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Wikinger meiner Traeume - Roman

Wikinger meiner Traeume - Roman

Titel: Wikinger meiner Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton Eva Malsch
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lässt sich leicht vermeiden.«
    »Tatsächlich? Wie denn?«
    »Man muss das Tier einfach nur zwischen den Beinen festhalten,
und man darf das Gleichgewicht nicht verlieren«, antwortete er in einem Tonfall, der besagte, das sollte sie eigentlich wissen.
    »Nachdem Ihr niemals abgeworfen wurdet – was habt Ihr denn gegen die Pferde?«
    »Wenn ich’s Euch verrate – seid Ihr dann zufrieden und hört auf, mich mit diesen albernen Fragen zu bestürmen?«
    »Vielleicht. Aber es muss eine einleuchtende Erklärung sein. Ich glaube einfach nicht, dass ein so guter Reiter wie Ihr keine Pferde mag.«
    »An den Pferden liegt’s nicht direkt. Es missfällt mir, auf ihnen zu sitzen.«
    Durch dichte Wimpern musterte sie ihn, und zwischen ihren Brauen bildeten sich zarte Fältchen. »Ich bemühe mich wirklich, das zu begreifen.«
    »Weil es so hoch oben ist...«
    »Hoch oben?«
    Erbost nickte er. Warum gestand er ihr, was er noch keiner Menschenseele erzählt hatte, nicht einmal seinem Bruder? Nun, wenn er auf diese Weise das Vertrauen der jungen Frau gewann, würde sich seine Aufrichtigkeit vielleicht lohnen.
    Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. »Oh, Ihr leidet an Höhenangst?«
    »Allem Anschein nach.«
    »Und weil Eure Pferde so groß und hochbeinig sind...«
    »Deshalb mag ich sie nicht.«
    »Gewiss, das ist ein Problem. Und warum leidet Ihr an Höhenangst?«
    »Wolltet Ihr nicht aufhören, mich mit Fragen zu belästigen?«
    Ungerührt zuckte sie die Achseln. Dragon seufzte und gab sich geschlagen. Bevor sie die ganze Wahrheit erfuhr, würde sie nicht lockerlassen.

    »Als ich noch ein Kind war, verließen mein Bruder und ich unser Zuhause. An Bord eines Schiffs bildete ich mir ein, ich müsste auf den Großmast klettern. Aus unerfindlichen Gründen dachte ich, da oben könnte ich die Sterne berühren. Bald merkte ich, dass das unmöglich war, und wollte hinuntersteigen. Aber inzwischen war es stockdunkel geworden, und das Wetter hatte umgeschlagen. Der Wind heulte gespenstisch, das Schiff schwankte immer heftiger. Und so klammerte ich mich am Mast fest und wartete, bis mich mein Bruder am nächsten Morgen entdeckte.«
    Ein Kind, das die Sterne berühren wollte, dachte Rycca zutiefst bewegt. »Wo waren Eure Eltern?«
    »Sie hatten bei einem Überfall ihr Leben verloren. So wie üblich. Zumindest war man damals daran gewöhnt. Glücklicherweise hat sich das inzwischen geändert.«
    Ohne zu überlegen, streichelte sie seine Hand. Er sah Tränen in ihren Augen glänzen und wusste, sie würde wieder an ihr eigenes Leid denken.
    Verdammt, warum hatte er sie daran erinnert? Er sprang auf und zog sie hoch. »Wenn wir die Biester noch lange allein lassen, werden sie unruhig.«
    Nun standen sie dicht voreinander. Er roch den Duft ihrer Haut, frisches Gras, mit Geißblatt vermischt. Unwillkürlich ließ er seinen Blick zu ihrem Mund schweifen. Weiße Zähne gruben sich in die volle Unterlippe, und er legte einen Finger darauf. »Nein – nicht...«
    Er hörte sie seufzen und spürte ihre Unsicherheit. Was er jetzt tun würde, war falsch. Schlimmer noch – völlig verrückt.
    Aber niemand konnte ihn zurückhalten – nur die junge Frau selbst.
    Da sie keinen Widerstand leistete, neigte er seinen dunklen Kopf zu ihrem rotblonden hinab. Nur ganz leicht berührte er ihren Mund mit seinem.

    Von unbekannten Gefühlen überwältigt, konnte Rycca kaum atmen. Heißes Entzücken durchströmte ihren ganzen Körper, alle klaren Gedanken verflogen, und sie verwandelte sich in das Mädchen zurück, das am Morgen neben dem Bett gekniet und in seinem Duft geschwelgt hatte.
    Voller Sehnsucht trat sie noch näher zu ihm. So glatt waren seine Lippen, so warm und – behutsam. Bei den Zechgelagen im Haus des Vaters hatten die Männer die Frauen geküsst, lüstern und gierig, wie sie Hirschkeulen verschlangen, mit hungrigen, weit geöffneten Mündern. Solche Szenen hatte sie voller Ekel beobachtet und geglaubt, sie wäre gefühlskalt. Wie dumm war sie gewesen – jetzt schien sie zu glühen. Sie bebte vor Verlangen – und vor Entsetzen, weil ihr das bewusst wurde. O Gott, welch eine Begierde! Wie war es nur möglich, ganz plötzlich solche ungehörigen Wünsche zu empfinden?
    Sie musste ihn berühren, ihre Hände auf seine harte Brust pressen und ihn mit ihrer zitternden Zungenspitze kosten. Oh, welche Freude, sein Erschauern wahrzunehmen! Er drückte sie fester an sich, küsste sie leidenschaftlicher, und seine Zunge zwang sie, die

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