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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Mädchen mit leuchtend blauen Augen: »Mein Dad sagt, Lord Hawk sei der hartgesottenste Hurensohn, den er kennt. Aber dagegen lässt sich nichts einwenden, weil er unser Hurensohn ist.«
    Verlegen räusperte sich Edythe und warf einen kurzen Blick in Krystas Richtung. »Sag nicht >Hurensohn<, Aedwynna. Solche Wörter spricht man nicht aus.«
    »Schon gut.« Gleichmütig hob Aedwynna die Achseln. »Jedenfalls benimmt sich meine Schwester furchtbar albern, sobald sie Lord Hawk sieht. Dann kann sie gar nicht zu kichern aufhören, genau wie ihre Freundinnen. Und alle hoffen, er kriegt eine nette Frau.« Plötzlich erinnerte sie sich, wer ihr zuhörte. »Das ist sie doch, Ilka?«
    Völlig überrumpelt antwortete »Ilka« nicht sofort, und Edythe musterte sie besorgt.
    »Sicher ist sie schön und freundlich, und sie wird unserem Herrn eine gute Frau sein, nicht wahr?«
    »O ja - natürlich«, stammelte Krysta. »Aber vielleicht wäre es besser, sie wüsste etwas mehr über Lord Hawk. Zum Beispiel, was er mag und was ihm missfällt. Sicher würde ihr das helfen, seine Erwartungen von Anfang an zu erfüllen.«
    Dafür zeigte Edythe sofort Verständnis. »Solche Dinge könnten wir Euch erzählen, Ilka, und Ihr gebt Eurer Herrin Bescheid.«
    »Oh, da wäre sie euch sehr dankbar...«
    »Also, Lord Hawk ist sehr, sehr stark. Das war auch nötig, denn bis vor wenigen Jahren musste er unentwegt kämpfen, als König Alfred die Dänen daran hinderte, noch mehr Gebiete in England zu erobern.«
    »Einmal sah ich ihn einen Mann hochheben, der so groß war wie ein Pferd«, berichtete Howard, »den schleuderte er ans andere Ende des Turnierplatzes. Der Bursche tat sich nicht weh, und beide lachten. Welch ein Spektakel.«
    »Und ich habe beobachtet, wie er das Heck eines Wagens voller Steine emporhob«, meldete sich ein anderer Junge zu Wort. »Das hielt er fest, bis der Mann, der darunter festsaß, hervorkriechen konnte.«
    »Ja, der alte Finney - beinahe wäre er gestorben. Jetzt geht er jeden Tag in die Kirche und zündet eine Kerze für Lord Hawk an.«
    »Und meine Ma schließt ihn immer in ihre Gebete ein!«, rief Aedwynna. Alle Kinder nickten, als wäre so etwas allgemein üblich.
    »Manchmal hilft meine Ma in der Küche aus, wenn das Essen für Lord Hawks große Tafel zubereitet wird«, erzählte Aedwynna. »Dann backt sie immer seine Lieblingsspeise - Rhabarberkuchen.«
    »Meine Ma ist Weberin«, sagte Howard. »Obwohl er nicht drauf achtet, was er anzieht, sucht sie immer eine Farbe aus, von der sie glaubt, sie würde ihm gefallen.«
    »Jedenfalls braucht er eine Ehefrau«, entschied Edythe.
    »Nachdem er Lady Daria jahrelang ertragen musste...« Schaudernd verstummte sie.
    »Eine gute Frau«, verbesserte die kleine Aedwynna ihre ältere Freundin, und alle Kindern nickten wieder.
    Wachsam behielt Edythe den Sonnenstand im Auge, und als es an der Zeit war, in die Festung zurückzukehren, scheuchte sie die Kinder den Hang hinauf. Noch bevor Darias Sänfte die Flussstraße heraufschwankte, waren sie alle innerhalb der Mauern versammelt.
    Hinter der Waschküche verteilte Edythe die Himbeeren - offenbar ein gewohnter Vorgang. Da Krysta den Kindern nichts wegnehmen wollte, ließ sie ihren Anteil zurück. Doch davon wollte Edythe nichts wissen. »Ihr habt uns geholfen, die Himbeeren zu ernten. Also müsst Ihr auch welche nehmen.«
    Nachdenklich kehrte Krysta in ihr Quartier zurück, mit einer Schürze voller reifer Beeren. Wenig später gesellte sich Raven zu ihr. »Oh, was für schöne Himbeeren!«, meinte die alte Frau und setzte sich neben Krysta. »Den ganzen Nachmittag habe ich welche gegessen.« Anscheinend war ihr Appetit noch nicht gestillt, denn sie verspeiste eine Hand voll, während sie Bericht erstattete. »Ein fruchtbares Land, gepflegte Bauernhöfe. Offenbar ist Essex viel dichter besiedelt als unsere Heimat. Vermutlich wegen des milden Klimas. Entlang der Küste stehen meilenweit Wachtürme, in beiden Richtungen. Ich sah mehrere Patrouillen, alle in Lord Hawks Farben. So, wie die Männer aussahen, verstehen sie was von ihren Pflichten.«
    »Noch etwas?«, fragte Krysta.
    Den Kopf schief gelegt, zögerte Raven. »Ihn sah ich auch - er bewohnt ein Gemach im obersten Stockwerk des höchsten Turms.«
    Krysta reckte den Kopf aus dem Fenster und heuchelte lebhaftes Interesse an den Ereignissen draußen. »War er allein?«
    »Nein.« Als Raven die Bestürzung ihrer Herrin bemerkte, lachte sie. »Beruhigt Euch, er sprach mit

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