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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Alfreds Willen durchzusetzen.
    Nun soll er sehen, was es bedeutet, wenn man die Gesetze befolgt.« Ehe jemand Einwände erheben konnte, zeigte er auf einen Pfahl. »Bei Gott, die Gerechtigkeit muss siegen, ohne weitere Verzögerung. Bindet die Frau dort fest!«
    Harte Hände packten Krysta. Schreiend versuchte sie sich zu befreien. »Nein! Auf dem Grund und Boden des Königs kann nur er mich verurteilen.« Ob das stimmte, wusste sie nicht. Aber in Vestfold war das üblich, und sie hoffte, es würde auch für Wessex gelten.
    »In dieser Sache dürfte sich Alfred wohl kaum gegen mich stellen. Wenn er es wagt, wird sich Mercia gegen ihn erheben.«
    Ehe sie antworten konnte, wurden ihre Arme um den Pfosten geschlungen und die Handgelenke zusammengebunden. Esa rannte in den Stall und kehrte mit einer Peitsche zurück, die sie ihrem Bruder übergab. Dann riss sie einem Lord, der in ihrer Nähe stand, den Dolch aus der Hand und schnitt Krystas Kleid am Rücken auf.
    Als die milchweiße Haut entblößt wurde, verstummte das Stimmengewirr. Krysta hörte nur mehr ihre eigenen heftigen Herzschläge, die stockenden Atemzüge der Zuschauer.
    Und dann knallte die Peitsche, die Udell auf den Boden schlug. Vielleicht will er erst einmal feststellen, wie sie sich anfühlt, dachte Krysta. Danach würde der Riemen ihren nackten Rücken treffen und die Demütigungen rächen, die sie dem Mercier zugefügt hatte.
    Niemand würde ihn zurückhalten. Sogar die Raben waren verschwunden. Später, wenn Hawk oder Alfred zürnen sollten, würde sich der Schaden nicht mehr beheben lassen. Verzweifelt schloss Krysta die Augen und betete um innere Kraft.
    Die Zähne zusammengebissen, wappnete sie sich gegen den ersten Peitschenhieb, als eine vertraute Stimme das Schweigen brach.
    »Halt!«
    Krysta spähte über ihre Schulter und sah Hawk im Hof stehen, nur wenige Schritte entfernt. Ruhig und gelassen, die Arme vor der breiten Brust verschränkt, gönnte er ihr nicht einmal einen kurzen Blick. Hinter ihm keuchte der Stallbursche, der davongelaufen war, um ihn zu holen. Udells Augen verengten sich.
    Herausfordernd ließ er die Peitsche ein zweites Mal knallen. »Eure Sklavin hat gegen das Gesetz verstoßen. Da sie mich mit einem Stock schlug, muss sie bestraft werden.«
    Ohne einen Kommentar abzugeben, betrachtete Hawk das Blut in Udells Gesicht. Dann starrte er Esa, die vor Erregung am ganzen Körper zitterte, verächtlich an. Als er sich zu Krysta wandte, waren seine Augen völlig ausdruckslos. Langsam ging er auf sie zu. Nichts in seiner Miene verriet, was er dachte. »Verdankt er diese Wunde dir?«
    Mühsam schluckte sie die bittere Galle hinunter, die in ihrer Kehle aufstieg, und nickte. »Er schlug seinen Hund. Daran wollte ich ihn hindern und entriss ihm den Stock.«
    »Warum es geschah, spielt keine Rolle. Niemals darf eine Dienerin einen Lord schlagen.«
    Wenn er sie auch nicht Sklavin, sondern Dienerin nannte, das machte keinen Unterschied. Nun hatte er öffentlich bekannt gegeben, was sie nicht leugnen konnte. Von ihrem Halbbruder verstoßen, hatte sie keine Familie und keine Position mehr. Nach dem Gesetz stand sie auf der gleichen Stufe wie eine arme Bäuerin.
    Beschämt senkte sie den Kopf. Hawks Stimme durchdrang ihr Elend. »Euer Wergeid ist hoch, Udell. Möchtet Ihr’s nicht einheimsen?«
    »Würdet Ihr’s denn bezahlen?«, fragte der Mercier gedehnt und schien sich köstlich zu amüsieren. Vermutlich hatte er nie zuvor einen mächtigen Mann in eine so unangenehme Lage gebracht.
    Es dauerte eine Weile, bis Hawk antwortete, als müsste er die Angelegenheit überdenken. Schließlich erwiderte er: »Ja.«
    Lachend wandte sich Udell an das interessierte Publikum. »Was für eine großzügige Geste! Beinahe fühle ich mich geneigt, das Angebot anzunehmen. Und das würde ich wohl tun, wäre ich nicht so eifrig bestrebt, die Gesetze zu befolgen. Erklärt der König nicht unentwegt, nur Recht und Ordnung würden uns vor der Anarchie schützen? Könnte mich meine Dienerschaft respektieren, wenn ich in einer so wichtigen Sache klein beigebe?« Er seufzte tief auf, um zu betonen, zu welch leidvollem Opfer er sich bereit fand. »Nein, ich muss auf der Peitschenstrafe bestehen.«
    Immer noch ausdruckslos, bemerkte Hawk: »Für ein solches Vergehen sieht das Gesetz zwanzig Hiebe vor.«
    Krysta zuckte entsetzt zusammen. Wie sollte sie diese Tortur überstehen?
    »Nach zwanzig Schlägen wäre die Frau zu sehr beschädigt, um mir zu nützen«, fuhr

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