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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Eunuch und ein ehrenwerter, tapferer Mann gewesen war.
    »Ja«, wiederholte sie etwas lauter, falls Dragon ihre Antwort nicht gehört hatte.
    »Großartig! So wie Alfred bin ich bestrebt, Schulen in meinem Land zu gründen und Bücher zu beschaffen. Das erweitert ihr Wissen.«
    Hätte er erklärt, er würde sich Flügel wachsen lassen und zum Mond fliegen, wäre sie nicht verblüffter gewesen. So dachte ein Krieger, der sein Schwert hervorragend zu schwingen wusste, was sie auf der Straße nach Hawkforte beobachtet hatte? Ein Wikinger? »Welch ein lobenswerter Plan...«
    »Da sind einige Leute ganz anderer Meinung, denn sie halten die Gelehrsamkeit für ein Zeichen der Schwäche. Keine Ahnung, warum. Ich finde, es zeugt eher von Mut, wenn man die Welt mit all ihren komplizierten Erscheinungen gründlich erforschen will.«
    Weil sie nichts zu sagen wusste, nickte sie nur. Dieser Mann überraschte sie immer wieder.
    »Jetzt schicke ich die Frauen zu dir«, kündigte er an und legte das Buch beiseite. »Sie werden ein Bad vorbereiten und dir eine Mahlzeit bringen. Einverstanden?«
    »O ja, natürlich.«
    »Und danach findet ein Fest statt.« Lässig winkte er ab, als wäre es nicht so wichtig. »Das erwarten die Leute - verstehst du?«
    »Ja, gewiss.«
    Ja und ja und ja. Etwas anderes vermochte sie anscheinend nicht mehr zu sagen. Bücher, wundervolle Zukunftspläne, eine Mahlzeit, ein Bad, ein Fest. Und das breite Bett - so nahe...
    Selbstvergessen schaute sie ihn an - ihren Ehemann. Viel zu deutlich entsann sie sich, wie es gewesen war, mit ihm zu schlafen.
    Auf dem Weg zur Tür drehte er sich noch einmal um. »Ich weiß, du bist erschöpft. Also werden wir nicht allzu lange mit den Leuten feiern.«
    In ihrem Lächeln sah er keine Müdigkeit. Nur ein Versprechen.
     
    Ein Dampfbad. Das brauchte er jetzt. Und eine Atempause. Landsende gefiel ihr. Daran zweifelte er nicht. Mochte er Wolfscroft auch verwünschen, er war seinem Schwiegervater dankbar. Wegen dieses Mannes hatte Rycca nur geringe Erwartungen in ihre Zukunft gesetzt. Und ihre Angst war verflogen. Dafür dankte er den Göttern - oder dem Gott, der es verdiente.
    In dieser Nacht würde er die Ehe vollziehen - und die lange Schiffsreise vergessen, auf der er ungewohnte Keuschheit geübt hatte.
    Ja, sie würde ihm gehören.
    Ein heftiges, besitzergreifendes Gefühl stieg in ihm auf, das ihn verwirrte, denn keine Frau hatte es je zuvor geweckt. Aber Rycca war seine Frau - und anders als alle, die er jemals gekannt hatte.
    Eine fügsame kleine Frau, die seine Füße warm rieb.
    Bei diesem Gedanken lachte er laut auf und pries die Götter, die ihm das erspart hatten. Auf Odin, den Herrn der Götter, und seine streitbare Gemahlin Frigg würde er trinken, sogar auf Loki, denn es war immer ratsam, diesen boshaften Kerl gnädig zu stimmen. Vielleicht würde er einen Priester nach Landsende holen, denn die meisten Geistlichen waren klug und gebildet. Sicher würde es nicht schaden, einen solchen Mann in der Festung zu beherbergen.
    Sollte er ernsthaft erwägen, ein Skriptorium einzurichten, würde er mehrere Priester brauchen. Auf Hawkforte hatte er die eindrucksvolle Schreibstube seines Freundes gesehen -und vom Skriptorium in Winchester wahre Wunderdinge gehört. Nur Mönche besaßen die erforderlichen Fähigkeiten.
    Rycca liebte Bücher, und diese Erkenntnis erwärmte Dragons Herz. Inzwischen zürnte er ihr nicht mehr, weil sie vor der Hochzeit geflohen war, denn er wusste, was sie dazu getrieben hatte. Ihre Furcht war einem Lächeln gewichen. Und in ihren Augen las er immer wieder heiße Sehnsucht. Nun standen sie auf der Schwelle eines neuen Anfangs, und er beschloss, die Gunst der Stunde zu nutzen.
    Aber zuerst musste das Fest stattfinden. Seine Leute meinten es gut, sie mochten Rycca. Und sie wollten die neue Herrin näher kennen lernen. Sein Blick wanderte über die üppig gedeckten Tische hinweg. Wie sich die Frauen bemüht haben mussten, um eine solche Fülle an köstlichen Speisen vorzubereiten ... Plötzlich sah er Rycca aus dem Blickwinkel der Wikingerinnen, schön gekleidet, erhobenen Hauptes und gelassen auf dem Rücken eines Pferdes, das bisher nur der Jarl gebändigt hatte. Natürlich wollten sie die Angelsächsin beeindrucken. So wie er selbst.
    Von der Sauna gereinigt, frisch rasiert und festlicher gekleidet, als er es eigentlich beabsichtigt hatte, erwartete er seine Gemahlin in der Halle. Und wartete und wartete. Mittlerweile hatten sich die Gäste

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