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Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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merkwürdigen Ausdruck ihre Lippen betrachtete. War es Verlangen?
    “Nun, ich denke, jetzt werde ich nach Sunlight schauen.” Sie löste ihren Blick von ihm und legte den Gang ein.
    “Ich fahre mit Ihnen. Dann können Sie mir gleich sagen, ob etwas nicht in Ordnung ist.”
    Marc hatte sich spontan entschieden, als sie Anstalten machte, weiterzufahren. Aus irgendeinem Grund wollte er sich nicht von ihr trennen. Er rief dem anderen Mann etwas zu, ging dann um den Wagen herum zum Beifahrersitz und setzte sich neben sie.
    Es kam Holly so vor, als füllte er ihren Jeep aus, und sie war sich der Nähe seines Körpers nur allzu bewusst. Sie musterte Marc aus den Augenwinkeln. Seine Schultern berührten fast ihre, und seine langen Beine fanden kaum genug Platz in dem Jeep.
    “Ich hätte Ihnen auf dem Rückweg Bericht erstatten können”, sagte sie nervös, bevor sie losfuhr.
    “Ja, aber ich wollte Sie wieder in Aktion sehen.”
    “Sind Sie immer noch nicht überzeugt, dass ich befähigt bin, Großtiere medizinisch zu versorgen?”
    Marc lachte und wandte sich ihr zu. Er hatte den Arm auf die Rücklehne ihres Sitzes gelegt, und sie fühlte die Wärme seiner Haut. “Immer auf Verteidigung eingestellt, wie? Jede Bemerkung, der man auch nur irgendwie entnehmen könnte, dass Sie keine gute Tierärztin sind, bringt Sie in Rage. Hören Sie auf, ständig die Gekränkte zu spielen, Darling. Hier will niemand Ihre Fähigkeiten in Frage stellen.”
    “Ich habe Ihnen gestern schon gesägt, dass Sie mich nicht Darling’ nennen sollen!” zischte Holly verärgert, weil er es wagte, ihr Verhalten zu kritisieren. Sie wusste, dass sie oft defensiv war, aber das musste sie auch sein, da nur wenige Menschen sie ernst nahmen, es sei denn, sie behauptete sich.
    Nicht einmal ihre eigene Familie hatte sie ernst genommen.
    “Ja, Madam, Dr. Murphy, Madam, Doc Murphy. Ich werde aufhören, Sie ,Darling’ zu nennen. Wie sollte ich Sie denn nennen, Holly?”
    “Doc oder Dr. Murphy”, sagte sie frostig.
    “Ja, Madam… Holly… Doc… Dr. Murphy.” Marc grinste geradezu unverschämt und schien sich prächtig über sie zu amüsieren.
    Sie warf ihm einen bösen Blick zu und war froh, als sie die Scheune erreichte. Holly wollte eiligst aussteigen, aber Marc hielt sie zurück. Er schob seine Hand unter ihr Kinn und blickte Holly in die Augen.
    “Ein guter Rat, Süße. Wir sind freundliche Leute hier in der Gegend. Wir helfen einander aus, und wir verlassen uns aufeinander. Jeder respektiert den anderen für das, was er kann, und wenn Sie eine gute Tierärztin sind, werden wir das respektieren. Doc Watson kommt mit jedermann bestens aus, und wir nennen ihn alle Doc oder Harry, je nachdem.”
    Hollys Kinn wurde dort, wo seine Finger es umschlossen, glühendheiß. Sie fühlte sich wie hypnotisiert und konnte sie sich kaum auf das konzentrieren, was Marc sagte. Endlich drangen seine Worte zu ihr durch, und sie gefielen ihr gar nicht. Was fiel diesem Cowboy ein, sie zu belehren?
    Sie entzog ihm ihr Kinn. “Danke für die Belehrung, Cowboy.
    Ich werde sie nicht vergessen.” Holly wusste, dass ihr Ton eisig war, aber sie war wütend und schämte sich gleichzeitig. Sie wollte unbedingt Erfolg haben. Dr. Watson sollte niemals bereuen, dass er ihr seine Praxis anvertraut hatte. Und um nichts in der Welt wollte sie seine Patienten vor den Kopf stoßen.
    Jedenfalls die anderen nicht, denn bei diesem Cowboy war es wohl schon zu spät.
    Marc blieb noch im Jeep sitzen und sah Holly nach, als sie mit steifem Rücken und hocherhobenen Kopfes zur Scheune ging. An seinen Fingerspitzen glaubte er immer noch Hollys seidenweiche Haut zu spüren. Noch nie hatte er so weiche Haut berührt. Und Hollys Haar gestern war auch so seidenweich gewesen. Marc stieß ein unwirsches Knurren aus und stieg aus dem Wagen. Er würde sich nicht von dieser kleinen Tierärztin einfangen lassen! Sie sollte hier ihre Arbeit tun und dann wieder verschwinden. Sie war ihm gleichgültig. Für ihn war sie nichts als der hiesige Tierarzt. Auf Zeit.
    Holly ging den Mittelgang der Scheune entlang. Es war still hier drinnen Die wenigen Pferde, die am Vorabend in den Boxen gestanden hatten, waren auch draußen. Und Sunlight und ihr Fohlen? Schließlich erreichte sie Sunlights Box, und Hollys Gesicht erhellte sich vor Freude. Die Stute war auf den Beinen und stellte die Ohren nach vorn, als sie Holly sah. Neben ihr balancierte das kleine braune Fohlen auf seinen langen, dünnen Beinen und

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