Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
das Baby zu bekommen. Man sollte glauben, ich hätte es getan.“
    Mel schüttelte den Kopf. „So etwas geschieht einfach, Connie. Viel zu oft.“
    „Ich weiß gar nicht, wen ich zuerst umbringen soll.“
    „Niemand wird hier umgebracht“, beruhigte Mel sie und griff nach ihrer Hand, um sie zu tätscheln. „Wir wollen ihnen einfach dabei helfen, das durchzustehen und schauen, dass sie ihr junges Leben wiedergewinnen können.“
    „Blöde Idioten“, schimpfte Connie. „Was haben sie sich nur dabei gedacht?“
    Mel setzte sich auf einen Augenblick neben Connie. „Wie kommst du darauf, dass sie sich etwas dabei gedacht haben? Wenn ja, dann muss es unterhalb der Gürtellinie stattgefunden haben. Wie fühlst du dich? Wir wollen doch nicht, dass dein Blutdruck steigt.“
    „Ach, mir geht’s gut. Es kam für mich nur völlig überraschend.“
    „Ich habe so ein Gefühl, dass es für alle eine Überraschung sein wird.“
    „Wie zum Teufel konnte sie das nicht wissen?“
    „Oh Connie, du wärst verblüfft, wie straff diese vierzehnjährigen Bauchmuskeln durch Verleugnung werden.“
    „Sie ist jetzt fünfzehn. Nicht, als wäre das ein allzu großer Unterschied.“
    Mel hörte sich selbst lachen, allerdings humorlos. „Vielleicht ist es dann ja etwas weniger überwältigend. Ich will mich jetzt um meine Patientin kümmern, während du tiefe Atemzüge übst. Hmm?“
    Liz war bereits weit im fünften Monat. Fast schon im sechsten. Sie hätte merken können, wie sich das Baby bewegt, aber sie war sich nicht sicher gewesen und hatte es einfach für Blähungen gehalten. Wenn ihr die Brüste schmerzten, glaubte sie, kurz vor der Periode zu stehen. Das war typisch für ein junges Mädchen, vor allem für ein junges Mädchen, das keine regelmäßige Periode kannte. Unter dem Einfluss des übermächtigen Wunsches, dass es das nicht sein durfte, hatte sie die Veränderungen in ihrem Körper nicht bewusst wahrgenommen.
    „Du wirst jetzt also hierbleiben?“, fragte Mel. „Bei deiner Tante Connie?“
    Sie zuckte die Schultern. „Ich schätze, ja. Wenn sie mich nicht rauswirft.“
    „Du weißt doch, dass sie das nicht tut. Soll das heißen, du hast dich entschieden, das Baby zu bekommen?“
    „Ja. Was bleibt mir denn sonst übrig?“
    „In diesem Stadium sind deine Möglichkeiten allerdings beschränkt.“
    „Ich werde es bekommen. Etwas anderes kann ich jetzt nicht mehr tun.“ Stoßweise holte sie Atem. „Das wird alles ganz schlimm.“
    „Wie kann ich dir helfen, Liz?“
    Kläglich schüttelte sie nur den Kopf. „Ich glaube nicht, dass mir irgendjemand jetzt noch helfen kann.“
    „Liebes, du bist nicht der erste schwangere Teenager. Ich will dir auch nichts vormachen – das alles wird nicht leicht werden. Aber du wirst es überstehen.“
    „Ich hoffe nur, dass ich es heute überstehen werde.“
    „Was ist heute so wichtig?“, fragte Mel.
    „Ich schätze mal, ich sollte es ihm lieber sagen. Hm?“
    „Er weiß es nicht“, stellte Mel fest, und es war keine Frage.
    „Nein.“ Liz hob den Blick, und die Tränen liefen ihr aus den Augen. „Er wird so wütend sein.“
    „Schätzchen, du bist nicht allein auf diesen Weg geraten. Denk daran. Ich gebe dir ein paar Tage zum Eingewöhnen, dann werden wir nach Grace Valley fahren und lassen eine Ultraschalluntersuchung machen. Dabei wirst du dein Baby auch sehen können. Ich denke, man kann sogar bereits das Geschlecht feststellen, falls du das wissen willst.“
    „Okay“, sagte Liz. „Ja, ich will es wissen.“
    „Du wirst dir auch schon einmal Gedanken darüber machen können, wer dein Baby zur Welt bringen soll, denn in Grace Valley wirst du den Geburtshelfer bei der Ultraschalluntersuchung kennenlernen. Bei einer ersten Schwangerschaft dürfte die Zeit ausreichen, dich ins Valley Hospital zu bringen. Oder du bekommst dein Baby hier, aber ich verabreiche keine Narkose, das solltest du bedenken.“
    „In Ordnung. Ich weiß noch nicht, was ich will“, sagte Liz.
    „Lass dir Zeit. Darf ich dir einen Rat geben?“
    „Nur zu. Willkommen im Club.“
    „Warte nicht. Sag es ihm jetzt gleich. Bring diesen Teil schon mal hinter dich.“
    Liz zitterte, sagte aber: „Ja. Ich weiß.“
    Rick parkte seinen kleinen Truck gleich neben dem von Jack hinter der Bar und sprang vor sich hin pfeifend die Hintertreppe hinauf in die Küche. Preacher rollte gerade den Teig für seine Pasteten aus, ihm zur Seite Christopher, sein Schatten, der im Schneidersitz auf dem Tresen

Weitere Kostenlose Bücher