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Wikinger meiner Traeume - Roman

Wikinger meiner Traeume - Roman

Titel: Wikinger meiner Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton Eva Malsch
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Lippen zu öffnen. Wäre sie zu Atem gekommen, hätte sie vor lauter Ekstase geschrien. All die Jahre hatte sie nichts von den schönsten Wundern dieser Welt geahnt. Ihre Hände glitten nach oben zu seinen breiten Schultern, ihre Finger schlangen sich in sein dichtes, seidiges Nackenhaar. Unter der Männertunika schmerzten ihre Brustwarzen. Hilflos gab sie dem Bedürfnis nach, ihre Hüften an seinen zu reiben.
    In wachsendem Staunen fragte sich Dragon, ob er eine Flammengestalt umarmte. Aus ihrem Körper schien wilde Glut in seinen zu dringen. Obwohl er die Liebeslust in vielen Varianten kannte, hatte er noch keine so überwältigende Leidenschaft verspürt wie in diesem Augenblick. Offenbar hatte seine Kriegerin – so nannte er sie inzwischen – die gleiche sinnliche Natur wie er.

    Und trotzdem war sie unschuldig. Das wusste er, denn er hatte genug Erfahrungen mit Frauen gesammelt. Diese Erkenntnis verscheuchte den roten Nebel seines Verlangens, doch er konnte sich nicht dazu durchringen, die Umarmung zu beenden. Den Kopf der jungen Frau an seine Brust gepresst, streichelte er zärtlich ihr Haar, während er den brennenden Wunsch bekämpfte, mit ihr ins weiche Gras zu sinken und zu genießen, was sie offensichtlich genauso heiß ersehnte wie er selbst.
    Er hatte sie gezwungen, ihn zu begleiten, und er wollte ihr Vertrauen gewinnen. Mit diesem Gedanken stärkte er sein schwankendes Gewissen. Obwohl sie ihm nichts verweigern würde – seine Ehre gebot ihm, verantwortungsbewusst zu handeln.
    »Das hätte ich nicht tun dürfen«, flüsterte er.
    Verwundert schaute sie zu ihm auf, bis sie die Bedeutung seiner Worte verstand. Sofort versteifte sie sich, stemmte beide Hände gegen seine Brust, und er musste sich zwingen, sie loszulassen. Aber er versuchte ihre Hand zu ergreifen, als sie hastig zurücktrat. Die Wangen hochrot, wich sie ihm aus.
    »Hör mir zu«, bat er eindringlich. »Du bist ein junges unberührtes Mädchen. Und ich habe mir gelobt, dich zu beschützen. Deshalb hätte ich das nicht tun dürfen. Aber um die Wahrheit zu gestehen – du führst mich in Versuchung, wie ich es nie zuvor...« Abrupt verstummte er, denn er wollte sie nicht erschrecken. »Trotzdem schwöre ich dir – du hast nichts von mir zu befürchten.«
    Die Wahrheit.
    Nachdenklich betrachtete sie ihn – diesen wunderbaren, faszinierenden, kraftvollen Mann, der sie in der Nacht umarmt hatte, um ihre Ängste zu verscheuchen, und mit ihr ausgeritten war, ohne Rücksicht auf seine eigenen Gefühle. Die bezähmte er auch jetzt, um sie vor ihrer eigenen berückenden
Sehnsucht zu retten. Der Held dieser fremden Welt... »Sogar über die Klippen bist du gestiegen«, sagte sie leise.
    Tatsächlich, er fühlte sich, als wäre er von einem hohen Gipfel herabgestürzt. Doch sie meinte zweifellos etwas ganz anderes.
    Lächelnd las sie die unausgesprochene Frage in seinen Augen. »Obwohl du an Höhenangst leidest, bist du mir zum Klippenrand gefolgt und hinabgeklettert, um mich vor dem sicheren Tod zu bewahren.«
    Nun seufzte Dragon erleichtert auf. Sie zürnte ihm nicht. »Und dann trug ich dich zur Hütte.«
    Ryccas Lächeln vertiefte sich. »Welch ein entschlossener Mann...«
    »O ja«, bestätigte er und ging zu den Pferden.
     
    Gegen Mittag kehrten sie in die Hütte zurück. Rycca behauptete, sie würde sich großartig fühlen. Doch sie widersprach Dragon nicht, als er ihr empfahl, sich hinzulegen und auszuruhen. Sobald sie die Augen geschlossen hatte, schlief sie ein und erwachte erst am Abend.
    Nirgends ließ er sich blicken. Romulus und Remus standen im Stall. Sie freuten sich sichtlich, Rycca wieder zu sehen. Also war er nicht weggeritten. Natürlich – falls er sich entfernt hatte, zog er es vor, seine Beine zu benutzen. Nicht, dass sie ernsthaft glaubte, er hätte sie verlassen. Trotzdem war sie dumm genug, um aufzuatmen, nachdem sie den ausgenommenen, geschuppten Fisch entdeckt hatte, der auf grünen Zweigen über dem Feuer gegart werden sollte. Wo mochte er sein? Am Fluss? Sie wandte sich in diese Richtung. Und da sah sie vom Hang eines niedrigen Hügels, nahe der Hütte, Rauch aufsteigen.
    Sie hatte von Saunen gehört. Aber diesen Brauch pflegten die Dänen, sicher keine ehrbaren Engländer. Warum gab es hier eine Sauna? Sie wollte darauf zugehen, dann blieb sie wie
festgewurzelt stehen, denn am Fuß des Hangs öffnete sich eine Tür, und jemand trat heraus – ein nackter Mann.
    O Gott...
    Ryccas Wangen brannten wie Feuer, was sie

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