwanger.“
    „Mein Gott, Rick“, sagte Preacher mit schon fast schwacher Stimme. „Ach Mann …“
    Rick schüttelte den Kopf. „Nun ja, es ist meins. Ich war es.“
    „Du warst es nicht allein, Kumpel“, sagte Preacher, der sich nur allzu gut an das Sexbombengehabe erinnern konnte, das Liz seinerzeit an den Tag gelegt hatte.
    „Sie wird das Baby austragen“, sagte Rick. „Da kann ich ja wohl mal mindestens

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