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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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dass er sich die Macht über die Pfeilgarde sichert.«
    Ein Gardist wog Dutzende normaler Soldaten auf, aber – »Kaleb um Unterstützung zu bitten, sollten wir nur als letzte Option in Erwägung ziehen.« Denn höchstwahrscheinlich wollte der Ratsherr die Stadt selbst übernehmen. »Es gibt noch eine andere Möglichkeit.« Wenn sie die ergriffen, wäre das Machtgefüge in der Welt ein für alle Mal verändert.

40
    Zwei Tage nach Beginn des Paarungstanzes befand sich Indigo auf einem Bergkamm im nördlichen Teil des Territoriums. Judd hatte berichtet, es sei ihm gelungen, das Gespräch zwischen zwei hochrangigen Makellosen Medialen ›mitzuhören‹, unverständlicherweise seien die beiden äußerst sicher gewesen, die Wölfe in ihrem Sinne leiten zu können.
    »Es muss also noch etwas in unserem Land geben, das wir nicht gefunden haben«, hatte er gefolgert. »Und zwar etwas, das ihnen einen enormen taktischen Vorteil bringen wird.«
    Hawke hatte der Suche sofort Priorität eingeräumt und Indigo die Führung der Operation übergeben.
    »Seit der Entdeckung der Sender haben wir diese und andere Außenbezirke mehrmals gründlich durchsucht«, sagte Indigo zu Riaz und Elias. »Wir haben nichts gefunden. Was könnten wir übersehen haben?« Auch in diesem Augenblick zogen Techniker wie eine Ameisenarmee ihre Runden, aber sie wusste schon jetzt, dass sie erfolglos sein würden.
    »Könnte es sein, dass die Medialen in Gegenden vorgedrungen sind, die wir noch nicht durchsucht haben?«, fragte Riaz.
    Elias gab ihm die Antwort. »Wenn du mich fragst, liegt die Wahrscheinlichkeit bei null Prozent. Wir sind dort zu unberechenbar. Jederzeit könnte ein erwachsener Wolf auftauchen.«
    »So sehe ich das auch. Nur in den abgelegenen Gegenden konnten sie sicher damit rechnen, eine Zeitlang ungestört agieren zu können.« Indigo ließ die Wölfin in den Vordergrund treten, deren Augen waren noch schärfer, und schaute in die Ferne – ein muskulöser Wolf, dessen Fell die Farbe einer Silberbirke hatte, sprang auf sie zu. Ihre Mundwinkel hoben sich.
    »Sollen wir verschwinden?«, fragte Elias hüstelnd.
    Sie sah ihn fragend an, und er zwinkerte ihr zu. »Drews Werbung scheint darin zu bestehen, dich in so viele dunkle Ecken wie möglich zu ziehen.«
    Riaz kicherte.
    Sie entschloss sich, die Neckerei zu parieren. »Bist du nicht einmal in flagranti mit Yuki erwischt worden?«, fragte sie Elias. »Und warst du nicht mit Schokolade eingeschmiert?«
    »Sei bloß still.« Elias verschränkte die Arme. »Zu deiner Information, es war Honig.«
    Riaz konnte sich kaum noch halten vor Lachen, und obwohl er sich teilweise auf ihre Kosten amüsierte, war Indigos Wölfin doch froh, dass er wenigstens etwas Spaß hatte. Drew jagte gerade über den letzten Hügel und drängte sich zwischen sie. Indigo strich dem stolzen Wolf über den Kopf.
    Riaz hatte sich inzwischen erholt und zeigte auf ein kleines Tal im Westen. »Dort könnten sie etwas versteckt haben. Das Tal ist Überschwemmungsgebiet, deshalb haben wir ihm wenig Beachtung geschenkt.«
    Indigos Wölfin rieb sich zufrieden an ihrer Haut, als Drew sich an sie lehnte. Sie nickte. »Wir vier haben gerade nichts zu tun. Lass uns ein paar Scanner nehmen und schon einmal einen Blick darauf werfen.« Doch in Drews kupferfarbenen Wolfsaugen konnte sie keine Zustimmung finden. »Was ist denn?«
    Er sah in den Himmel.
    »Verdrehst du etwa die Augen?« Ihre Wölfin war verschnupft.
    Ein langer Seufzer und wieder ein Blick nach oben.
    Indigo folgte ihm mit den Augen. »Eli, Riaz, bin ich blind?«
    »Nein«, sagte Riaz mit tiefer Stimme. »Genau wie du sehe ich nur den Himmel und Äste.«
    »Ich glaube, ich habe ein Eichhörnchen entdeckt«, warf Elias ein.
    Nun sahen sie alle drei Drew an.
    Wenn ein Wolf entnervt gucken konnte, dann tat Drew genau das.
    Indigo wollte ihn gerade bitten, sich zu verwandeln und die Sache aufzuklären, als seine Augen erneut himmelwärts blickten und anscheinend etwas verfolgten.
    Ein Habicht stieß mit ausgebreiteten graublauen Schwingen nach unten, packte seine Beute und schwang sich wieder empor.
    In den Himmel.
    »Nach oben«, sagte Indigo atemlos. »Unser Lebensraum ist hier unten – wir schauen nur selten hinauf.«
    Drew bellte kurz, endlich hatte sie begriffen. Indigo kniete sich neben den Wolf, der die Welt mit so unterschiedlichen Augen wahrnahm, und griff in sein Nackenfell. »Ich werde die Techniker mit ihren Scannern darauf ansetzen, aber du musst mir ein

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