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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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bloß überrascht, ich war noch nicht bereit.«
    »In Ordnung.« Sie strich ihm über den Rücken, der Bär befand sich zwischen ihnen. »Dann legen wir ihn eben wieder zurück.« Es tat weh, seinen Schmerz zu spüren. Furchtbar weh.
    Drew rieb sein Gesicht an ihrem Hals. »Nicht nötig, ich glaube, Platypus mag auch nicht mehr in der Schublade sitzen.«
    Sie blinzelte. »Der Bär heißt Platypus?«
    Er lächelte, als er ihr den Bären aus der Hand nahm und ihm liebevoll über die abgekauten Ohren strich. »Ich war noch ein Kind. Woher sollte ich wissen, dass Platypus ein Schnabeltier ist?« Er setzte sich auf die Bettkante und zog die Bettdecke gerade so hoch, dass sie nicht allzu abgelenkt war. »Setz dich zu mir.«
    Indigo zog das T-Shirt über und setzte sich mit angezogenen Knien neben ihn. Immer noch ein wenig unsicher, wie sie sich verhalten sollte, legte sie ihm die Hand auf die Schulter und lehnte sich an ihn. »Das war dein Bär?«
    »Als ich klein war.«
    Er schluckte, und ihr fiel wieder ein, wie jung er gewesen war, als er seine Eltern verloren hatte. Auch sie spürte einen Kloß im Hals. »Warst ein ziemlich wilder kleiner Kerl, was?«, brachte sie schließlich heraus und zog an den Ohrstummeln.
    Drew lachte kurz auf, und sie konnte ein wenig freier atmen. Ihrer Wölfin gefiel es überhaupt nicht, wenn es ihm schlecht ging.
    »Meine Mutter hat mir Platty geschenkt.« Er hielt den Bären an seine Nase und atmete tief ein. »Manchmal kommt es mir so vor, als hinge ihr Parfum noch in seinem Fell.«
    Indigo kamen die Tränen, aber sie blinzelte sie fort, Drew brauchte sie als Zuhörerin. »Du hast gut für ihn gesorgt.«
    »Du weißt ja, dass sich das Rudel um uns gekümmert hat«, sagte Drew leise. »Unsere Pflegeeltern waren wirklich sehr gut zu uns. Haben uns wie eigene Kinder aufgezogen, wussten immer genau, was wir brauchten.«
    »Aber sie waren nicht eure Eltern.« Indigo hatte das sofort begriffen, auch die Pflegeeltern, die vor ein paar Jahren zu einer Weltreise aufgebrochen waren, hatten das genau gewusst.
    Überraschenderweise quittierte Drew den Satz mit einem Lachen. »Riley hätte bestimmt etwas dagegen gehabt, wenn sie versucht hätten, die Stelle einzunehmen.« Er lächelte, sie spürte deutlich, wie viel Zuneigung er seinem älteren Bruder entgegenbrachte. »Zu ihm haben wir instinktiv aufgeschaut, er war der Älteste und hat uns nie im Stich gelassen. Unsere Pflegeeltern haben wir geliebt, weil sie uns ein Heim gaben, aber die engste Bindung hatten wir Geschwister untereinander.«
    »Jetzt verstehe ich auch, warum Riley sich euch gegenüber so verhält.« Vor allem bei Brenna war der Offizier extrem überbehütend – verhielt sich eher wie ein Vater als ein Bruder. Bei Drew war es nicht ganz so schlimm, aber immer noch deutlich wahrnehmbar.
    »Genau.« Drew streichelte ihren Oberschenkel, liebevolle Berührungen waren für ihn genauso selbstverständlich wie Atmen, das hatte sie schon lange begriffen. »Teilweise ist er so, wie er ist, weil er uns quasi aufgezogen hat, doch – «
    » – teilweise ist es seine Natur«, ergänzte Indigo. »Ich weiß noch, wie er als Kind war. So ungemein zielgerichtet. Wenn wir unter uns Kindern etwas ausgeheckt haben, sind wir zu Hawke oder zu Riley. Hawke hat den Schabernack angeführt, und Riley hat dafür gesorgt, dass man uns nicht erwischt hat.«
    Drews Finger kneteten ihren Oberschenkel. »Platypus hat mich die ganze Kindheit hindurch begleitet«, sagte er und zuckte die Achseln. »Als Jugendlicher habe ich ihn im Schrank versteckt, aber manchmal nachts rausgenommen und im Bett mit ihm geredet.«
    Sie legte ihren Arm um seine Schultern und den Kopf an seinen Rücken. »Als wärst du wieder mit deiner Mutter zusammen.«
    »Ja.« Drew strich noch einmal über die zerrupften Ohren des Bären. »Riley und Bren wissen nicht, dass ich ihn immer noch habe.«
    Ihre Wölfin erfasste sofort, was er ihr damit sagen wollte, sie nahm das Geschenk gerne an. »Ich glaube, er würde sich gut auf der Kommode machen«, sagte sie leise und küsste seinen Nacken. »Meinst du nicht auch?«
    Drew dachte einen Augenblick darüber nach, dann küsste er ihre Hand und erhob sich, um Platypus auf das glatt polierte Holz zu setzen. Seine Verletzlichkeit war fast mit Händen zu greifen – sie wusste, wie unangenehm es ihm war. Dennoch hatte er sie in sein Herz sehen lassen. So viel Mut beschämte sie.
    Und brachte sie beinahe dazu, das Paarungsband auf der Stelle zu

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