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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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glauben, du hättest nicht gehofft, sie würde den König einweihen?«
    »Daran dachte ich nicht. Vielleicht hätte ich damit rechnen müssen.«
    »Allerdings. Beglückt dich die Ansicht, zu der Alfred gelangt ist? Er findet, ich sollte dich nicht heiraten. In einem Kloster wärst du besser aufgehoben. Deshalb will er eine neue Braut für mich suchen. Nun? Jubelt dein Herz?«
    In Wirklichkeit drohte es zu brechen. Tiefes Leid erfüllte ihre Seele. Doch sie bemühte sich, ihre Gefühle zu verbergen. »Keineswegs, Hawk. Falls du einen anderen Eindruck gewonnen hast, irrst du dich.« Weil er nicht sehen sollte, wie sie mit den Tränen kämpfte, wollte sie sich abwenden.
    Aber er packte den Arm, den Udell so schmerzhaft umklammert hatte. Leise schrie sie auf, und Hawk ließ sie sofort los. »Ist dir meine Berührung so unangenehm?« Heißer Zorn, mit Trauer vermischt, erhärtete seine Züge.
    Die Konsequenzen ihres Gesprächs mit Eahlswith hatte sie tatsächlich nicht bedacht. Nie wieder würde sie einen solchen Fehler begehen. Wenn sie jetzt erwähnte, was Udell ihr angetan hatte, würde Hawk zweifellos Rache üben, obwohl er ihr grollte. Das musste sie verhindern. »O nein, ich bin nur müde«, entgegnete sie und wusste, wie lahm diese Erklärung klang.
    Eine Zeit lang musterte er Krysta, die Lider halb gesenkt, so dass sie den Ausdruck in seinen Augen nicht sah. Als er das drückende Schweigen nicht länger ertrug, wandte er sich wortlos ab und ging davon.
     
    Drei Tage verstrichen. Und jede Minute goss neue Tropfen ins Meer der Verzweiflung, die Krysta peinigte. Die Tür zwischen ihrem und Hawks Zimmer blieb geschlossen. Jeden Abend saß er neben ihr an der königlichen Tafel. Doch sie sprachen nicht miteinander. Nach der Mahlzeit stiegen sie getrennt die Treppe hinauf. Udell trat ihr nicht mehr zu nahe. Aber manchmal begegnete sie seinem Blick und las so wilden Hass darin, dass sich ihre Nackenhaare warnend sträubten. Offenbar hatte sie sich die erbitterte Feindschaft dieses Mannes zugezogen. Würde sie das eines Tages bereuen? Glücklicherweise blieb Eahlswith ihre Freundin.
    Jeden Morgen schickte ihr die Königin ein Tablett mit trockenem Brot und Kamillensud, der die Magenbeschwerden linderte. Krysta vermutete, diese Unpässlichkeit würde sie ihrem Liebeskummer verdanken. Trotzdem nahm sie H awk nichts übel, denn es war ihr eigenes unnachgiebiges Gewissen, das den Konflikt heraufbeschworen hatte.
    Gelegentlich sah sie Raven und Thorgold. Doch sie kamen nicht in ihre Nähe. Wie gern würde sie die Gesellschaft der beiden begrüßen... Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so einsam gefühlt. Inmitten des geschäftigen höfischen Lebens, stets im Kreis der Königin und ihrer Hofdamen, glaubte Krysta ihre eigene leere Welt zu bewohnen.
    Esa verhehlte ihre gute Laune nicht und schien überall gleichzeitig zu verweilen. Mit wachsendem Staunen wurde sie beobachtet, und die Leute begannen einander nach dem Grund dieser auffallenden Fröhlichkeit zu fragen. Am dritten Tag bemerkte Krysta, dass solche Gespräche verstummten, wann immer sie auftauchte. Mitleidsvolle Blicke zerrten an ihren Nerven.
    Zu ihrer eigenen Bestürzung hielt sie ständig nach Esa und Hawk Ausschau, um festzustellen, wie viel Zeit sie miteinander verbrachten. Die beiden trafen sich viel zu oft. Wenn der Hofstaat zur Jagd ritt, lenkte Esa ihr Pferd neben Hawks Grauschimmel. Und wenn Hawks Männer und Alfreds Krieger auf dem Turnierplatz jenseits der Stadt Waffenübungen abhielten, veranstaltete Esa mit ihren Damen ein Picknick in der Nähe.
    Eines Tages verfolgte Krysta eine solche Szene durch ein Fenster des Sonnenzimmers und verdrehte die Augen. Warum erregten kämpfende Ritter diese frivole Aufmerksamkeit? Würde Hawk die Anwesenheit der schmachtenden Esa genießen?
    Seufzend wandte sich Krysta vom Fenster ab und versank für den restlichen Nachmittag in ihrem Elend.
    Am selben Abend, bevor sie mit Hawk ihren Platz an der königlichen Tafel einnahm, eilte Esa zu ihm und verwickelte ihn in ein Gespräch. Gewiss, die Unterhaltung wirkte eher einseitig, denn er schien nur kurz angebunden zu antworten. Trotzdem lachte die Lady vergnügt, als wären sie und Hawk ein Herz und eine Seele.
    Krysta trug eine tapfere Miene zur Schau, bis die Mahlzeit ein Ende nahm. Dann flüchtete sie erleichtert in ihr Zimmer. Nach einer fast schlaflosen Nacht beschloss sie mit Hawk zu sprechen. Noch länger konnte sie seinen Groll nicht ertragen.
    Da sie niemanden

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