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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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über kraftvollen Muskeln gespannt, schwang er ein mächtiges Schwert und bekämpfte jeden, der ihn anzugreifen wagte. Einer nach dem anderen sprang vor, wechselte ein paar Schwerthiebe mit dem Jarl, die in Ryccas angstvollen Augen mörderisch wirkten, und gab sich - widerwillig, aber mit gutmütigem Grinsen - geschlagen. Lebhaft kritisierten die Zuschauer die einzelnen Darbietungen, riefen den Herausforderern Ratschläge zu und erörterten die Qualität der Waffen. Immer mehr Krieger wollten sich mit dem Festungsherrn messen. Ohne Zögern kämpfte er weiter, unermüdlich, zeigte nicht das geringste Anzeichen von Schwäche und schien sich sogar zu amüsieren.
    Niemals würde sie die Männer verstehen - und diese hier schon gar nicht. Aus Gewalttaten machten sie ein Spiel, als würde bei Fehltritten oder falschen Bewegungen keine Lebensgefahr drohen. Ein tödliches Spiel - mit erstaunlichem Geschick betrieben... Schließlich stand nur mehr Dragon im Kreis, kein weiterer Mann fand sich bereit, mit ihm zu fechten.
    Das Schwert hoch erhoben, trotz der zahlreichen Kämpfe in kerzengerader Haltung, ließ er seinen fragenden Blick über die Gesichter wandern.
    Als niemand vortrat, lachte er und senkte seine Waffe. »Diese Mauren schmieden verdammt gute Klingen.«
    »In der Tat«, bestätigte Magnus und nickte ihm bewundernd zu. »Kein Wunder, dass du so lange und geduldig darauf gewartet hast.«
    »Um das Geheimnis ihrer Kunst zu ergründen, würde ich noch länger warten. Aber das hüten sie sorgsam.« Dragon hielt die Waffe hoch und begutachtete die Schneide. »Irgendwie muss es mit dem Falzen des Metalls zusammenhängen. Zumindest habe ich das gehört.«
    »Alle Geheimnisse lassen sich lüften.« Auch Magnus musterte die Klinge - begehrlich, wie Rycca fand. »Dafür hast du ein Vermögen bezahlt. Mit dieser Summe hättest du genauso gut den Schmied bestechen können.«
    Lachend schlug Dragon auf die Schulter seines Stellvertreters. »Immer wählst du den direkten Weg, was, Magnus? Ohne die furchtbare Rache der wütenden Mauren zu berücksichtigen! Zweifellos würden sie unseren Drachenschiffen ihre Häfen versperren und jeden Wikinger enthaupten, der sich in ihre Nähe wagt.«
    »Dann würden wir ihnen den Krieg erklären, Dragon. Sind wir nicht mächtig genug?«
    »Da bin ich mir nicht sicher. Sie sind in der Überzahl. Weil wir ihre Gesetze und ihre Lebensart respektieren, kommen wir gut miteinander aus. Und das genügt mir.«
    Magnus schwieg. Aber Rycca las kühlen Spott in seinen Augen, der ihrem Gemahl offensichtlich entging - denn in diesem Moment bemerkte er ihre Anwesenheit. Sein sanftes Lächeln bildete einen seltsamen Gegensatz zu den kämpferischen Aktivitäten, die sie soeben beobachtet hatte.
    »Komm her, Rycca, schau dir dieses Schwert an, von den Mauren in Spanien erzeugt. Was die Verarbeitung von Stahl betrifft, haben sie überragende Talente.«
    Die Männer traten beiseite und betrachteten sie mit verhaltener Neugier. Sorgsam vermieden sie es, die Gemahlin ihres Herrn zufällig zu berühren. Sie verdrängte ihr Unbehagen, erwiderte Dragons Lächeln und ging zu ihm. »In der Tat, diese Klinge sieht eindrucksvoll aus. Und du weißt sie zu schwingen.«
    »Mit einer solchen Waffe fällt's mir nicht schwer, denn sie ist leichter als die meisten anderen und lässt sich mühelos balancieren.«
    Ohne Vorwarnung drückte er ihr den Schwertgriff in die Hand. »Hier, versuch es selbst.«
    Als sie die Krieger nach Luft schnappen hörte, ahnte sie, was sie dachten. Eine solche Waffe war für Männer bestimmt - für die Allerstärksten. Trotzdem übergab Dragon das Schwert der fremden Frau, der sie erst vor zwei Tagen zum ersten Mal begegnet waren, die nur gebrochen norwegisch sprach und - falls die Gerüchte zutrafen - den Jarl nur widerstrebend geheiratet hatte.
    Vor einer solchen Herausforderung wollte sie nicht zurückschrecken. Inständig hoffte sie, ihrem Mann keine Schande zu bereiten, und umklammerte das Schwert. Es erschien ihr nicht so schwer wie die Waffen, die sie in Wolscroft heimlich ausprobiert hatte. Anmutig schwenkte sie es hin und her, in kleinen, kontrollierten Bögen. Thurlow hatte ihr beigebracht, wie man mit einem Schwert umging - nur in groben Zügen, aus Angst, sie könnte eines Tages vor lauter Verzweiflung die älteren Brüder oder sogar den Vater attackieren. Obwohl das ihren sicheren Tod bedeutet hätte, war sie manchmal nahe daran gewesen, einen solchen Angriff zu wagen.
    Nun richtete sie

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